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VW Truck & Bus bringt cloud-basiertes „Betriebssystem“ für gesamte Transportbranche

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Quelle: VW

Volkswagen Truck & Bus bietet mit seiner neuen Digitalmarke RIO ab Anfang 2017 ein offenes und cloud-basiertes „Betriebssystem“ für die gesamte Transportbranche an. Damit sollen alle Beteiligten der Lieferkette – vom Versender über Spedition und Transportunternehmen, Verlader, Disponent und Fahrer bis hin zum Empfänger – über ein einheitliches Informations- und Anwendungssystem mit Prognosefunktionalität miteinander vernetzt sein.

Mit Hilfe intelligenter Algorithmen verbinde RIO unterschiedlichste Datenquellen und analysiere sie. Durch die Zusammenführung von Informationen über Zugmaschine, Trailer, Aufbauten, Fahrer und Auftrag sowie deren Kombination mit z.B. Verkehrs-, Wetter- oder Navigationsdaten soll RIO seinen Nutzern daraufhin konkrete Handlungsempfehlungen in Echtzeit liefern. Transport- und Umschlagprozesse würden deutlich verbessert und die Effizienz und Transparenz des gesamten Ökosystems Transport gesteigert.

Ein „Betriebssystem“ für die globale Lieferkette

Bislang sei eine transparente Datennutzung innerhalb der Transportbranche oft nicht möglich, weil die Akteure unterschiedlichste Softwaresysteme z.B. zur Ladungs- und Fahrzeugverwaltung verwenden. RIO will hier erstmals eine gemeinsame Plattform bieten und sei damit unabhängig von der jeweiligen Fahrzeugmarke und dem jeweiligen Telematiksystem einsetzbar.  So könnten Flottenkunden mit gemischten Fuhrparks in einer einzigen Lösung auf digitale Services zurückgreifen.

Auch die Nachrüstung soll in allen Fahrzeugtypen problemlos möglich sein. Bestehende, als Einzellösung genutzte Systeme – z.B. für die Verwaltung von Fahrzeugdaten, Wartung, Lagerhaltung von Ersatzteilen oder zur Fahrerdisposition – ließen sich auf die gemeinsame Plattform überführen.

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Andreas Renschler, CEO von Volkswagen Truck & Bus

Andreas Renschler, CEO von Volkswagen Truck & Bus, sagt dazu: „RIO wird die Transportwelt, wie wir sie kennen, grundlegend verändern. Erstmals ermöglichen wir die Erfassung, Verwaltung und integrierte Nutzung aller im Transportsystem verfügbaren Daten und Informationen in einer einheitlichen Plattform. Das ist gut für unsere Kunden, denn ihr Geschäft wird damit profitabler. Und das ist gut für die Umwelt, denn wir werden weniger leere Lkw auf der Straße sehen. RIO wird schon in wenigen Monaten verfügbar sein. Die Zukunft des Transports beginnt nicht erst 2025, sondern hier und jetzt.“

Verantwortet von MAN Digital Solutions

RIO geht aus einer Initiative von MAN hervor und wird von dem Bereich MAN Digital Solutions verantwortet. Ziel ist, die Profitabilität seiner Kunden zu steigern. „Was hier entsteht ist eine Plattform, aus der jeder Nutzer seinen individuellen Mehrwert ziehen wird – vollkommen egal, wie der Fuhrpark aussieht, vollkommen egal, welches Fahrzeug mit welchem Aufbau den Kundenauftrag fährt und vollkommen egal, welche Logistik-Software er einsetzt“, sagt Joachim Drees, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus AG und Mitglied der Geschäftsführung der Volkswagen Truck & Bus GmbH. Er betont: „Logistik 4.0 kann nur gelingen, wenn künstliche Hürden und Dateninseln überwunden werden. Darum unterstützen wir den Aufbau von RIO nach Kräften.“

Ab Frühjahr 2017 sollen neu ausgelieferte MAN-Lkw serienmäßig mit RIO ausgestattet sein, zudem könne sich jeder Scania-Kunde auf Wunsch mit der Plattform verbinden. Mit Hilfe einer Nachrüstbox soll sich außerdem jedes beliebige Fahrzeug mit FMS-Schnittstelle in das Netzwerk integrieren lassen. Dabei werde RIO jederzeit automatisch und problemlos über die Cloud aktualisiert. Updates kommen bis zu 40 Mal im Jahr.

Digitalisierung einfach: Wegweiser durch den Datendschungel

RIO sei nicht nur für die Betreiber großer Flotten interessant. Gerade für kleinere und mittlere Transportunternehmen biete die Lösung die Möglichkeit, die Vorteile der Digitalisierung für sich zu nutzen, ohne dafür über ausgeprägte IT-Kenntnisse oder speziell geschulte Experten verfügen zu müssen. Ähnlich wie bei Betriebssystemen von Smartphones sollen sich mit RIO verschiedene Apps nutzen lassen, die in ihrer Bedienung intuitiv verständlich seien und in jedem üblichen Webbrowser laufen.

Dabei werde es fahrzeugspezifische Services geben – etwa von MAN oder Scania –, gleichzeitig aber auch einen Marktplatz für herstellerübergreifende Apps oder solche von Drittanbietern. Eine weitere Besonderheit von RIO sei das einheitliche Benutzer-Interface über alle Funktionen hinweg.

Markus Lipinsky, Chief Digital Officer bei MAN und verantwortlich für RIO, erläutert: „Es geht hier nicht darum, noch ein Telematiksystem auf den Markt zu bringen. Vielmehr haben wir RIO bewusst als offene Plattform konzipiert, die die zahlreichen Insellösungen zusammenführt. Ich bin davon überzeugt, dass die Komplexität der Logistikbranche kein Technologieunternehmen alleine meistern kann. Deshalb suchen wir den Kontakt zu möglichst vielen Partnern mit derselben Zielsetzung: die globale Transportkette zu optimieren und damit Kosten und Emissionen zu reduzieren.“

Initialpartner von RIO sind u.a. Continental, Schmitz-Cargobull, Krone, Meiller und TomTom. Als Lösungspartner sind Microlise, Telogis und Idem vom Start weg dabei sowie BNS und LIS als Software-Partner. Außerdem arbeitet RIO mit Start-ups wie Synfioo, ParkHere und Loadfox zusammen.

Beispiele für zukünftige Anwendungen

Driver’s Connectivity: Der Fahrer erhält über die App auf seinem Smartphone relevante Hinweise, wie z.B. neue Transportaufträge. Mit einem Klick starte dann direkt die Navigation zum Kunden.

Truck Share ist eine Funktionalität für die Anforderungen der Shared Economy. Fahrzeugübergaben können per digitalem Zugangsschlüssel erfolgen- direkt über das Smartphone.

Loadfox ist eine App für intelligentes Auftragsmanagement für Teilladungen. Mit ihrer Hilfe können Lkw besser ausgelastet werden, indem nur teilweise beladene Lkw entlang ihrer Route weitere Ladung zugewiesen bekommen. Das reduziere das Verkehrsaufkommen, steigert die Effizienz und trägt zur Reduktion von Emissionen bei.

 

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