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Ihre Daten im Internet für sicher

Nur noch 16 Prozent der Nutzer halten
Ihre Daten im Internet für sicher

Das Vertrauen der Deutschen in die Datensicherheit im Internet ist laut Bitkom erstmals seit dem Beginn der Abhöraffäre im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Das hat eine Umfrage unter 100 Internetnutzern im Auftrag des Hightech-Verbands ergeben. Danach halten aktuell 16 % der Internetnutzer ihre persönlichen Daten im Internet generell für sicher. 2 &% mehr als im Mai dieses Jahres

140911_DatensicherheitAllerdings wurden die Untersuchung vor den aktuellen Enthüllungen des Spiegel durchgeführt. Der hat mit Hilfe von Snowden Dokumenten recherchiert, dass NSA und andere Geheimdienste direkten Zugang zum Netz der Telekom und anderer Provider hatten (haben?). Deshalb dürfte der leichte Vertrauensanstieg, den der Bitkom registriert hat, derzeit nicht mehr existent sein. Von daher könnten das Vertrauen der Menschen auf die Werte vom Mai 2014 zurückgefallen sein, die bei 13% lagen.  Damit hatte das Vertrauen der Menschen in die Datensicherheit seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht. Vor der NSA-Affäre zeigte sich noch ein völlig anderes Bild: Im Jahr 2011 hielten 41 Prozent der Internetnutzer ihre Daten im Web für sicher.

Das Misstrauen der Nutzer bezieht sich nicht nur auf das Internet allgemein, sondern gleichermaßen auf die wichtigsten Akteure: Staat und Wirtschaft. Nach den Ergebnissen der Umfrage vertrauen derzeit lediglich 26 Prozent der Internetnutzer dem Staat beim Umgang mit ihren persönlichen Daten (Mai 2014: 25 Prozent). Im Jahr 2011 war es mit 62 Prozent noch eine deutliche Mehrheit, die ihre Daten bei staatlichen Stellen in Sicherheit wähnte. „Der Staat hat im Zusammenhang mit der Abhöraffäre massiv an Vertrauen eingebüßt“, kommentiert Bitkom-Präsident  Dieter Kempf. Während vor dem Datenskandal staatliche Stellen als tendenziell sicher galten und die Wirtschaft eher kritisch beäugt wurde, hat sich das Verhältnis inzwischen gedreht. So vertrauen der „Wirtschaft allgemein“ immerhin wieder 30 Prozent, wenn es um den Umgang mit ihren Daten im Web geht (Mai 2014: 28 Prozent). Im Jahr 2011 waren es 40 Prozent.

Kurzkommentar: Kein Vertrauensgeschwätz mehr

Hoffentlich jagt das geringe Vertrauen der Nutzer in Staat und Wirtschaft den Verantwortlichen einen gehörigen Schrecken ein. Sie wissen nämlich alle, dass eine digitalisierte Wirtschaft, die auf das Internet der Dinge und das Internet der Services als Wachstumsmotor setzt, nur Aussicht auf Erfolg hat, wenn die Nutzer den anbietenden Unternehmen vertrauen. Doch dieses Vertrauen ist infolge der NSA-Äffäre auf einem Tiefpunkt angelangt. Da helfen auch kein beruhigendes Geschwafel und Appelle. Es geht jetzt darum, die richtigen Akzente zu setzen – im Umgang mit den USA, beim IT-Sicherheitsgesetz und beim europäischen Datenschutz.

 

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