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Das Mittel gegen digitalen Stress: Selbstdisziplin

Umgang mit digitalen Medien und daraus resultierender Stress wird von Anwendern als deutlich weniger belastend erlebt als in den letzten Jahren häufig behauptet. Sie sind von der Nützlichkeit der verschiedenen digitalen Devices und Kommunikationsmittel überzeugt und wenden diese über alle Altersklassen hinweg intensiv an. Der dadurch entstehende Stress wird als gering eingeschätzt. Dies ändert aber nichts daran, dass medizinisch eine objektive Stressbelastung, insbesondere beim Versuch des Multitaskings, besteht. Um dieser Belastung zu begegnen, setzen die Nutzer auf den Faktor „Selbstdisziplin“ und nicht auf Verbote oder betriebliche und gesetzliche Regularien.

 

Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsame Studie von der als „Dr. Stress“ bekannten Ärztin und Unternehmensberaterin Dr. Sabine Schonert-Hirz, Berlin, und der Markt­forschungsgesellschaft Lünendonk & Hossenfelder GmbH. In einer repräsentativen Untersuchung bei rund 600 Berufstätigen in Deutschland wurden vier wesentliche Themenfelder geklärt:

– Favorisierung, Nutzung und Nützlichkeitsbewertung von digitalen Medien,

– Status des Multitaskings – also des Versuchs, mehrere Medien und Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen – sowie

– Einschätzung der dadurch entstehenden Stressbelastung und der sich daraus ergebenden persönlichen Konsequenzen.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich, dass wir es heute in allen Alters- und Berufsgruppen mit selbstverantwortlichen Nutzern digitaler Medien zu tun haben, die jedoch Informationen über deren versteckte Stresspotentiale und Unterstützung bei der Entwicklung individueller Strategien des Umgangs mit diesen Medien brauchen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten“, analysiert die Ärztin Sabine Schonert-Hirz.

„Die innerhalb eines Jahrzehnts etablierten neuen digitalen Medien wie Tablet und Smartphone machen Menschen Freude, lösen aber gleichwohl Stress aus“, ergänzt Thomas Lünendonk, Senior Advisor der Lünendonk & Hossenfelder GmbH. „Wir gehen professionell mit der jungen Technik um, aber noch nicht professionell mit den Folgen für unsere körperliche und mentale Belastung.“

Ausgewählte Ergebnisse der neuen Studie im Detail:

– Die wahrgenommene Nützlichkeit von Internet, Smartphone, E-Mail, Tablet und Social Media rangiert durchweg auf einem hohen Niveau. Allerdings zeigen sich trotzdem deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Endgeräten und digitalen Kommunikationsmitteln.

– Bei der generell als gering eingeschätzten Stressbelastung durch digitale Medien gibt es eine Rangfolge: Die Hälfte (50 %) aller Befragten fühlt sich durch Social Media kaum bis gar nicht gestresst. Noch weniger Stress empfinden die Befragten beim Smartphone (53 %), der E-Mail (58 %), dem Internet (62 %) und dem Tablet (68 %). Je stärker die von dem Medium selbst ausgelöste Aufforderung zur Beachtung neu eingegangener Informationen ist, desto größer scheint die empfundene Stressbelastung zu sein.

– Je jünger die Befragten sind, desto mehr neigen sie zum Multitasking: 42 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 40 Prozent der 30- bis 39-Jährigen praktizieren es ständig und oft. Ab dem Alter von 50 Jahren sinkt dieser Anteil ganz rapide. Über 80 Prozent der über 50-Jährigen geben an, selten oder nie Multitasking zu praktizieren.

– Selbstdisziplin ist mit 62 Prozent die am meisten gewünschte Maßnahme, die Nutzer gegen digitalen Stress durch digitale Endgeräte und Kommunikationsmittel einsetzen möchten. Ein eigenes Zeitfenster zur Nutzung digitaler Medien oder strenge medienfreie Zeiten („Digital Detox“) werden nur von 13 Prozent der Befragten gewünscht. Unternehmensregeln und gesetzliche Vorgaben liegen mit 4 beziehungsweise 5 Prozent ganz weit hinten in der Präferenz der Berufstätigen.

Studienbezug: Die aktuelle Studie „Digitaler Stress im Arbeitsleben“ kann kostenfrei bezogen werden über www.doktor-stress.de oder www.luenendonk-shop.de.

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