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IBM und Banken wollen offene Blockchain-Handelsfinanzierungsplattform vorantreiben

Bildquelle: Pixabay

Bank of Montreal (BMO), CaixaBank, Commerzbank und Erste Group haben sich einer von UBS und IBM im Jahr 2016 gestarteten Initiative angeschlossen, deren Ziel die Errichtung einer neuen globalen Handelsplattform auf Basis der Blockchain-Technologie ist. Der Zugang zu dieser neuen Plattform mit dem Namen Batavia soll weltweit Unternehmen jeglicher Größe offen stehen. Die Plattform dient der Finanzierung von Handelsaktivitäten aller Art, beispielsweise bei der Beförderung von Waren auf dem Luft-, Land- oder Seeweg.

Aufbauend auf der von UBS und IBM gestarteten Initiative soll Batavia als Handelsfinanzierungsplattform auf Basis des Blockchain-Projekts Hyperledger Fabric weiterentwickelt werden. Daran beteiligen sich die fünf Banken und IBM unter Einbeziehung von Experten aus dem Transportwesen sowie Bankkunden, um sicherzustellen, dass die Plattform flexibel, benutzerfreundlich und kommerziell verwertbar ist. Anfang 2018 sollen über Batavia erste Pilottransaktionen mit Kunden durchgeführt werden, die der Überprüfung bisheriger Entwicklungsschritte und dem weiteren Ausbau der Plattform dienen.

Wandel im globalen Handel

Die globale Handelsfinanzierungsplattform soll Transaktionen effizienter, transparenter und kostengünstiger gestalten und Unternehmen damit den weltweiten Aufbau von grenzüberschreitenden Handelsnetzen mit vielen Teilnehmern erleichtern. Darüber hinaus werde Batavia es den beteiligten Parteien ermöglichen, Warensendungen von der Auslieferung aus dem Lager über die Verladung in ein Flugzeug, einen LKW oder ein Schiff bis hin zur Ankunft am Zielort zu verfolgen und während dieser Prozesse Zahlungen Schritt für Schritt automatisch freizugeben.

Die Plattform will die Herstellung von Kontakten unter den Teilnehmern eines Handelsnetzes fördern und könnte damit den globalen Handel verändern. Die offene Gestaltung der Plattform mache sie für Banken, Lieferanten und Behörden attraktiv. Sie soll zur Entstehung neuer Handelswege beitragen, neue Unternehmen auf den Markt bringen und ehemals zeitaufwändige und kostspielige Abläufe beschleunigen.

Geschäfte sollen effizienter und transparenter werden

Bisher mussten Handelspartner – Käufer, Verkäufer, deren Banken, Transportunternehmen, Inspektoren und Regulatoren – für eine sichere Abwicklung von Handelsgeschäften umfangreiche papierbasierte Dokumentationen erstellen. Diese Verfahren können Wochen dauern, verursachen Kosten, machen Daten anfällig für Fehler durch manuelle Bearbeitungsschritte und binden Kapital. Verzögerungen und eine mangelnde Transparenz des Handels erschweren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen. Dies beschränke ihre Möglichkeiten im grenzüberschreitenden Handel und damit auch das Umsatzwachstum. Die Plattform Batavia soll den Nutzern die Bearbeitung und den Vergleich von Dokumenten abnehmen und es Käufern, Verkäufern und deren Banken damit erlauben, Geschäfte mit einem hohen Maß an Effizienz und Transparenz abzuwickeln.

Da in der Blockchain Verträge in einem permanenten, unveränderbaren Kontobuch („Ledger“) digital erfasst werden, sind Abläufe sehr transparent und können von allen an einer Transaktion teilnehmenden Parteien eingesehen werden. Bis zur Erfüllung eines Kontraktes wird dessen Status automatisch über von IoT-Sensoren oder Nutzern gelieferten Daten automatisch aktualisiert.

Durch die Sicherstellung einer korrekten Datenweitergabe soll Batavia den Nutzern Zeit und Geld ersparen, da Überprüfungen durch Dritte reduziert werden können, auch die Gefahr von Irrtümern, Manipulationen und Streitigkeiten werde verringert. Wenn alle an einer Transaktion Beteiligten Zugang zu einer einheitlichen Darstellung der Fakten haben, schaffe das untereinander mehr Vertrauen, was wiederum die Errichtung größerer, dezentraler Netzwerke und in der Folge höhere Umsätze ermögliche.

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