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Kopenhagen öffnet „One-Stop-Shop“ für öffentliche und private Daten

“City Data Exchange” ist die neue Big-Data-Plattform in Kopenhagen für öffentliche und private Daten. Die öffentliche Verwaltung und Unternehmen können so lokale Innovationen gestalten und bessere Dienstleistungen für ihre Bürger schaffen.

Foto: Hitachi

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Die heute gestartete City Data Exchange ist ein neuer Service, der Daten an ein Ökosystem von Dienstleistern liefert, um aus Städten Smart Citys zu machen. Der Marktplatz für Daten wurde während eines Jahres von der Hitachi Insight Group entwickelt, die die Lösung gebaut, eine erste Auswahl an Anwendungen entwickelt und sie in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Partnern mit echten Daten getestet hat. Hitachi Insight ist eine neue Business Division der Hitachi Ltd., die sich in erster Linie um Lösungen im Bereich IoT kümmert.  Zu ihrem Start bringt City Data Exchange Daten von öffentlichen und privaten Anbietern zusammen.

Auf diesen Daten entstehen neue Dienstleistungen

Die vorher fragmentierte Datenlandschaft wird damit zu einem “One-Stop-Shop” für öffentliche und private Daten aus der ganzen Region rund um Kopenhagen. Die neue Lösung macht öffentliche und private Daten für Nutzer zugänglich, die mit ihnen Innovationen gestalten, um die Smart Citys der Zukunft nachhaltiger, florierender und dynamischer zu machen. Das Projekt ist eine Initiative der Stadt Kopenhagen und der Hauptstadtregion. Es unterstützt nicht nur ihr Ziel, bis 2025 CO2-neutral zu werden, sondern bietet auch großes Potenzial für eine bessere Lebensqualität ihrer Bürger und zur Förderung der lokalen Wirtschaft.

„Daten sind der Treibstoff für unsere digitale Welt. In den meisten Städten werden sie aber nicht genutzt”, so Hans Lindemann, Senior Vice President der Hitachi Insight Group in EMEA. „Sogar dort, wo Daten in öffentlichen, frei zugänglichen Datenbanken liegen, können die Kosten für Extraktion und Verarbeitung den Nutzen sehr schnell übersteigen. Mit dem City Data Exchange übernimmt Hitachi diese Schwerarbeit vorab: Wir sind die Verbindung zwischen Organisationen, die Daten vorhalten, und den Menschen, die sie dringend benötigen, um den Bürgern von Kopenhagen zu helfen.”

Viele der Datensätze werden zum ersten Mal öffentlich zugänglich sein, nachdem Hitachi einen Leitfaden für ein Datenformat zur Verfügung gestellt hat. Es stellt sicher, dass die Privatsphäre geschützt und die Daten einfach nutzbar sind. Der City Data Exchange wird nur Daten akzeptieren, die vom Datenlieferanten vollständig anonymisiert wurden. All das erspart Organisationen Ärger und Kosten in Verbindung mit der Extraktion und Verarbeitung von Daten aus unterschiedlichen Quellen. Gleichzeitig können proprietäre Daten nun als Geschäftsressource genutzt werden, mit der Unternehmen Geld verdienen können.

Um zu demonstrieren, wie Daten aus der City Data Exchange in Anwendungen genutzt werden können, entwickelt die Hitachi Insight Group zwei Applikationen: Journey Insight hilft Bürgern in der Region, ihre Verkehrsbewegungen über die Zeit zu erfassen und den damit verbundenen CO2-Footprint zu verstehen; Energy Insight erlaubt Haushalten und Firmen, ihren Energieverbrauch zu ermitteln. Beide sollen noch in diesem Jahr in den Einsatz gehen.

Datenangebot in verschiedenen Kategorien

City Data Exchange wird Daten in verschiedenen Kategorien anbieten, etwa City Life, Infrastruktur, Klima und Umwelt, Geschäftsdaten und Wirtschaft, Demografie, Wohnhäuser und Gebäude sowie Energieverbrauch. Es erfüllt damit die Anforderungen von Behörden, Stadtplanern, Architekten, Händlern, Telekommunikationsnetzen, Versorgern und allen anderen Unternehmen und Organisationen, die verstehen möchten, was Kopenhagen, seine Firmen und Bürger ausmacht.

Die Bandbreite der Kategorien zeigt auch, dass der Start Signifikanz weit über Kopenhagen hinaus hat. City Data Exchange könnte die Lösung für datengesteuerte Stadtplanung und Big-Data-Analysen für das Internet der Dinge in Städten auf der ganzen Welt sein.
„Smart Citys brauchen smarte Informationen, und das ist nur möglich, wenn jeder alle Fakten zur Verfügung hat. City Data Exchange macht das möglich. Diese Lösung wird uns allen helfen, bessere öffentliche Räume zu gestalten und – für die Unternehmen in Kopenhagen – bessere Dienstleistungen anzubieten und Arbeitsplätze zu schaffen”, so Frank Jensen, Bürgermeister von Kopenhagen.

Überlebens-App für Ladenbesitzer

Ein typisches Beispiel, wie City Data Exchange die Stadtplanung verändern kann, ist ein Projekt des Designstudios Gehl Architects, die 2005 eine Analyse des öffentlichen Raumes durchführten, um die Attraktivität der Vesterbrogade-Passage in Kopenhagen zu steigern. Ein Großteil des Gestaltungsprozesses basierte auf Musterdaten. Dank Data Exchange kann Gehl Architects das Projekt erneut betrachten und schnell sehr viel tiefere Erkenntnisse darüber erlangen, wie Bürger den Bereich nutzen und so fundiertere Entscheidung bei der innenstädtischen Gestaltung und bei gesetzlichen Richtlinien ermöglichen.

Ein anderes Beispiel, wie eine integrierte Datenlösung wie City Data Exchange die Wirtschaft einer Stadt fördern kann, ist Mind My Business. Die mobile App, entwickelt von Vizalytics, bringt alle Daten, die Händler betreffen, zusammen – von Echtzeit-Informationen, wie Baustellen oder Staus ein Geschäft beeinträchtigen können, bis hin zu zeitlich passenden Erinnerungen, welche Steuern zu zahlen oder welche neuen Regeln einzuhalten sind. Die „Überlebens-App für Ladenbesitzer” nutzt alle relevanten Datenquellen, die City Data Exchange zusammenträgt.

Aktuell bietet City Data Exchange seinen Kunden Rohdaten, diese werden im Laufe des Jahres ergänzt durch Analysewerkzeuge. Die Kosten für das Sammeln und Verarbeiten der Daten werden über Abonnements und Service-Gebühren abgedeckt, die um ein Vielfaches geringer sein werden, als die Kosten, die ein Unternehmen oder eine Stadt zahlen müssten, wenn sie die Extraktion, Sammlung und Integration der Daten in Eigenregie übernehmen würden.

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