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Unternehmen müssen mehr zur Digitalisierung der Deutschen beitragen

Die digitale Kompetenz deutscher Arbeitnehmer steigt zu langsam. Ein Grund dafür: ungleicher Zugang zu den aktuellen technischen Endgeräten. Die Bereitschaft zur Beschäftigung damit auch im privaten Bereich ist aber vorhanden. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Ergebnisse des D21-Digital-Index 2016. Insbesondere die Arbeitgeber seien deshalb gefordert, Verbreitung und Nutzung moderner Informationstechnologie unter ihren Mitarbeitern und deren Familien aktiv zu fördern – und so Kompetenzen aufzubauen, die für neue, oft datenbasierte Geschäftsmodelle dringend benötigt werden.

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Quelle: CHG Meridian AG

„Es ist entscheidend, dass Arbeitnehmer in Zukunft flächendeckend und über alle Berufsgruppen hinweg Zugang zu aktueller Technologie bekommen“, kommentiert Frank Kottmann, Mitglied des Vorstands, CHG-Meridian AG. Das Unternehmen ist offizieller Partner des D21-Digital-Index 2016 und Mitglied der Initiative D21. Die bundespolitisch unterstützte Initiative D21 misst im Index seit 2013, wie „digital“ die Deutschen sind – und wo es noch Lücken gibt.

Arbeitnehmer sind die „digitaleren Deutschen“ – aber nicht alle

  • Berufstätige sind laut der Untersuchung besser über Begriffe informiert, die Digitalthemen betreffen. Beispiele: App (Differenz: 32 Prozent), Cookies (Differenz: 27 Prozent) und Cloud (Differenz: 23 Prozent).
  • 91 Prozent der Berufstätigen nutzen das Internet, aber nur 65 Prozent der Bürger, die keinen Beruf ausüben.
  • Nur 70 Prozent der Berufstätigen nutzt privat oder beruflich das mobile Internet.
  • 78 Prozent der Deutschen eigenen sich Digitalkompetenz selbst durch Ausprobieren an.
  • 84 Prozent der Befragten glauben, dass beruflicher Erfolg lebenslanges Lernen voraussetzt
  • Gerade einmal 38 Prozent der Arbeitnehmer erhalten Digital-Qualifizierungen durch den Arbeitgeber.

Männer liegen bei der Digitalisierung vorne – weil Frauen noch immer beruflich benachteiligt werden

  • Fast drei Viertel der Frauen (73 Prozent) und mehr als zwei Drittel der Männer (68 Prozent) nehmen das Angebot in Anspruch, beruflich zur Verfügung gestellte Geräte auch privat zu nutzen
  • Frauen haben einen Digital-Indexwert von 46, Männer haben einen Digital-Indexwert von 56.
  • In der Arbeit haben Männer weitaus häufiger Zugang zu digitalen Endgeräten und Programmen als Frauen: 41 Prozent der befragten weiblichen Umfrageteilnehmer mit Schreibtisch-/Bürojob gab an, dass sie keine der aufgeführten Tools zur Verfügung gestellt bekommt, von den männlichen Studienteilnehmern waren es nur 22 Prozent.

Mehr Einkommen, mehr Digitalisierung

  • Je höher das Haushaltsnettoeinkommen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Arbeitnehmer systematische Schulungen und Weiterbildungsangebote nutzen. Generell ist es so, dass nur ein Prozent der Höherverdienenden sich gar nicht qualifiziert.
  • Bis 1.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen nutzen 59 Prozent, bis 2.000 Euro 67 Prozent, bis 3.000 Euro 86 Prozent und jenseits von 3.000 Euro 94 Prozent Internet.
  • Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto mehr werden Digital-Commerce-Angebote genutzt. So kaufen 69 Prozent der Befragten, die in einem Haushalt mit mindestens 3.000 Euro Nettoeinkommen leben, regelmäßig in Web-Shops ein.

Die Offliner: Es gibt sie noch!

  • Offline sind 31 Prozent der 60-69-jährigen und 21 Prozent der Gesamtbevölkerung
  • Ohne Smartphone sind  34 Prozent der Gesamtbevölkerung unterwegs
  • 26 Prozent geben an, dass der Wegfall des Internets sehr negative Auswirkungen auf ihr tägliches Leben hätte.
  • Immer weniger Menschen (Offliner) beziehen sich darauf, dass die Internetnutzung … zu kompliziert (-8 %), zu unsicher (-7%) oder zu teuer (-10%) wäre.
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