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Digitalisierte Arbeitswelt: HR-Abteilungen müssen umdenken

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Bild: Pixabay

69 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland erwarten von einem modernen Arbeitgeber eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Zudem legen zwei von drei Mitarbeitern Wert auf flexible Arbeitszeiten. Viele Beschäftigte erkennen jedoch noch nicht, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt wesentlich dazu beiträgt, ihre Wünsche zu erreichen. Das sind Ergebnisse einer Befragung der Unternehmensberatung ROC Deutschland unter 1.000 Arbeitnehmern.

Die Studie offenbart eine Wissenslücke: Einerseits haben 36 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland kein Interesse daran, die für einen Job in einer digitalisierten Arbeitswelt notwendigen Fähigkeiten zu erlernen, obwohl sie sich dies durchaus zutrauen. Andererseits stellen nahezu sieben von zehn Angestellten den Anspruch an einen zukunftsweisenden Arbeitgeber, Beruf und Privates miteinander vereinbaren zu können.

„Wie unsere Befragung zeigt, erkennen viele Mitarbeiter heute noch nicht, dass die Digitalisierung einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, den Arbeitsalltag flexibler zu gestalten und Prozesskomplexität verringert“, sagt Oliver Back, Global COO der ROC Group. „Das mit der Digitalisierung einhergehende Mehr an Flexibilität ist der Schlüssel zu der von Arbeitnehmern, Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften geforderten besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“

Insgesamt fehle nahezu jedem dritten Angestellten nach eigener Einschätzung das Know-how für einen Job in einer digitalisierten Arbeitswelt. Immerhin: Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer möchte die entsprechenden Fähigkeiten erlernen und traut sich das auch zu.

Trotz dieser Beteuerung setzen viele ihre Prioritäten jedoch anders: Nur jeder Zweite erwartet von einem modernen Arbeitgeber Schulungen in Zukunftstechniken, auch unabhängig von seinen aktuellen Aufgaben. Damit hat dieser Wunsch für die Beschäftigten eine geringere Bedeutung als die eingangs genannten Punkte Vereinbarkeit von Job und Familie sowie flexible Arbeitszeiten. Auch eine offene Kommunikation mit Kollegen (69 %) und Vorgesetzten (63 %) rangiert auf der Werteskala der Befragten höher als Schulungen in Digitalisierung und Co.

„Bislang betrachten zu wenige Angestellte ihre Weiterbildung in Sachen Digitalisierung als Chance, ihre persönlichen Lebensziele besser umzusetzen“, beobachtet ROC-COO Back. Er sieht die Personalabteilungen am Zug – ihre Rolle muss sich künftig wandeln. „Bedingt durch den ´War for Talents‘ hat die HR-Abteilung in den vergangenen Jahren vorwiegend Personal beschafft, statt Mitarbeiter zu entwickeln. Künftig wird das Talent Management im Vordergrund stehen. Es kommt darauf an, die Organisationen mit ihren Führungskräften und Mitarbeitern auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten“, erläutert Oliver Back. Und das bedeutet für die HR-Abteilungen viel mehr, als den Mitarbeitern Fähigkeiten zu vermitteln beziehungsweise entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte einzustellen. Back: „Es geht darum, eine neue Unternehmenskultur mit Vielfalt, Autonomie und Konsequenzen zu etablieren.“

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