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VW-Konzern ist dank Audi und VW-Technologien „innovativster Autohersteller“

Bildquelle: Pixabay

Volkswagen hat seine Position als innovativster Autokonzern weltweit Basis verteidigt. Beim AutomotiveINNOVATIONS Award, der seit 2012 durch das Center of Automotive Management (CAM) und die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) verliehen wird, setzten sich die Wolfsburger mit 244 Punkten vor Wettbewerber Daimler (130 Punkte) durch. Auf Rang drei kommt mit seinen Fahrzeugen der US-Konzern Tesla (87 Punkte). Der Wolfsburger Volkswagen Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr die Auszeichnung erhalten.

Dabei profitierte Volkswagen diesmal allerdings von der Innovationskraft seiner Premiummarke Audi, die für mehr als die Hälfte aller Neuerungen des VW-Konzerns stand. Unter den ausgewerteten 271 Einzelinnovationen und 53 Weltneuheiten stechen wichtige Innovationen aus dem Bereich der Fahrerassistenzsysteme und dem Connectivity-Bereich hervor: Audi bringt mit den Abbiege- und Ausweichassistenten wichtige sicherheitsrelevante Segmentneuerungen in Serie und zeigt mit den Diensten „Gefahrenwarnung“ und „Ampelinformation“ Car-to-X-Anwendungen als erster in der Mittelklasse und im SUV-Bereich.

„Die deutschen Automobilhersteller nehmen in Zeiten eines technologischen Paradigmenwechsels den Kampf um die Innovationsführerschaft erfolgreich auf und besitzen bei vielen Zukunftsthemen eine hohe Kompetenz und Stärke“, sagte Professor Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management. „Allerdings dürfen die Hersteller angesichts der Innovationsdynamik in ihren Anstrengungen keinesfalls nachlassen. Bereits heute dringen neue Player wie Tesla in die Innovationsphalanx der etablierten Hersteller ein und weitere Player, gerade auch aus dem IT-Umfeld, werden es künftig versuchen.“

„Die Automobilbranche steht am Beginn einer neuen Epoche – von der E-Mobilität über die Vernetzung bis hin zum autonomen Fahren“, sagte Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC. „Die Breite der Innovationen zeigt beispielhaft, dass auch die Traditionshersteller diesen Wandel nicht nur bewältigen, sondern ihn maßgeblich vorantreiben. Die Automobilindustrie wird bis 2030 durch eine tiefgehende Transformation gehen – die dazu erforderlichen Technologien werden heute schon entwickelt.“

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Audi und Mercedes

Als innovationsstärkstes Modell wurde die E-Klasse von Mercedes prämiert. Die neue Baureihe überzeugt mit insgesamt 26 Innovationen unter anderem durch ihre herausragende Aerodynamik, ihren sparsamen Diesel-Antrieb sowie durch Sicherheits-Features, die zahlreiche Fahrzeugfunktionen zu einem System integrieren. Dazu gehörten ein automatischer Kollisionswarner, der den Fahrer auf ein vorausliegendes Stauende aufmerksam macht, und der sogenannte PreSafe-Sound, der bei einem drohenden Unfall einen körpereigenen Schutzmechanismus für das Gehör auslöst.

Auf den Plätzen zwei und drei landeten im direkten Modell-Vergleich die beiden SUVs Q5 und Q2 von Audi. Dank dieser Punkte schafften die Ingolstädter mit knappem Vorsprung den Sieg in der Kategorie „Innovationsstärkste Premiummarke 2017“ – vor Mercedes-Benz und Tesla Motors. Bei den Volumenmarken gewann unterdessen Volkswagen. Dahinter belegten Ford und Renault die weiteren Podestplätze.

„Beeindruckende Entwicklungen bei alternativen Antrieben“

Einen besonderen Fokus legte der AutomotiveINNOVATIONS Award auf „Alternative Antriebe“. In dieser Kategorie schob sich der US-Pionier Tesla unter den Premiumherstellern erstmals auf Platz eins. Hintergrund: Dank eines mit 100 kWh nochmal stärkeren Akkus kommt Teslas neues „Model S“ auf eine Normreichweite von 613 Kilometern. Das ist mehr als jedes andere jemals gebaute elektrische Serienfahrzeug, und damit eine klassische, kundenorientierte Innovation.

Unter den Volumenmarken machte unterdessen Renault das Rennen – unter anderem weil der überarbeitete Zoe seine Normreichweite um beachtliche zwei Drittel auf 400 Kilometer verbesserte. Darüber hinaus lobte die Jury den Renault Scenic, der erstmals mit einem 48-Volt-Mild-Hybrid-Antrieb angeboten wird.

Zu den weiteren Preisträgern in den Technologiefeldern Fahrzeugkonzepte, Autonomes Fahren sowie Interface und Vernetzung zählen Peugeot, VW, Audi, Mercedes.

Die Innovationen der Automobilindustrie wurden in diesem Jahr zum zwölften Mal durch das Center of Automotive Management (CAM) gesamthaft analysiert und bewertet. 19 Automobilkonzerne und 60 Herstellermarken nahmen an der Auswertung Teil. Als Innovationen gelten nur Neuerungen, die einen spürbaren zusätzlichen Kundennutzen bieten und bereits in Serie sind oder zumindest als Prototypen vorgestellt wurden. Insgesamt gingen 1.162 Innovationen der Hersteller, darunter 158 Weltneuheiten, in die Bewertung ein.

Vielfältiges Bild bei den Zulieferern

In den weiteren Kategorien des AutomotiveINNOVATIONS Awards wurden insgesamt 281 Einzelinnovationen von Zulieferern aufgrund technischer Zukunftsrelevanz und Rückmeldungen von Autoherstellern durch eine hochrangige Jury bewertet. Dabei legten neben klassischen Automobilzulieferern unter anderem auch Chemiekonzerne Innovationen zur Bewertung vor.

In den fünf Kategorien der Zuliefererpreise wurden jeweils unterschiedliche Sieger gekürt.

  • In der Rubrik „Antrieb“ entschied sich die Jury für Schaeffler. Begründung: Schaefflers innovative Kombination eines CVT-Getriebes mit einem Hybrid-Modul zeichne sich durch geringe Energieverluste aus.
  • Den ersten Platz in der Kategorie „Chassis, Karosserie und Exterieur“ belegte Magna für eine neue, effiziente Schweißtechnik, die insbesondere im Leichtbau von Nutzen sein kann.
  • Im Bereich „Hochautomatisiertes Fahren“ setzte sich der britische Zulieferer Delphi mit einem System zur vorausschauenden Steuerung von Fahrzeugfunktionen durch.
  • Bei „Interface & Konnektivität“ wurde Visteon für einen integrierten Cockpit-Controller geehrt, der die Steuerung der immer komplexeren digitalen Anzeigen und Bedienelemente wesentlich effizienter und sicherer macht.
  • Den ersten Preis in der Rubrik „Interieur“ heimste Faurecia für ein System ein, das die Gesundheit und Stimmung des Fahrers ohne zusätzliche Sensoren erfasst, und damit bei Stress und Müdigkeit entsprechende Maßnahmen einleiten kann – wie z.B. Massage durch den Sitz, Änderung der Temperatur, oder die Einblendung des nächsten Rasthauses im Navigationssystem.

„Ohne die hohe Innovationskraft der Zulieferer sowohl im Bereich der Fahrzeugtechnik als auch bei Materialien und Prozessen wäre der rapide Fortschritt der Automobilindustrie nicht machbar. Insbesondere da sich die Automobilhersteller mit der Entwicklung neuer Geschäfts- und Vertriebsmodelle auseinandersetzen, kommt den Zulieferern eine immer wichtigere Rolle bei der Entwicklung und Herstellung der Fahrzeuge zu. Kreative Zulieferer mit pro-aktiver Vermarktung ihrer Ideen haben heute mehr Erfolgschancen als je zuvor“, so Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC.

Stefan Bratzel ergänzt: „Die Zulieferer könnten zu den Gewinnern der „großen Transformation“ der Automobilindustrie werden. Sie werden nicht nur immer unersetzlicher bei der Entwicklung wegweisender Zukunftstechnologien, sondern erweitern auch ihr Kundenspektrum auf neue Player wie Google, Apple, Uber oder Baidu.“

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