Home / Allgemein / Anwender lehnen Preisgestaltung der Software-Anbieter ab

Anwender lehnen Preisgestaltung der Software-Anbieter ab

In dem von VOICE Bundesverband der IT-Anwender erstmals erstellten Zufriedenheitsindex Lizenzpreisgestaltung schneiden die großen Software-Anbieter schlecht bis sehr schlecht ab. Auf einer Skala von „Vollkommen unzufrieden“ (0) bis „Absolut zufrieden“ (10) schnitten bis auf eine Ausnahme sämtliche genannten Anbieter deutlich unterdurchschnittlich ab. Das Gros von ihnen liegt zwischen 3 und 4 Indexpunkten.

VOICE Umfrage Lizenpreisgestaltung

Besonders schlecht schnitt in der Bewertung der Anwender SAP ab. Im Bereich Data Warehouse/BI erreichten die Walldorfer lediglich 2,46 Indexpunkte. Doch auch die Preise der anderen Anbieter stoßen keineswegs auf Zustimmung. So wurde Microsoft im CRM-Bereich nur mit 2,75 Punkten bewertet.

Auch andere Branchengrößen wie Oracle, IBM und Adobe bekleckerten sich nicht mit Ruhm. Der CAD-Anbieter Autocad wurde mit 4 Punkten etwas besser bewertet. Das obere Ende der Zufriedenheitsskala erreicht der Security-Anbieter Kaspersky mit 6,6 Indexpunkten – allerdings nur ein relativer Erfolg. Wirklich zufrieden mit der Lizenzpreispolitik der Anbieter scheinen die Befragten nicht. (siehe Grafik)

Der Ärger ist verständlich

An der Befragung beteiligten sich 63 Anwender, die meisten von Ihnen (45 %) mit einem IT-Budget zwischen 2 und 49 Millionen Euro. 24 Prozent der Teilnehmer geben für IT pro Jahr zwischen 50 und 200 Millionen Euro aus und rund 4 Prozent kostet die IT mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr.

Der Ärger der Anwender über die Preisgestaltung ist verständlich. Schließlich geben 70 Prozent von ihnen zwischen 10 und 30 Prozent ihres IT-Budgets nur für Software-Lizenzen aus. Bei einem IT-Budget von 50 Millionen Euro wären das stolze fünf bis 15 Millionen Euro.

Preispolitik ist auch im Cloud-Umfeld undurchsichtig

„Zwar steigen die IT-Budgets in diesem Jahr wieder moderat an, aber wenn man bedenkt, wie groß neben Personal und Equipment-Aufwänden der fixe Kostenblock ist, den Anwender jährlich zu tragen haben, bleibt nur wenig Raum für Innovation. Die Kosten für die bereits eingesetzten Applikationen lassen Anwendern kaum Bewegungsspielraum“, erklärt VOICE-Service-Leiter Patrick Quellmalz.

Zumal sich im Bereich Cloud Computing, das den Marketing-Versprechen zufolge die Kosten zumindest flexibilisieren, wenn nicht sogar senken soll, keine anwenderfreundlichere Lizenzpreispolitik der Anbieter abzeichnet. Quellmalz: „Auch im Cloud-Umfeld bleibt die Preispolitik der Anbieter extrem komplex und undurchsichtig. Mehr Einfachheit und Transparenz wären dringend geboten.“

Deshalb fordert VOICE:
· Einfache und transparente Lizenzbestimmungen sowie –metriken
· Einbeziehung der Anwender in die Diskussion über neue Lizenzmodelle
· Bessere Dokumentation und kostenfreies Bereitstellen detaillierte Lizenzinformationen

„Wir fordern die Anbieter dringend auf, hier ihren Beitrag zu leisten. Die digitale Transformation und der Umstieg auf Cloud-Lösungen verlangen den Anwendern ohnehin schon sehr viel ab. Deshalb würden sie eine einfachere und fairere Lizenzpolitik der Anbieter sehr begrüßen“, sagte Quellmalz.

Share

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*