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IT-Sicherheit des Mittelstands verschlechtert sich zusehends

sbd_biometrische_authentifizierungFür den Mittelstand besteht beim Thema IT- und Informationssicherheit weiterhin dringender Handlungsbedarf. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der techconsult. Die Unternehmensbereiche mit den größten Umsetzungsproblemen: Logistik und Disposition.

Die Einschätzung des Mittelstandes bezüglich des eigenen Sicherheitsniveaus ist im Vergleich zu den Angaben im Vorjahr gesunken. Zudem werde auch die Bedrohungslage, der sich Unternehmen ausgesetzt sehen, als gefährlicher eingeschätzt.

„Offensichtlich steigt zwar das Bewusstsein für IT- und Informationssicherheit in mittelständischen Unternehmen, die Umsetzung ist im Vergleich zur Lage vor einem Jahr aber noch nicht wirklich weiter gekommen“, kommentiert Studienleiter Henrik Groß vom Analystenhaus techconsult die momentane Situation.

Security Mittelstand

Quelle: techconsult

Der Bericht zeige, dass sich die Selbsteinschätzung der Unternehmen in Bezug auf technische Maßnahmen und Lösungen durchweg negativ verändert habe. Der Anteil der Unternehmen, die Probleme in der Umsetzung von Sicherheitskonzepten sehen, sei überall angestiegen. Selbst bei einfacheren Maßnahmen zur Gewährleistung von IT- und Informationssicherheit, wie die Umsetzung von Passwortrichtlinien, geben mit 52 Prozent mehr als die Hälfte der Unternehmen an, diese nicht gut realisiert zu haben (2014: 48 Prozent).

Am kritischsten wird die Lage im Unternehmensbereich Logistik/Disposition bewertet. Hier geben 65 % der Unternehmen Probleme an. Relativ gut wird die IT-Sicherheit im Bereich der Geschäftsleitung/des Aufsichtsrates bewertet – trotzdem fühlen sich auch hier mehr als die Hälfte der Unternehmen nicht gut abgesichert.

Ganz schlecht sieht es bei anspruchsvolleren Konzepten aus

Bei anspruchsvolleren Maßnahmen, wie der Zwei- bzw. Multifaktor-Authentifizierung mit Zertifikaten, Tokens, Smart-Cards oder mittels biometrischer Merkmale, sei die Entwicklung sogar noch drastischer. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Umsetzung als problematisch einstufen, liegt hier zwischen 60 und 69 Prozent, was einem Anstieg von 8 bis 15 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
„Dass anspruchsvollere Sicherheitsmaßnahmen auch häufiger Probleme bereiten, ist zu erwarten. Trotzdem lohnt sich die Umsetzung von Konzepten wie der Multi-Faktor-Authentifizierung ganz besonders, weil der Sicherheitsgewinn gegenüber einer einfachen Sicherheitsmaßnahme wie der reinen Passwort-Authentifizierung enorm ist“, gibt  Groß zu bedenken. „Die kritischere Bewertung in diesem Jahr zeigt uns – und das ist das gute Ergebnis –, dass sich die Unternehmen mit diesen Themen beschäftigen und, falls sie so etwas bereits einsetzen, die bestehende Umsetzung genau hinterfragen.“

Es müssen dringend Konsequenzen gezogen werden

Das Fazit der Analysten:  Das Thema ist im Mittelstand angekommen. Jetzt gelte es, die Konsequenzen zu ziehen und die Lage der IT- und Informationssicherheit im eigenen Unternehmen zu verbessern. „Ob die kritischere Bewertung in diesem Jahr schon die Kehrtwende einläutet, wird sich im nächsten Jahr zeigen. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich die IT-Sicherheitslage in den Unternehmen mittelfristig verbessern wird. Eine Unbekannte, die bleibt, wird jedoch weiterhin die Gefährdungslage bleiben. Dies sollte für Unternehmen mit ein Grund sein, nicht nur ein Mindestmaß an IT-Sicherheit umzusetzen, sondern Konzepte, Maßnahmen und Lösungen auch langfristig anzulegen, sodass ein deutlich höheres Sicherheitsniveau erreicht wird, das beispielsweise auch noch unbekannte Angriffe abfangen kann.“

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