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Autohersteller fahren der Digitalisierung hinterher

Die Autobranche positioniert sich nicht als Treiber dieses tiefgreifenden Wandels. Nahezu alle führenden Automobilproduzenten (OEM = Original Equipment Manufacturer) fahren der Digitalisierung hinterher. Eine Studie der Unternehmensberatung Batten & Company zeigt auf, dass die Automobilbranche einen erheblichen Aufholbedarf bei der digitalen Transformation hat.
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Die Kernergebnisse des Digital Automotive Index 2016:
– 85 Prozent der OEMs halten dem digitalen Leistungsdruck nicht stand.
– Bei 75 Produzent ist Digitalisierung noch kein strategisches Top Thema.
– 100 Produzent der OEMs erfüllen die digitalen Anforderungen ihrer Kunden nicht ausreichend.
– 60 Prozent der OEMs können ihre digitalen Leistungen im Auto nicht angemessen monetarisieren.
– 80 Prozent der OEMs haben eine niedrige digitale Markenpräsenz.
– Nur drei der untersuchten 20 OEMs werden den vielfältigen Anforderungen der Stakeholder bei der Digitalisierung gerecht – und das auch nur knapp.

Der „Digital Index“ belege, dass die Digitalisierung bei den meisten Automobilproduzenten noch kein strategisches Topthema sei. Die Folgen: Es gebe hier erhebliche Optimierungspotenziale, die jedoch brach liegen. In vielen Bereichen wie etwa im Vertrieb, beim Service und im Marketing würden die Digitalisierungsmöglichkeiten nicht oder nur unzureichend genutzt.

Der Vergleich von digitalen Anforderungen mit der eigenen digitalen Leistungsfähigkeit mache deutlich, wie hoch mittlerweile der Handlungsdruck geworden sei. Die Ausrichtung der Strategie und der Personalführung auf die Digitalisierung könne als Sorgenkind der meisten automobilen Markenhersteller bezeichnet werden. Doch gerade die strategische Verankerung von Digitalisierung sei maßgeblich für die langfristige Überführung von analogen Prozessen, Produkten und Leistungen in  die digitale Welt.

Bei der Digitalisierung von Produkten und der Umsetzung innovativer Produktlösungen haben die Player anderer Branchen gegenüber den OEMs teilweise deutlich an Vorsprung gewonnen. Markenführung und eine Anreicherung mit digitalen Markenwerten seien nirgendwo vollumfänglich ausgeprägt. Viele Digitalisierungsmaßnahmen und -ansätze kommen laut der Analyse bei den Kunden gar nicht an oder sind kaum nutzenstiftend. Die Implementierung digitaler Vertriebskanäle und Services scheine hingegen bei allen bereits auf der Agenda zu stehen. Hier bestehe, aus der Vogelperspektive betrachtet, der geringste weiterführende Handlungsbedarf.

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Eines stehe fest: Alle Automobilhersteller haben laut der Untersuchung unterschiedliche digitale Schwachpunkte entlang der Wertschöpfungskette. Im Bereich Strategy & Leadership behaupten sich vor allem die Premiumhersteller. Besonders im Bereich Sales & Services zeigten BMW, Audi und Mercedes-Benz jedoch Schwachpunkte. Wenig überraschend sei Tesla bei der Digitalisierung der eigenen Produkte im Bereich Innovation & Produkte auf dem Spitzenplatz gelandet. Fiat liege im Bereich Marketing & Brand mit einem Top-CRM-Modell an vorderster Stelle.

„Alle sprechen über das Thema Digitalisierung, aber viele Manager kommen dabei nicht zum Wesentlichen: Was braucht ein OEM konkret, um dem steigenden Digitalisierungsdruck zielgerichtet und lösungsorientiert zu begegnen?“ Auf diese Fragen soll der „Digital Index“ entsprechende Antworten geben und konkrete Optimierungspotentiale aufzeigen, sagt Tobias Göbbel, Managing Partner und Experte für Digitalisierungsstraegie bei Batten & Company.

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