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Experton zum Mobile Enterprise: Es zählen Produktivitätssteigerung und Digitalisierung

Im Bereich Mobile Strategieberatung steigt der Konkurrenzdruck, da sich hier Lösungsanbieter zunehmend gegen klassische Dienstleister positionieren. Einstiegstthema sei eine fehlende Unternehmensstrategie für mobile Lösungen. Zudem kommt es zu immer stärkeren Angebotsüberschneidungen zwischen den klassischen Dienstleistern und den Lösungsanbietern. Hierzu gehören beispielsweise CRM-Apps, die über die Cloud pro Nutzer pro Monat abgerechnet werden. Für Lösungsanbieter wird dadurch eine klare Positionierung erforderlich, um Channel-Konflikte mit Systempartnern zu vermeiden.

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Mobile Enterprise – hohe Relevanz für die Geschäftsziele eines Unternehmens. Quelle: Experton

Das sind zentrale Erkenntnisse der dritten Auflage des Mobile Enterprise Vendor Benchmarks 2016 der Experton Group. Untersucht wurden alle relevanten Anbieter in den Bereichen Mobile Strategy Consulting Services, Mobile Process Solutions, MAaaS, Mobile Collaboration, Mobile Security und Mobile Analytics Solutions in Deutschland.

Mobile First geht mit der Erwartung einher, produktiv zu arbeiten

Bereits im Jahr 2014 wurde Larry Page, einer der Gründer von Google, mit dem Satz zitiert: „We are no longer in a mobile first world, we are in a mobile only world.” Das habe sich zumindest in Zentraleuropa zwar als verfrüht erwiesen, doch gab es in den vergangenen 12 Monaten eine starke Entwicklung, um die sehr früh gestellten Produktivitätsversprechen einzulösen.

Die Nachfrage nach mobilen Produktivitätslösungen wird laut Experton vor allem aus den Fachabteilungen angestoßen. IT-Leiter ohne ganzheitliches Mobility-Konzept geraten durch ihre Kollegen aus Marketing, Vertrieb oder Kundenservice unter Druck, mobile Mitarbeiter mit der Möglichkeit auszustatten, über das Smartphone oder Tablet konkrete Prozessschritte zu bearbeiten. Auch Top- Manager erwarten, dass sie selbst in die Lage versetzt werden, die Steuerung von Geschäftsbereichen über Tablets zu realisieren.

Mobile Enterprise ist elementar zur Digitalisierung von Prozessen

Mobile Enterprise habe sich von der reinen Endgeräteverwaltung über Content-Verwaltung zur umfassenden Prozessmobilisierung entwickelt. Heute gehe es darum, dass mobile Mitarbeiter funktionsbezogen einen Prozess von Ende zu Ende mobil und digital abschließend bedienen können. Beispiele dafür: Auftragsdisposition und Abwicklung im Kundendienst, Lead- und Opportunity Management im Vertrieb oder die Kampagnensteuerung im Marketing.

In Abgrenzung zum aktuellen Digital Workspace Vendor Benchmark befasse sich der Mobile Enterprise Vendor Benchmark 2016 mit prozess- und anwendungsrelevanten Themen. Diese würden für IT-Anbieter in diesem Jahr zwar noch weniger Umsatz bringen als die klassischen Infrastruktur-Themen. Doch aufgrund der hohen Relevanz für Unternehmensprozesse und der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen genießen sie eine sehr hohe Aufmerksamkeit unter den Fachentscheidern und Top-Managern.

Benchmark-Kategorien und -Erkenntnisse aus Advisor-Sicht

Mobile Enterprise – oder die Umsetzung kritischer Geschäftsprozesse über mobile Endgeräte überall und jederzeit – sei auf der Agenda der Top-Entscheider angekommen. Während Themen wie Device Management und Helpdesk Services immer mehr mit digitalen Arbeitsplatzstrukturen zusammenwachsen, werden Prozessmobilisierung, MAaaS und Mobile Collaboration immer stärker als Mittel für erhöhte Produktivität wahrgenommen.

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Marktkategorien des Mobile Enterprise Vendor Benchmarks 2016

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Dr. Henning Dransfeld

“Interessant ist, dass der Markt sich teilweise noch in einem sehr frühen Stadium befindet, beispielsweise für Mobile Applications as a Service“, stellt Dr. Henning Dransfeld, Managing Advisor für Mobile Enterprise und Digital Workspace fest. „Andere Märkte, besonders Mobile Enterprise Strategy Consulting, sind auf der Anbieterseite bereits sehr ausgereift und wettbewerbsintensiv. Doch obwohl Angebote seit langem bestehen, ist die Vermarktung noch schwierig. Die Nachfrage bei Kunden nach Beratung für eine ganzheitliche Mobility Strategie ist ebenfalls noch in einem frühen Stadium“, so Dr. Dransfeld weiter.

Betrachte man den Markt für Mobile Enterprise Strategy Consulting so werde deutlich, dass nun auch die Lösungsanbieter in diesen Markt drängen. Anbieter von Mobility Management Software treten damit in Konkurrenz zu IT-Dienstleistern, mit denen sie andererseits enge Vertriebspartnerschaften pflegen. Laut Experton gibt es zunehmend Anbieter mit ausgereiftem Beratungsportfolio und qualifizierten Beratern.

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Quadrant für Mobile Strategy Consulting Services. Quelle: Experton

Neben einem strukturierten, transparenten und modularen Beratungsangebot und der Qualität der Berater unterscheiden sich die Anbieter laut der Analyse im Wesentlichen darin, ob sie bei Kunden bereits in Deutschland oder auch international ganzheitliche Strategien begleitet haben und dementsprechende Referenzen vorweisen können. Zudem sei es wichtig, dass sie den Sprung in die Fachbereiche und die Geschäftsführung schaffen.

Mobilität ist im hohen Maß geschäftsrelevant

Derzeit gehen Initiativen für eine Mobile Enterprise Strategie in der Regel nicht vom IT-Manager aus. Während IT-Entscheider sich weiterhin vornehmlich auf die Themen Compliance, Security und Lizenzmanagement fokussieren, setzen sich die Fachbereichsentscheider mit den Fähigkeiten des mobilen Arbeitsplatzes auseinander, die Arbeitsprozesse beschleunigen oder optimieren. Dies stelle auch die Lösungsanbieter vor neue Herausforderungen, da ein neuer Kundenangang und eine neue Zielansprache gefunden werden müssten.

Entsprechend strategisch stellen sich die meisten Dienstleister im Kundenangang auf. „Auf diesem Gebiet haben die Lösungsanbieter noch Nachholbedarf. Besonders, da sich die Beratung gerade in den Fachabteilungen zunehmend auf Prozesse und Produktivität fokussiert.“, so das Fazit von Dr. Dransfeld.

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