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Deutschlands Mittelstand sieht Digitalisierung weitgehend positiv

Die meisten mittelständischen Unternehmen stehen der digitalen Transformation positiv gegenüber. Das ergab eine gemeinsame Umfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Fachzeitschrift funkschau unter deutschen Mittelständlern aus den unterschiedlichsten Branchen. Rund 79 Prozent gaben an, dass sie in der Digitalisierung viel Potenzial sehen. Nur circa vier Prozent erwarten keinerlei Vorteile von der aktuellen Entwicklung.

Quelle: funkschau

„Der Mittelstand hat erkannt, dass digitaler Fortschritt zwingend notwendig ist, um sich auf Dauer am Markt zu behaupten“, betont Mittelstandspräsident Mario Ohoven. „Wird die Digitalisierung richtig genutzt, können Unternehmer ihren Umsatz deutlich steigern.“

Die Höhe der Investitionen, die Unternehmen aktuell für Digitalisierungsprojekte einplanen, fällt unterschiedlich aus. Elf Prozent geben über zehn Prozent des Umsatzes für entsprechende Projekte aus. Die größte Gruppe, rund 24 Prozent der Unternehmen, investieren derzeit zwei bis fünf Prozent in die Digitalisierung. Gleich dahinter folgen mit mehr als 22 Prozent die Mittelständler, deren Unternehmen aktuell zwei Prozent des Umsatzes oder weniger in die Hand nehmen.

Steigende Investitionen

In Zukunft wollen die Mittelständler die Ausgaben für Technologien, Schulungen und andere Teilbereiche der Digitalisierung erhöhen. So wächst der Anteil jener Unternehmen, die in Zukunft mehr als zehn Prozent investieren wollen, von aktuell elf auf 13 Prozent. Teilnehmer, deren Betriebe planen, zwischen fünf und zehn Prozent auszugeben, machen rund 21 Prozent aus. Bei den derzeitigen Investitionen macht diese Gruppe hingegen nur einen Anteil von 15 Prozent aus.

Es gibt noch Hemmschwellen

Doch gibt es nach wie vor Bedenken und Hemmschwellen im Mittelstand, die es zu überwinden gilt. So geben viele Teilnehmer Security, Datenschutz und Kontrollverlust über die eigenen Daten, Kosten, Zeit oder den hohen Implementierungsaufwand als ausbremsende Gründe an.

Darüber hinaus ist die Netzverfügbarkeit ein entscheidender Punkt. So sind knapp 20 Prozent mit ihrem Breitbandanschluss nicht zufrieden, oder es herrscht in der Region sogar „Internet-Notstand“. Ohoven fordert daher: „Deutschland braucht endlich einen flächendeckenden Breitbandausbau und Glasfasernetze bis in die Gebäude“.

Zahlreiche Teilnehmer der Umfrage gaben zudem an, dass viele Digitalisierungsbestrebungen aktuell noch an den Mitarbeitern scheitern würden, die teils nur wenig Motivation aufbringen oder nicht offen für Neues sein sollen.

Gerade die Frage nach den „Bedenken und Hemmschuhen“ zeigt, wie gespalten der Mittelstand beim Thema Digitalisierung noch ist. Während die einen Teilnehmer ein schnelleres Entwicklungstempo in Deutschland fordern, um international nicht den Anschluss zu verlieren, hinterfragen einige Unternehmen den Nutzen der Digitalisierung gänzlich oder kämpfen mit der zunehmenden Komplexität der technologischen Welt. „Hier sind Unternehmen und Politik gleichermaßen gefragt, um Vorbehalte abzubauen und die Digitale Transformation in alle Branchen zu tragen“, betont Ohoven.

Methodik: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und die Fachzeitschrift funkschau haben zwischen dem 29. Juni 2017 und dem 31. August 2017 Mitglieder sowie Leser über die Online-Plattform funkschau.de zur Digitalisierung im Mittelstand befragt. Insgesamt 426 Entscheider aus Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen haben teilgenommen.

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