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Customization: Individualisierbare Produkte sind bei Konsumenten gefragt

Vom selbst zusammengestellten Müsli bis hin zum maßgefertigtem Regal – die Mehrheit der Konsumenten in Deutschland hat deutliches Interesse an individualisierbaren Produkten. So haben drei von zehn befragten Konsumenten schon einmal ein Produkt nach ihren Wünschen gestaltet. Knapp die Hälfte der Shopper hat zwar noch nie ein maßgeschneidertes Produkt gekauft, kann sich dies aber sehr gut vorstellen. Aktuell landen besonders häufig individuell gestaltete Lebensmittel sowie Fashion-Artikel – zum Beispiel selbst designte Sneaker – im Warenkorb.

Das sind Ergebnisse des Consumer Barometer von IFH Köln und KPMG, die das Potenzial von Produktindividualisierungen für Händler und Hersteller deutlich machen soll.

Aufpreis wird akzeptiert

Drei von fünf Konsumenten, die schon einmal ein speziell angefertigtes Produkt gekauft haben, erwarten, dass zukünftig öfter Individualisierungen angeboten werden. Diesen Wunsch äußern auch 43 Prozent der Shopper, die zwar noch keine Produkte nach ihren Wünschen gestaltet haben, sich dies aber sehr gut vorstellen können.

Zudem sind 55 Prozent derjenigen, die schon einmal ein maßgeschneidertes Produkt gekauft haben, sowie 48 Prozent der Interessierten bereit, für diese Artikel einen Aufpreis zu bezahlen. Auch die befragten Experten bestätigen die Bereitschaft der Konsumenten, für individualisierte Waren mehr Geld auszugeben.

Herausforderung „Losgröße 1“

Ob Händler und Hersteller vom Customization-Interesse der Konsumenten profitieren können, hängt selbstverständlich stark vom eigenen Angebot ab: Die befragten Experten bescheinigen insbesondere anlassbezogenen Produkten wie Geschenkartikeln oder besonders hochwertigen und langlebigen Artikeln gute Erfolgsaussichten.

„Industrie 4.0 macht es technologisch möglich, eine Losgröße eins zu realisieren und somit die Kundenansprüche künftig vollständig(er) zu erfüllen. Die tatsächliche Ausrichtung der Produktion auf den einzelnen Kunden birgt neue Herausforderungen im Hinblick auf die Umstellung der gesamten Wertschöpfungskette, aber auch Wachstumschancen: Bereits heute finden mehr als die Hälfte der Kunden individuelle Produkte interessanter als gleichwertige Massenprodukte,“ so Mark Sievers, Head of Consumer Markets bei KPMG.

„Individualisierte Produkte werden aktuell besonders von jüngeren Konsumenten und jenen mit einem hohen Einkommen gekauft. Aber auch andere Zielgruppen bekunden ihr Interesse, Artikel individuell zu gestalten. Für Händler und Hersteller gilt es genau zu analysieren, zu welchen Kundengruppen das eigene Angebot passt, um so das Potenzial von Customization für das eigene Unternehmen zu ermitteln. Denn hochwertige, maßangefertigte Möbel sprechen andere Konsumenten zu anderen Kaufanlässen an als selbst gestaltete Geschenkartikel“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

  • 30 Prozent der befragten Konsumenten haben mindestens schon einmal ein individualisierbares Produkt gekauft.
  • 47 Prozent der befragten Konsumenten haben zwar noch nie ein individualisierbares Produkt gekauft, können sich dies aber sehr gut vorstellen.
  • 60 Prozent der Nutzer von Produktindividualisierungen unter den befragten Konsumenten erwarten, dass zukünftig mehr Unternehmen individualisierbare Produkte anbieten.
  • 55 Prozent der Nutzer von Produktindividualisierungen unter den befragten Konsumenten sind bereit, für ein nach ihren Wünschen individualisiertes Produkt mehr zu bezahlen als für ein gleichwertiges Massenprodukt.

Methodik: Das Consumer Barometer beleuchtet quartalsweise aktuelle Entwicklungen, Trends und Treiber im Handel und Konsumgütermarkt. Mit der vierteljährlich durchgeführten Befragung nehmen das IFH Köln und KPMG aktuelle Trends im Handel und Konsumentenverhalten unter die Lupe. Für die Kurzstudie wurden rund 500 Konsumenten über ein Online-Panel befragt (bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht). Die Befragung wurde ergänzt durch Experteninterviews.

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