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Entwicklungsingenieure beklagen mangelnde PLM-Unterstützung

Die technologieintensiven Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau inkl. Luft- und Raumfahrtindustrie, Elektrotechnik und Elektronik operieren derzeit in einem hochdynamischen Marktumfeld, das von kurzen Innovationszyklen, wachsender Produkt- und Prozesskomplexität sowie der Digitalisierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen geprägt ist. Doch in vielen Entwicklungsabteilungen wird für die Verwaltung und Dokumentation von Entwicklungsergebnissen zu viel Zeit aufgewendet. 

Laut den Ergebnissen einer Studie von techconsult zum Thema „Design-Daten Management in der Elektrotechnik und Elektronik zufolge wenden Ingenieure bis zu 45 Prozent ihrer Arbeitszeit für unproduktive Stützleistungen auf, diese gehen zu Lasten ihrer eigentlichen Aufgaben in der Entwicklung von neuen Produkten.

Mehr Zeit für die Produktentwicklung gewinnen

„Um auch künftig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen die Arbeitsbelastung ihrer Ingenieure zugunsten ihrer Kernaufgaben reorganisieren. Bei jedem Entwicklungsprojekt werden große Mengen an Daten und Informationen erzeugt und modifiziert. Es besteht daher ein großer Bedarf für Werkzeuge, mit denen Ingenieure ihre Daten verwalten und für ihre jeweilige Aufgabe abrufen können“, kommentiert die Autorin der Studie, Verena Bunk, Senior Analyst bei techconsult.

Verwaltung und Bereitstellung von Entwicklungsdaten

IT-Umgebungen, die gezielt die Anforderungen der Elektronik und Elektrotechnik unterstützen, könnten den administrativen Aufwand deutlich reduzieren und Ingenieuren mehr Freiraum für ihre Kernaufgaben einräumen. Allerdings bezweifeln 77 Prozent der Befragten, dass dieses Ziel durch aktuelle PLM-Technologie erreicht werden kann.

Entwicklungsingenieure nehmen PLM-Umgebungen als zu komplex war, deren Einsatz einen hohen Aufwand für die Datenpflege erforderlich macht. Darüber hinaus sehen sie die spezifischen Anforderungen ihrer Disziplin nicht hinreichend in den derzeit verfügbaren, von den Anforderungen der mechanischen Produktstruktur geprägten, Systemen abgebildet.

Herausforderung Produktkomplexität

Die Mehrzahl der befragten Entwicklungsleiter, Produktmanager bzw. Projektmanager nannte die wachsende Produkt- und Prozesskomplexität als größte Herausforderungen für die Bereiche Elektronik und Elektrotechnik (52 %), gefolgt von der Steigerung der Entwicklungsproduktivität (46 %) und der strukturierten Nutzung von vorhandenen Entwicklungsdaten (45 %). Fast die Hälfte der Befragten (45 %) misst der Digitalisierung des Informationsflusses zwischen Entwicklung und Produktion hohe Wichtigkeit bei, und 39 Prozent sehen eine Notwendigkeit die Mechanik- und Elektronikentwicklung besser zu koordinieren.

Die Mehrzahl der befragten Unternehmen verfüge jedoch noch über keine digitale Infrastruktur zur gezielten Unterstützung und Steuerung von laufenden Entwicklungsprojekten. In Summe ergibt sich aus dieser Situation eine wachsende Belastung der Ingenieure durch administrative Stützleistungen, die zu Lasten ihrer Kernaufgaben geht.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick

52 Prozent der Befragten haben Zweifel an der Eignung von aktueller PLM-Technologie für die spezifischen Anforderungen von Elektronik und Elektrotechnik.
39 Prozent sehen die Notwendigkeit, die Entwicklungsprozesse von Mechanik und Elektronik bzw. Elektrotechnik besser zu koordinieren.
52 Prozent der befragten Unternehmen haben mit wachsender Produkt- und Prozesskomplexität zu kämpfen.
45 Prozent halten die Einführung durchgängiger digitaler Prozesse vom technischen Vertrieb, über die Produktentwicklung, bis zur Produktion für erforderlich.

Methodik: Die Studie zum Thema „Design-Daten Management in der Elektrotechnik und Elektronik“ wurde von der techconsult GmbH im Auftrag der Zuken GmbH konzipiert und durchgeführt. 163 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden zu ihrer Entwicklung elektronischer und elektrotechnischer Baugruppen und Systeme befragt. Die Stichprobe umfasst die technologieintensiven Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau inkl. Luft- und Raumfahrtindustrie, Elektrotechnik und Elektronik. Es wurden Unternehmen aller Größen mit einem Jahresumsatz ab 80 Mio. Euro berücksichtigt.

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