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RoboPort: Crowd-Engineering-Plattform für Produktinnovationen im Bereich Service-Robotik

© Foto RoboPORT / Siee

Die Schlagwörter Co-Creation, Crowd-Engineering oder verteilte Entwicklung verheißen schnelle Innovationssprünge in der Produktentwicklung. Jedoch stellt die Einbindung von Peer-Groups und Communities vor allem etablierte Unternehmen vor große Herausforderungen. Im Projekt „RoboPORT“ erforscht das Fraunhofer IAO beispielhaft den Produktentwicklungsprozess über eine Crowd-Plattform.

Die Digitalisierung im Zusammenspiel mit neuen Technologien der Industrie 4.0 bietet Produktionsunternehmen nicht nur die Chance, immer schneller Produkte von der Massenproduktion bis hin zur Losgröße 1 zu erzeugen. Das eigentliche Potenzial verbirgt sich schon viel früher im gesamten Produktentwicklungsprozess: Dank einer voll digitalen Prozesskette können verschiedene Beteiligte – von Fachexperten über Zulieferer bis hin zu Entwicklern – auch über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Dazu zählen verstärkt auch die Kunden selbst, die sich aktiv in die Produktentstehung einbringen wollen. Offene Ansätze wie Crowd-Engineering und Co-Creation versprechen hier großes Innovationspotenzial, sind aber bisher noch wenig erprobt.

Schneller bessere Produkte durch mehr Beteiligung entwickeln

Open Innovation-Plattformen, die Unternehmensexterne in frühe Phasen der Produktentstehung einbinden, existieren bereits. Diese bieten beispielsweise die Möglichkeit, Ideen für Neuprodukte sowie Vorschläge für die Produktgestaltung einzubringen und zu bewerten. Meist endet dieser Community-orientierte Ansatz jedoch mit dem Beginn der eigentlichen Produktentwicklung.

„RoboPORT“ will einen Schritt weiter gehen und schafft eine Softwareplattform zur Unterstützung der verteilten, Community-basierten Entwicklung und Produktion von Service-Robotern. Als Basis dienen existierende, zweckmäßige Prozesse, Methoden und Werkzeuge der Produktentwicklung, die angepasst, erweitert und ergänzt werden. Die Arbeiten orientieren sich an konkreten Anwendungsfälle der Industrie. Dabei achtet das Projektteam darauf, dass die Ergebnisse auf andere Branchen übertragbar sind.

Das Rad nicht zweimal erfinden: Wiederverwendung zur Effizienzsteigerung

Damit viele Köche nicht den Brei verderben, setzt „RoboPORT“ in dreierlei Hinsicht auf die Wiederverwendung von Bewährtem. Zum einen könne die Entwicklungs-Community auf Module wie Bauteile und Baugruppen eines Produkts zurückgreifen und damit kreativ Neues erarbeiten. Zum zweiten biete die Plattform bereits entwickelte Lösungen zur Wiederverwendung und Anpassung. Die Bereitstellung vorhandener Wissensbausteine versetze Projektneulinge in die Lage, direkt mit wesentlichen Informationen wie Standards zu arbeiten. Zum dritten stelle die RoboPORT-Plattform Entwicklungsprozessteile als modellierte Workflows zur Verfügung und vereinfache damit die Planung und Steuerung von Entwicklungsvorhaben. Auch Erfahrungen aus erfolgreichen Projekten, zum Beispiel zur Community-Einbindung, können weiter genutzt werden.

RoboPORT zum Kennenlernen, Ausprobieren und Mitmachen

Neben der Entwicklungsplattform in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekt erforscht das Fraunhofer IAO auch das zugehörige Ökosystem. Interessenten haben Gelegenheit, die Plattform im Rahmen interaktiver Veranstaltungen zu testen: Eine kostenfreie Abendveranstaltung findet am 8. November 2017 statt, am 28. und 29. November 2017 lädt die „Morgenstadt-Werkstatt“ zu einem Makeathon ein.

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