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Entwickler-Community setzt stark auf Apps für das Internet der Dinge

Smart Homes, Wearables, die Automotive-Branche und der Bereich Sport/Fitness gelten als die derzeit vielversprechendsten Felder für die App-Entwicklung im Internet der Dinge (IoT) Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Analyse- und Beratungshauses Harbor Research, die von Progress-Software in Auftrag gegeben wurde. Software-Entwickler glauben fest an das Umsatzpotenzial dieser Apps, bevorzugen Java, PHP und Node.js als Plattformen. Als größte Herausforderungen sehen sie die Themen Privacy, Sicherheit und Integration.

Heute gelten Smart Home, Wearables und Fitness als die heißesten Felder für IoT-App-Entwicklung. In fünf Jahren werden sich die Prioritäten schon wieder verschoben haben.  Quelle: Progress

Heute gelten Smart Home, Wearables und Fitness als die heißesten Felder für IoT-App-Entwicklung. In fünf Jahren werden sich die Prioritäten schon wieder verschoben haben.
Quelle: Progress

Im Rahmen der im Januar und Februar 2015 durchgeführten Untersuchung wurden insgesamt 675 Anwendungs-Entwickler in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Schweden, den Niederlanden und Indien befragt. Dabei gaben 45 Prozent aller Studienteilnehmer an, derzeit IoT-Apps zu entwickeln. Aufgeschlüsselt nach Ländern kamen die meisten IoT-App-Entwickler aus den USA (58%), gefolgt von den Niederlanden (50%) und Deutschland (43%). Satte 65 Prozent der Entwickler weltweit – in Deutschland sogar 83 Prozent  – schätzen, dass ihre Internet-of-Things-Apps (IoT) im produktiven Einsatz echte Umsätze generieren.

Deutsche Entwickler sehen Einzelhandel als führendes Gebiet bei IoT-Apps

Als derzeit wichtigste Gebiete bei der Entwicklung von IoT-Apps sehen die Befragten weltweit Smart Homes (19%), Wearables (13%), die Automotive-Branche (11%) und den Bereich Sport/Fitness (11%). Auf diesen Gebieten erzielen die Apps nach Einschätzung der Studienteilnehmer auch die höchsten Umsätze. Die deutschen Studienteilnehmer nennen dagegen den Einzelhandel als bedeutendstes Gebiet bei der Entwicklung von IoT-Apps (16%); die höchsten Umsätze werden ihrer Meinung nach in den Bereichen Wearables und Logistik erzielt (jeweils 13%).

In den nächsten drei bis fünf Jahren erwarten die Entwickler allerdings eine Verschiebung. Weltweit gehen sie davon aus, dass das Gesundheitswesen (14%), Smart City (13%) und Automotive (12%) die führenden Gebiete. Dabei dürften Gesundheitswesen (14%), Automotive (13%) und Smart City (12%) die größten Umsatzbringer werden. Die deutschen Entwickler schätzen, dass in diesem Zeitraum Smart City (15%) zum wichtigsten Gebiet für die Entwicklung von IoT-Apps wird und erwarten die größten Umsätze im Gesundheitswesen (17%).

Entwickler bevorzugen Android und Java

Als bestes Betriebssystem für Apps auf IoT-Devices sehen die Entwickler weltweit Android (29%), gefolgt von Windows (24%), Linux (21%) und iOS (16%); bei ihren deutschen Kollegen sieht diese Reihenfolge leicht anders aus: Spitzenreiter ist zwar auch hier Android (33%), auf Platz zwei und drei folgen dann allerdings Linux (25%) und iOS (19%). Schlusslicht ist bei den deutschen Entwicklern Windows (16%).

Bei den Plattformen beziehungsweise Sprachen, die die Entwickler nutzen, um Daten von Server-Seite zu sammeln und zu integrieren, liegt weltweit Java mit großem Abstand auf Platz eins (55%), gefolgt von PHP (17%) und Node.js (12%). Bei den Entwicklern hierzulande fallen diese Zahlen ähnlich aus. Außerdem gaben weltweit 40% der Befragten (Deutschland: 33%) an, immer oder meistens lieber ein Rapid-Application-Development-Tool zu nutzen, anstatt Apps von Grund auf zu entwickeln. Das bedeutet eine signifikante Abkehr von traditionellen Entwicklungsansätzen.

„Die Zahl der vernetzten Dinge wird in den nächsten Jahren explosionsartig ansteigen. So erwartet etwa Gartner, dass sie im Jahr 2020 bei 25 Milliarden liegt“, sagt Mark Armstrong, Vice President und Managing Director EMEA bei Progress. „Unsere Studie zeigt, dass Entwickler langfristig Branchen- und Infrastruktur-Apps als Grundlage neuer Umsatzmöglichkeiten sehen. Deshalb benötigen sie geeignete Werkzeuge, um kontextbezogene Daten zu sammeln, zu analysieren, einzusetzen und zu verwalten. Mit der richtigen Herangehensweise können sie mit ihren Ideen reale Umsätze generieren und damit das Internet der Dinge und dessen Zukunft mitgestalten.“

Schutz der Privatsphäre ist die größte Herausforderung

Als größte Herausforderung bei der Erstellung und dem Einsatz von IoT-Apps sehen die Entwickler weltweit den Schutz der Privatsphäre (20%). Knapp dahinter bewerten sie offene und interoperable Standards sowie den Schutz der Daten vor Cyber-Angriffen als größte Knackpunkte (jeweils 19%). Angesichts des hohen Stellenwertes, den der Schutz der Privatsphäre im Internet hierzulande genießt, ist es wenig überraschend, dass  deutsche Entwickler den Schutz der Privatsphäre ebenfalls als größte Herausforderung sehen, ihr aber noch einmal deutlich mehr Bedeutung zuschreiben (34%) als ihre internationalen Kollegen.

Quelle: Progress

Neben Sicherheit und Datenschutz sehen Entwickler vor allem auch die Integration und das Datenmanagement der IoT-Apps als Herausforderung. Quelle: Progress

Weltweit sind die Studienteilnehmer davon überzeugt, dass vor allem kommerzielle Anbieter (31%) und die Open-Source-Community (24%) in der Lage sind, diese und ähnliche Top-Herausforderungen zu meistern. Weniger Vertrauen haben sie dagegen in Behörden (8%) und Branchenverbände (7%). Die Antworten der deutschen Entwickler fallen nahezu identisch aus, wobei sie den Branchenverbänden (3%) noch weniger zutrauen als ihre Kollegen in aller Welt.

Technologien und Skills fehlen

Obwohl 77 Prozent  der weltweiten Studienteilnehmer (Deutschland: 78%) die Möglichkeiten, die das Internet der Dinge App-Entwicklern eröffnet, als spannend betrachten, haben viele von ihnen das Gefühl, nicht über die nötigen Voraussetzungen zu verfügen, um diese Chancen wahrzunehmen:

  • 50 Prozent der Befragten sind sich sicher, heute noch nicht die erforderlichen Technologien zur Hand zu haben, oder zweifeln zumindest daran;
  • 50 Prozent der Entwickler haben heute definitiv noch nicht die nötigen Fähigkeiten und Ressourcen, oder bezweifeln dies;
  • 45 Prozent haben nicht das Gefühl, die nötige Technologie für das Sammeln, die Analyse und den Einsatz kontextbezogener Daten aus Sensoren zu besitzen;
  • beim Management von Datensätzen für kontextbezogene IoT-Apps – die beispielsweise Standort-basierte Daten verarbeiten – fühlen sich 30 Prozent der Entwickler von den Daten überrollt und sehen sich nicht imstande, diese Flut zu beherrschen.
Die Frage, ob ausreichend Skills vorhanden sind, um die Entwicklung von IoT-Apps voranzutreiben, ist die globale Entwickler Comunity gespalten.  Quelle:Progress

Bei der Frage, ob ausreichend Skills vorhanden sind, um die Entwicklung von IoT-Apps voranzutreiben, ist die globale Entwickler Comunity offenbar gespalten
Quelle:Progress

Der vollständige Report (in englischer Sprache) kann nach Registrierung unter http://forms.progress.com/iot-developer-survey-rollbase?elqCampaignId=8542 heruntergeladen werden.

 

 

 

 

 

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