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Computervisualisten entdecken Herzfehler durch Fließmuster des Blutes

Computervisualisten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben neue Verfahren entwickelt, mit denen die Geschwindigkeit und Richtung von Blutflüssen dreidimensional dargestellt werden können.

Diese auf Patientendaten beruhenden Computervisualisierungen machen mit krankhaften Veränderungen einhergehende Fließmuster sichtbar und werden Mediziner künftig bei der zuverlässigen Diagnose behandlungsbedürftiger Herz- und Gefäßerkrankungen unterstützen.

Quelle: Monique Meuschke, Arbeitsgruppe Visualisierung

Quelle: Monique Meuschke, Arbeitsgruppe Visualisierung

Grundlage der neuen Technologie ist eine relativ neue Form der Bildgebung, bei der für jeden Punkt im dreidimensionalen Raum die Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses gemessen wird. Die mathematischen Berechnungen dafür sind am Lehrstuhl für Visualisierung an der Fakultät für Informatik der Universität entwickelt und werden bereits für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Herzzentrum Leipzig eingesetzt. Die Leipziger Radiologen um Prof. Dr. Matthias Gutberlet und PD. Dr. Matthias Grothoff nutzen diese Daten insbesondere für die Diagnostik von Herzklappenerkrankungen und Verengungen der Aorta. Sie untersuchen, wie bestimmte Erkrankungen mit besonderen Flussmustern und Verwirbelungen in den Blutgefäßen korrelieren.

Diese komplexen Messdaten sind allerdings durch eine manuelle Auswertung schwer zu erfassen, zu identifizieren und nur von erfahrenen Medizinern zu interpretieren. „Die bisherige Darstellung der Blutflussmessungen lässt keine eindeutigen Aussagen darüber zu, wo die Grenzen normaler Blutflussmuster liegen“, so der Informatiker und Computervisualist Prof. Bernhard Preim vom Lehrstuhl für Visualiserung der Universität Magdeburg. „Mit dem neuentwickelten Visualisierungsverfahren können die auf Patientendaten basierenden Fließmuster bei Gefäßuntersuchungen anschaulich im Computer gezeigt, zuverlässig erkannt und weitestgehend automatisch klassifiziert werden, so dass eine korrekte Auswertung der Messdaten nicht mehr von der Erfahrung der Radiologen abhängt. So kann zuverlässiger bestimmt werden, in welchen Teilen z. B. der Aorta der Wirbel auftritt, ob er rechts- oder linksdrehend ist und wie stark er ausgeprägt ist.“

 

Weitere Informationen:http://www.youtube.com/watch?v=steqJGQ0Rh8
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