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Lünendonk-Listen 2016: Digitale Revolution treibt IT-Markt in neue Höhen

Die IT-Dienstleistungsbranche hat im Jahr 2015 ihren Aufschwung fortgesetzt. Die Umsätze der von Lünendonk analysierten 95 IT-Dienstleister sind im Jahr 2015 um durchschnittlich 7,5 Prozent gestiegen. Insgesamt erzielten die von Lünendonk untersuchten IT-Dienstleistungsunternehmen 2015 Umsätze von 28,1 Milliarden Euro in Deutschland und damit 1,1 Milliarden Euro mehr als noch im Jahr 2014. Der Grund für dieses deutliche Marktwachstum sind vor allem anhaltend hohe Investitionen der Kundenunternehmen in die Modernisierung ihrer IT-Prozesse und in die Entwicklung digitaler Innovationen und Geschäftsmodelle

 

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Quelle: Lünendonk

Die beiden Teilsegmente des IT-Dienstleistungsmarktes „IT-Beratung und Systemintegration“ sowie „IT-Service“ haben sich auch im Jahr 2015 sehr unterschiedlich entwickelt. Lünendonk unterscheidet seit jeher in IT-Dienstleister, die überwiegend im IT-Projektgeschäft tätig sind (IT-Beratung und Systemintegration), und in diejenigen Dienstleister, die schwerpunktmäßig mit dem Betrieb von Rechenzentren und Applikationen ihre Umsätze erzielen (IT-Service).

Während die von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen im Jahr 2015 ihre Umsätze um 9,1 Prozent steigern konnten, sind die IT-Service-Unternehmen nur um 2,7 Prozent gewachsen. „Das starke Wachstum der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen resultiert vor allem aus der hohen Nachfrage der Kunden nach externer Unterstützung bei digitalen Transformationsprojekten. Damit verbunden ist auch ein enorm hoher Bedarf der Kundenunternehmen an externen IT-Beratern, insbesondere zu Fachthemen wie Cloud, End-to-End-Integration, Mobile, Security oder Big Data Analytics“, begründet Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk, die hohen Zuwachsraten.

„Weiterhin richten derzeit nahezu alle großen Kundenunternehmen ihre Unternehmensstrategien neu aus und passen ihre Geschäftsmodelle und Prozesse dem digitalen Wandel an.“ Von dieser Entwicklung profitieren besonders die IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen, die einen Fokus auf dem Projektgeschäft haben. „Bei der Umsetzung von Digitalisierungsstrategien sind Services wie IT-Strategieberatung, Anwendungsentwicklung und Testing zurzeit von den Kunden besonders gefragt.“

Die Nachfrage nach externer Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten wird sich nach Meinung der befragten IT-Beratungen auch künftig fortsetzen. Für das laufende Jahr 2016 gehen sie im Durchschnitt davon aus, ihre Umsätze um 11,9 Prozent und für 2017 sogar um 13,0 Prozent zu erhöhen.

IT-Serviceunternehmen dagegen spüren im IT-Betrieb durch immer mehr Effizienzverbesserungen wie Standardisierung, Virtualisierung und Automatisierung sowie eine stärkere Verlagerung von IT-Leistungen an Near- und Offshore-Standorte deutlich wachsenden Marktdruck. Dies führt in vielen Fällen zu sinkenden Marktpreisen, insbesondere im klassischen Rechenzentrums- und IT-Anwendungsbetrieb. „Das erleben vor allem diejenigen IT-Service-Unternehmen, die zu spät auf den digitalen Wandel und die sich damit verändernden Investitionsprioritäten bei ihren Kunden reagiert haben“, so Zillmann weiter. „Einige Anbieter haben noch keine klare Cloud-Strategie. Immer mehr IT-Service-Unternehmen reagieren nun auf diese Situation und positionieren sich häufiger im Cloud-Umfeld, indem sie den Betrieb von IT-Anwendungen sowie digitalen Geschäftsmodellen auf Cloud-Plattformen offerieren.“

IT-Beratung und Systemintegration: Veränderungen an der Spitze

In der aktuellen Lünendonk-Liste der Top 25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen hat es an der Spitze einige Verschiebungen gegeben. Neuer Spitzenreiter ist Accenture, Kronberg, mit einem Umsatzsprung von geschätzten rund zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro in Deutschland. Auf dem zweiten Platz folgt IBM Global Business Services, Ehningen, mit einem geschätzten Umsatz von 1,38 Milliarden Euro in Deutschland.

Neu in den Top 10 ist NTT Data. Der japanische IT-Dienstleistungskonzern war bisher in Deutschland mit seinen beiden Tochterunternehmen NTT Data Deutschland GmbH, München, und Itelligence AG, Bielefeld, in der Lünendonk-Liste vertreten. In diesem Jahr wurden beide Tochtergesellschaften unter dem Dach der NTT Data zusammengefasst. In den Umsätzen von NTT Data ist auch der Umsatz der Gisa AG, Halle, enthalten, da Itelligence 2015 die Mehrheit an der Gisa übernommen und den Umsatz in ihren Jahresabschluss konsolidiert hat.

Neu in der Lünendonk-Liste ist Cognizant, Frankfurt am Main. Der US-amerikanische IT-Konzern wechselt von der Lünendonk-Liste „Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland“ in die IT-Berater-Liste, da sich das analysierte Leistungsportfolio deutlich in Richtung IT-Projektgeschäft verschoben hat.

Insgesamt haben 18 IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen ihre Umsätze erhöhen können, davon sind acht sogar um mehr als 10 Prozent gewachsen. Nur sechs Beratungsanbieter mussten rückläufige Umsätze hinnehmen.

Das stärkste Umsatzwachstum verzeichnete NTT Data mit durchschnittlich 23,8 Prozent. Dieses Wachstum ist jedoch aufgrund der Übernahme der Gisa AG durch das Tochterunternehmen Itelligence AG anorganisch geprägt. Mieschke Hoffmann und Partner, Ludwigsburg, hat den Umsatz in Deutschland um 23,0 Prozent und damit am zweitstärksten steigern können. Reply, Gütersloh, verbesserte sein Deutschlandgeschäft um 18,8 Prozent, während Adesso, Dortmund, (+15,8 %) und Tata Consultancy Services Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, (+14,9 %) ebenfalls stark zulegten.

Innerhalb der Top 5 ist die Capgemini Deutschland Holding GmbH, Berlin, mit 12,9 Prozent am stärksten gewachsen.

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Quelle: Lünendonk

IT-Service: Sehr unterschiedliche Geschäftsentwicklungen

Nur zwei der untersuchten IT-Service-Unternehmen haben es im Jahr 2015 geschafft, ihre Umsätze in Deutschland um mehr als 10 Prozent zu erhöhen. SVA System Vertrieb Alexander GmbH, Wiesbaden, (+22 %) und Controlware GmbH, Dietzenbach, (+17,7 %) entwickelten sich mit deutlichem Abstand am besten. Weitere acht IT-Serviceunternehmen verbesserten ihre Umsätze immerhin im einstelligen Prozentbereich.

Nicht mehr in der Lünendonk-Liste vertreten sind Cognizant durch den Wechsel in die Lünendonk-Liste „Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland“ und Gisa, die in die Umsätze von NTT Data in der Lünendonk-Liste „Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland“ einbezogen wurde. Computacenter, Kerpen, erfüllte mit seinem Portfolio die Kriterien für die Aufnahme in die Lünendonk-Liste nicht mehr.

Ende August kann die Studie wieder kostenfrei von allen Interessierten unter www.luenendonk.de heruntergeladen werden.

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