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Design Thinking: Ein Erfolgsfaktor im digitalen Zeitalter

Bildquelle: Pixabay

Ist Design Thinking nur ein Hype oder ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor im digitalen Zeitalter? Wie kann die Methode helfen, die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen? Darüber diskutierten über 70 Teilnehmer des Museumstalk am 26. Oktober 2017 im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Ein Fazit: Design Thinking ist im Unternehmensalltag angekommen.

„Was macht den Unterschied, ob ein Startup, ein Softwareunternehmen, eine Design-Agentur oder ein Telekommunikationskonzern Design Thinking einsetzen? Und was haben sie eigentlich davon?“, fragte Moderator Falk Übernickel, Hauptdozent für Strategie & Design an der Universität St. Gallen. Antworten kamen von Tobias Haug, Leiter Design- und Co-Innovation Center EMEA bei SAP, Markus Schwarzer Gründer des Startups Groovecat und der Innovationsagentur Lapidar Innovations sowie Dietmar Mühr, Designer und Gründer der Agentur Plexgroup. Für die Telekom diskutierte Innovationschef Christian von Reventlow mit.

Not-Reaktion zur Lösungsfindung

„Design Thinking ist eine Methode, Kreativität in verkrustete Konzerne zu injizieren,“ fasst Dietmar Mühr sein Verständnis der Methode zusammen. Es sei Mindset und Methode, etwas aus der Perspektive eines Kunden zu entwickeln. Für den Designer ist die Digitalisierung der Grund für den Hype der Methode: „Die Digitalisierung macht viele Unternehmen ratlos. Design Thinking ist für viele mittelständische Unternehmen eine Not-Reaktion zur Lösungsfindung für den Markt der Zukunft.“

Markus Schwarzer hat die Methode bei seinem Startup Groovecat eigenen Angaben zufolge enorm geholfen: „Das Feedback der Probanden bei den Tests sei sehr hilfreich gewesen, um zu Verstehen, was für die Kunden funktioniert.“ Er berät mit seiner Innovationsagentur Großunternehmen mit der Methode des Design Thinking. „Meine Erfahrung ist, dass die Methode hilft, Unternehmen durch Befähigung der Mitarbeiter von unten umkrempeln.“

Das Wiederfinden der Kundenzentrierung

Design Thinking habe den Vorteil, dass man relativ schnell ins Tun kommt. Im Schaffen liege die Kraft des Denkens. „Design Thinking soll letztlich einem Ingenieur beibringen, wie ein Designer zu denken, um dadurch auf neue Produkte zu kommen,“ sagt Christian von Reventlow von der Telekom. „Das Wiederfinden der Kundenzentrierung unter dem Namen Design Thinking eröffnet den Betriebswirtschaftlern völlig neue Wege.“ Am Beispiel einer Kinderstudie zeigte er auf, dass Basteln manchmal der richtige Weg ist, um Produkte der Zukunft zu entwickeln.

Für Tobias Haug von SAP hat die Methode direkten Einfluss auf den Kulturwandel in Unternehmen und Gesellschaft: „Wir haben in der digitalisierten Welt die Menschlichkeit verloren. Design Thinking ist ein Weg, Menschlichkeit wieder in den Fokus zu stellen. Denn es überwindet Silodenken und es ändert die Kultur in Teams und sogar in ganzen Unternehmen.“ Voraussetzung dafür sei eine entsprechende Haltung und die Freiheit, Dinge zu tun. Sein Credo: „You don’t need a mandate, you need a movement!”

Einig waren sich alle darin: Design Thinking sei längst kein Hype mehr, sondern im Alltag angekommen. Die Methode an sich sei nicht effizient, aber die Lösungen, die dabei herauskommen, seien effektiv und orientierten sich am Menschen.

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