Der Studie „The Internet of Things: Mapping the Value Beyond the Hype“ des Forschungsinstituts McKinsey Global Institute zufolge wird das Potenzial des Internet der Dinge trotz des enormen Hypes bisher noch unterschätzt. In nur zehn Jahren werde sich das wirtschaftliche Potenzial des IoT zwischen 3,9 bis 11,1 Billionen Euro pro Jahr bewegen.
Die Forscher untersuchten das Potenzial des IoT auf Basis von neun Szenarien, die von Menschen über Haushalte, Autos, Büros bis hin zu Fabriken, Arbeitsstäten oder Einzelhandelsumgebungen reichten. Die Untersuchung in Szenarien anstatt in vertikalen Branchen biete den Vorteil, die gegenseitigen Einflussfaktoren und Abhängigkeiten besser erkennen zu können. Um den Wert des IoT wirklich zu erschließen, spiele vor allem die stärkere Vernetzung der IoT-Systeme und die intensivere Nutzung der erhobenen Daten eine wichtige Rolle. Bisher würden nur die meisten vorliegenden Daten nicht analysiert. Beispielsweise würden die Daten, die die durchschnittlich 30 000 Sensoren einer Ölplattform liefern, nur zu 1 Prozent analysiert.
In den nächsten zehn Jahren dürften entwickelte Volkswirtschaften stärker von IoT profitieren als Entwicklungsländer weil der Wert der einzelnen Nutzung höher liege. McKinsey glaubt, dass Industriestaaten zu 60 und Entwicklungsländer zu 40 Prozent profitieren. Außerdem prognostiziert das McKinsey Institute, dass B2B-Applikationen mehr Wert schaffen würden als B2C-Anwendungen.
Darüber hinaus dürfte IoT in erster Linie den Kunden zu Gute kommen, nicht den Herstellern der Systeme. Die Forscher sehen die Wertsteigerungen zu 90 Prozent bei Kunden und zu 10 Prozent bei den Produzenten. Dennoch dürfte sich eine dynamische IoT-Industrie entwickeln. Dabei haben Newcomer genauso gute Chancen wie bestehende Spieler. Die Digitalisierung lasse die Grenzen zwischen Technologie-Anbietern und anderen Herstellern verschwimmen. So würden Maschinenbauer beispielsweise neue Geschäftsmodelle entwickeln, mit denen sie ihre Maschinen mit Hilfe von IoT und Daten(analysen) als Service anbieten.
Um das volle Potenzial von IoT ausschöpfen zu können, muss sich die Technologie weiterentwickeln, die Kosten sinken und robustere Datenanalyse-Methoden zur Verfügung stehen. In allen neun Szenarien stellen sich den Forschern zufolge Fragen nach Sicherheit und Datenschutz. Außerdem braucht es Führungskräfte, die wirklich bereit sind, die Möglichkeiten de IoT zu nutzen und die sich tatsächlich Daten getriebenes Entscheiden einlassen.
Insgesamt gliedert McKinsey die Möglichkeiten des IoT in zwei Kategorien: Das Transformieren bestehender Geschäftsprozessen und das Entwickeln neuer Geschäftsmodelle.