Home / Allgemein / Rechenzentren geben sich selbst schlechte Noten

Rechenzentren geben sich selbst schlechte Noten

Der effiziente Betrieb von Rechenzentren und Serverräumen ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor für Unternehmen und den Unternehmensstandort Deutschland. In einer von techconsult, iX und Rechenzentrumsexperten entwickelten repräsentativen Studie wurden Rechenzentrumsbetreiber zu den Prozessen und Aspekten in ihren Rechenzentren befragt. Gesamtergebnis der Optimized Data Center Studie: Die 177 teilnehmenden Rechenzentrumsbetreiber sind mit sich selbst unzufrieden.

Quelle: techconsult

Quelle: techconsult

Rechenzentrumsbetreiber zeigen sich der eigenen Leistung definitiv nicht zufrieden: bei nur 59 von möglichen 100 Indexpunkten im Durchschnitt zeigt sich mehr als genug Spielraum für deutliche Verbesserungen rund um den ganzheitlichen Rechenzentrumsbetrieb. Nur rund fünf Prozent der Studienteilnehmer erreichen 90 oder mehr Punkte und erfüllen damit die an sich selbst gestellten Ansprüche sowie gleichzeitig auch ein anspruchsvolles Niveau. Ein gutes Viertel der Teilnehmer erreicht hingegen nicht mehr als 50 Punkte und gibt sich damit selbst mindestens eine gelbe Karte, denn dieser Wert resultiert nicht aus einem grundsätzlich geringen Anspruch, sondern auch aus hohen Ansprüchen, die aktuell im eigenen Data Center aber nicht erfüllt werden.

Deutliche Unterschiede in Abhängigkeit der Unternehmensgröße

Die Rechenzentren in Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern erreichen die besten Effizienzindexwerte und damit im Schnitt 64 Punkte. Größere Rechenzentren liegen leicht unter diesem Wert, zum einen weil Data Center mit steigender Größe grundsätzlich auch vor größeren Herausforderungen im Betrieb stehen, zum anderen aber auch weil Betreiber großer Data Center grundsätzlich kritischer in der Selbstbetrachtung sind. Im Kontrast dazu sinkt bei den kleineren Unternehmen die Effizienz rapide ab und erreicht bei solchen mit weniger als 249 Mitarbeitern nur noch Indexwerte von 38 Punkten. Auch diese Unternehmen messen vielen Prozessen eine angemessene Relevanz zu, empfinden aber deutliche Defizite bei der adäquaten Umsetzung. Den besten Effizienzindex nach Branchen erreichen die Banken und Versicherungen mit 62 Indexpunkten. Mit 61 Punkten knapp darauf folgen die Unternehmen aus den Branchen Handel und Industrie.

Routiniers und Newcomer schätzen sich am stärksten ein

Die Rechenzentren, die bereits vor dem Jahr 2000 in Betrieb genommen wurden,erreichen einen überdurchschnittlichen Effizienzindex von 65 Punkten. Die neuesten Rechenzentren, die 2012 und später in Betrieb genommen wurden, erreichen ebenfalls knapp über dem Durchschnitt liegende 60 Punkte, was auf die direkte Berücksichtigung von Best Practices und einigen neuen Technologien beim Bau zurückzuführen ist.

Woher kommen die Probleme?

Das Gebilde Data Center wächst seit Jahren in Sachen Funktionsumfang, Komplexität und Leistung an. Einen Überblick über alle relevanten Bereiche und Prozesse zu behalten fällt damit zunehmend schwerer, vor allem bei denjenigen Rechenzentren, bei denen dieses Wachstum schleichend, Stück für Stück stattfand und kaum bewusst wahrgenommen wurde. Dass am Ende ein komplexes Data Center entstehen würde, war vielen von vornherein sicherlich nicht bewusst und dementsprechend mögen viele jetzt mit der Situation überfordert sein – auch in Abhängigkeit von budgetbedingten, fehlendem IT-Personal und zu wenig Zeit, sich neben dem alltäglichen IT- und Rechenzentrumsbetrieb mit den Problemen auseinander zu setzen.

Das Tool Optimized Data Center Benchmark

Optimized Data Center verfolgt das Ziel, Server- und Rechenzentrumsbetreiber zu unterstützen, indem es für einen ganzheitlichen Überblick über das eigene Rechenzentrum sorgt – sowohl was den Überblick über die eigenen Prozesse und Aspekte angeht, als auch die Einschätzung ihrer Umsetzung. Rund 160 verschiedene Gesichtspunkte können dafür strukturiert in vier Hauptbereiche mit Optimized Data Center evaluiert werden – angefangen beim Rechenzentrumsbetrieb, über die physische und virtuelle IT-Infrastruktur, bis hin zur Erfassung der Gebäudeinfrastruktur und der externen Anbindung. Jeder dieser Ausschnitte unterteilt sich in weitere Unterbereiche, die die Rechenzentrumsumgebung detailliert erfassen und abbilden, um dann Anstoß und Basis für Diskussionen, Verbesserungsmaßnahmen und Marketingentscheidungen zu werden. Die verschiedenen Angaben werden im Onlinetool unmittelbar nach Beantwortung der Fragen zu einfach vergleichbaren Indizes aggregiert, die verschiedenen Referenzen wie der Größenklasse, dem Geschäftsmodell oder der Branche gegenübergestellt werden können. Zusätzlich bekommen alle Teilnehmer eine detaillierte Auswertung aller Angaben in tabellarischer oder grafischer Form.

Die durchgeführte Studie wurde von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit iX und Partnern aus der Anbieterlandschaft für Rechenzentrumslösungen erstellt. So trugen Microsoft, Schneider Electric, Comarch AG, FNT Software, NUTANIX, Paragon Software Group, Raritan, Schleifenbauer, Paessler AG und proRZ wertvolles Wissen rund um ihre jeweiligen Kernkompetenzen bei. Das Benchmarktool und weitere Informationen zur Studie finden Sie auf dem Portal www.optimized-datacenter.de.

Share

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*