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Digitalisierung und Innovation im Finanzwesen: Es ist noch Luft nach oben

Bildquelle: Pixabay

Wie lässt sich eine digitalisierte Finanzwelt in Einklang mit der Finanzmarktregulierung bringen? Diese Frage stand im Zentrum des ersten Financial Services Summit „Luft nach oben“ der Management- und Technologieberatung BearingPoint, auf dem mehr als 250 Entscheider aus Banken und Versicherungen in Frankfurt am Main strategische Fragestellungen zu den Themen Digitalisierung, Regulierung und Innovation diskutierten.

Beleuchtet wurden hierbei unter anderem Aspekte wie Zahlungsverkehr 4.0, Disruption durch Digitalisierung, Compliance und Bekämpfung der Geldwäsche sowie Herausforderungen der Robotic Process Automation im Banking beleuchtet.

Übergang etablierter Legacy-Systeme in neue Technologien

„Neue digitale Geschäftsmodelle fordern nicht nur systematische Veränderungen, sondern auch eine Innovationskultur auf allen Ebenen. Durch neue Anbieter wie Fintechs, Insurtechs oder Start-Ups stehen traditionelle Banken und Versicherungen neuen Herausforderungen gegenüber. Zwar arbeitet die Finanzindustrie schon seit Jahrzehnten digital, sie sieht sich nun aber mit dem Übergang etablierter Legacy-Systeme in neue Technologien konfrontiert. Führungskräfte müssen die Veränderung in der Finanzwelt einschätzen und aktiv mitgestalten. Dazu müssen sie erkennen, welches die wirklich disruptiven Themen sind und welche als Hype-Themen eigentlich nur vom Kern der Herausforderung ablenken“, so Dr. Robert Wagner, globaler Leiter Financial Services bei Bearingpoint.

Zu den speziellen Herausforderungen im Banking zähle unter anderem der Umgang mit Daten. „Daten sind zu einer wichtigen Währung geworden und das bedeutet, dass Kundendaten schnell und digital verfügbar sein müssen. Für neue Geschäftsmodelle ist es wichtig, die exakten Kundenbedürfnisse in Daten zu übertragen“, so Michael Mandel, Privatkundenvorstand der Commerzbank. Hierzu seien neben den richtigen Techniken ebenfalls Kooperationen mit Partnern sinnvoll, ergänzte Mandel.

Digitalisierung nimmt keine Rücksicht auf Regularien

Ein weiteres wichtiges Thema, das auf der Veranstaltung diskutiert wurde, ist die staatliche Finanzmarktregulierung in Zusammenhang mit der Digitalisierung. „Die Digitalisierung schreitet weiter voran und nimmt dabei keine Rücksicht auf Regularien. Hier gibt es noch einen digitalen Nachholbedarf. Damit sich kein Wettbewerbsnachteil entwickelt, stehen Banken und Regulierer noch vor einer großen Aufgabe“, erklärte Matthias Kröner, CEO der Fidor Bank. In weiteren Diskussionsrunden wurde in diesem Zusammenhang auch über die Umsetzung von Gesetzen diskutiert, die in Zukunft immer techniklastiger werden wird.

Auch für die Versicherungsbranche zählen neben der Demografie die Digitalisierung und Regulierung zu den großen Anforderungen. „Dass neue Geschäftsmodelle ältere Prozesse ablösen, ist nicht neu und auch die Konkurrenz durch modernere Methoden gab es schon immer. Bisher wurde das klassische Versicherungsgeschäft davon aber nicht aus der Bahn geworfen. Frischer Wind kann hierbei eher hilfreich sein. Nur zuschauen und abwarten wird nicht ausreichen“, Volker Steck, CEO Helvetia Deutschland

Durch die vielfältigen Diskussionen zu den wichtigen Branchenthemen habe der Financial Services Summit einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen Entscheidern aus dem Finanzsektor sowie Branchenexperten ermöglicht. Dabei seien Lösungsansätze auf aktuelle Herausforderungen der Digitalisierung im Finanzsektor aufzeigt worden.

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