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Innovatives Unternehmenswachstum: 6 Prinzipien für den Aufbau von „Corporate Accelerators“

Sie sind weltweit verbreitet und finden auch in deutschen Konzernen immer öfter Anwendung: Accelerator-Konzepte zur Integration von neuen Technologien und modernen Innovationstechniken. Doch nur ein zielgerechter Aufbau des Setups gewährt auch die gewünschten Ergebnisse. In dem Whitepaper „Design-Prinzipien für den Aufbau eines erfolgreichen Corporate Accelerators“, zeigt Deloitte Digital, wie sich aus kreativen Ideen etablierte Marktteilnehmer entwickeln lassen.

Was etablierte Unternehmen bräuchten, sei ein Weg, ihre Stärken und Ressourcen mit externer Innovation zu verbinden, um exponentielles Wachstum zu erzeugen und um zu verhindern, dass man selbst zum Opfer des „digitalen Darwinismus“ werde, so die Autoren des Whitepaper.

Als Beispiel nennt die Untersuchung Airbnb. Das Start-up macht Unterkünfte global verfügbar, halte dabei seinen Kapitaleinsatz gering und „ist so zu einer ernsten Bedrohung für Hotelketten wie Hilton geworden – in einem atemberaubend kurzen Zeitraum.“

Der Accelerator verbindet Welten

Etablierte Konzerne verfügen über wertvolle Ressourcen: eine globale Infrastruktur, eine starke Markenreputation, bestehende Partnerschaften, Erfahrung mit Aufsichtsbehörden, wissenschaftliche Kenntnisse, Prozessgüter und Zugang zu Daten.

Das seien die Ressourcen, die ein Start-up für sein Wachstum braucht. Und hier kommt der Accelerator ins Spiel. Er fungiere als Brücke zwischen äußerer Innovation und dem Konzern und weise zugleich unter anderem Wendigkeit und Geschwindigkeit auf.

Goldstein

Andy Goldstein, Partner bei Deloitte Digital sowie Direktor des LMU Entrepreneurship Center und des German Accelerator-Programms

„Ein Accelerator ist der erste Schritt hin zu neuen Geschäftsmodellen, die alle innovativen Firmen für ihr Wachstum in der digitalen Zukunft brauchen – und diese Zukunft ist jetzt. Deshalb müssen Konzerne die Kapazitäten für schnellen Geschäftsaufbau – wie bei einem Startup – schaffen, wenn sie erfolgreich bleiben wollen.“ sagt Andy Goldstein, Partner bei Deloitte Digital sowie Direktor des LMU Entrepreneurship Center und des German Accelerator-Programms.

Eine Erfolgsgeschichte: Flixbus

Die Ergebnisse der Untersuchung beruhen unter anderem auf den Erfahrungen des Accelerators der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU). Inzwischen hat das Gründungs- und Förderprogramm der LMU über 140 Firmen mit einem Gesamtmarktwert von mehr als 500 Millionen Euro hervorgebracht, darunter so erfolgreiche Ventures wie „Flixbus“. Wichtigste Voraussetzung für den Erfolg ist die Entwicklung einer geeigneten Strategie.

„Der Corporate Accelerator ist keine Modeerscheinung, das hat mich meine jahrelange Erfahrung beim Accelerator-Aufbau für die Industrie, für Universitäten und Behörden gelehrt“, sagt Goldstein. „Ein Accelerator ist der erste Schritt hin zu neuen Geschäftsmodellen, die alle innovativen Firmen für ihr Wachstum in der digitalen Zukunft brauchen – und diese Zukunft ist jetzt. Deshalb müssen Konzerne die Kapazitäten für schnellen Geschäftsaufbau – wie bei einem Startup – schaffen, wenn sie erfolgreich bleiben wollen.“

Der richtige Aufbau entscheidet

Deloitte Digital empfiehlt sechs Schlüsselprinzipien für den erfolgreichen Aufbau eines Corporate Accelerators:

1. Eine fokussierte Entscheidung auf den ökonomischen Mehrwert des Accelerators

2. Ein strukturierter Auswahlprozess für Startups

3. Passende Verträge für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Startup

4. Unterstützung von Technik bis Coaching

5. Ein definierter Abschluss als Anknüpfungspunkt für weitere Finanzierungsrunden

6. Ein Alumni-Netzwerk mit relevanten Kontakten für die weitere Entwicklung des Startups

Die Schwerpunktsetzung auf Umsatz oder Innovation – erster der Faktoren – dient der Zieldefinition und deren Verankerung im Unternehmen. Auf Basis der Fokussierung werden die geeigneten Startups ausgewählt und mit passenden Verträgen eingebunden sowie mit entsprechenden Maßnahmen gefördert. Dafür braucht es vor allem die Unterstützung durch Geschäftsleitung und Aufsichtsrat sowie deren Bereitschaft, ‚digital zu denken‘ und über bestehende Geschäftsmodelle hinaus zu schauen. Auch finanzielle Mittel sind notwendig: Die Investitionen umfassen etwa fünf bis zehn Prozent des angezielten Wertbeitrags durch das neue Geschäft. Das Geld fließt in Anschubfinanzierung und praktische Unterstützung wie Büroräume, IT, Coaching, Workshops, Marktauftritt und Investorensuche.

„Richtig strukturiert und eingebettet im Ökosystem des Unternehmens können Corporate Accelerators eine Brücke zwischen Konzernen mit gewaltigen Ressourcen und innovationsgetriebenen Startups schlagen. Sie eröffnen eine neue Wachstumsstrategie und bringen zukunftsfähige Innovationen und Geschäftsmodelle hervor“, erläutert Goldstein.

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