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Jacke wird zu tragbarer Cloud für smarte Geräte

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Rasib Khan und Ragib Hasan, Letzterer mit Jacke. Foto: UAB

Immer mehr Geräte werden direkt am Körper getragen, um Puls oder Kalorienverbrauch zu tracken oder den Träger mit Informationen zu versorgen. Doch eines fehlt im Kanon der Wearables, wenn es nach zwei Forschern von der University of Alabama at Birmingham geht: Eine tragbare Cloud, die den smarten Geräten RAM und Speicherplatz zur Verfügung stellt.

„Wer zurzeit eine Smartwatch, ein Smartphone, einen Fitnesstracker und eine smarte Brille haben will, muss einzelne, teure Geräte kaufen, die nicht miteinander kommunizieren“, kritisiert Forscher Ragib Hasan. „Warum sollte man nicht eine Rechnerplattform haben, mit der man viele Arten von mobilen und tragbaren Geräten unterstützen kann? Dann würden alle diese Funktionen wirklich billig werden.“

Diese Idee haben Hasan und sein Kollege Rasib Khan auch gleich in die Tat umgesetzt. Sie haben eine Winterjacke mit zehn Stück der winzigen „Raspberry Pi“-Einplatinen-Computer ausgestattet, dann noch drei Zusatzakkus damit verbunden sowie ein kleines Touchscreen-Display für den Fernzugriff. Insgesamt bleibt die Jacke trotzdem extrem leicht – und sehr leistungsfähig: Die Cloud verfügt über zehn Gigabyte RAM und jeder einzelne Raspberry Pi hat 32 Gigabyte Speicherplatz.

Plattform für andere Applikationen

„Unser Ansatz ist es im Großen und Ganzen, eine generische Atmosphäre oder Plattform zu schaffen, die User anpassen können, damit sie ihren Bedürfnissen entsprechen“, erklärt Khan. „Die tragbare Cloud kann als eine Plattform für Applikationen eingesetzt werden – anstatt die Hardware verändern oder upgraden zu müssen, bietet das tragbare Modell eine Plattform, auf der Entwickler aufbauen können, was sie möchten.“

Auch dazu haben sich die beiden Forscher bereits Gedanken gemacht: Wenn bei Katastrophen mehrere Personen Cloud-Jacken tragen und eine davon mit einem Google Glass bestückt ein zerstörtes Gebäude betritt, können die Live-Aufnahmen unkompliziert mit den anderen Cloud-Trägern geteilt werden. Oder in Krankenhäusern: Hier könnten Patienten künftig eine Weste tragen, in der alle Informationen wie zum Beispiel zu Herzschlag oder Temperatur gesammelt werden.

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