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Top 50-Liste: Die digitale Kluft zwischen starken und schwachen Innovatoren wird größer

Apple, Google, Microsoft, Amazon und Samsung führen die Liste der 50 innovativsten Unternehmen der Welt an. Dabei wird die digitale Kluft zwischen starken und schwachen Innovatoren in Bezug auf digitales Design, mobile Fähigkeiten, Analyse großer Datenmengen und Geschwindigkeit bei der Einführung neuer Technologien größer.

Quelle: BCG

Laut der Umfrage „The Most Innovative Companies 2018: Innovators Go All In on Digital“ der Boston Consulting Group (BCG) unter mehr als 1.000 führenden, innovativen Unternehmen sind elf der Top 50 – darunter sieben der Top Ten – Digital Natives, das heißt: Sie waren schon immer digitale Unternehmen mit digitalen Angeboten. Und zwei Digital Natives arbeiteten sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2017 in die Top Ten vor: die Alibaba Group, die zum ersten Mal unter die Top 50 kam, sowie Uber.

Neu in der Top 20-Liste ist Tencent. Auch Airbnb, SpaceX, Cisco Systems, Orange und Marriott haben sich deutlich nach vorne bewegt. Insgesamt traten 12 Unternehmen entweder der Liste bei oder kehrten 2018 zu ihr zurück. Die meisten Unternehmen auf der Liste haben digitale Technologien in ihre Innovationsprogramme integriert.

Vier Elemente digitaler Innovationen

Ein bemerkenswertes Ergebnis der diesjährigen Umfrage: die Unternehmen haben sich deutlich stärker als in der Vergangenheit auf vier Elemente der digitalen Innovation konzentriert:

  • Big Data,
  • die schnelle Einführung neuer Technologien,
  • mobile Produkte und Fähigkeiten sowie
  • digitales Design.

Andere Innovationsfelder wie neue Produkte und neue Dienstleistungen rücken inzwischen weniger in den Fokus der Innovationsverantwortlichen.

Digital unterstützte Dienste zählen

„Langsamdreher auf dem Gebiet der digitalen Innovation laufen Gefahr, von denjenigen, die früher und entschiedener investiert haben, zurückgelassen zu werden“, sagte Michael Ringel, Seniorpartner von BCG und Mitverfasser des Berichts. Der Wettbewerbsvorteil hänge zunehmend weniger von den Produkten als vielmehr von entsprechenden digital unterstützten Diensten ab. „Von den heutigen prädiktiven Instandhaltungsangeboten für Industriegüter bis hin zum Internet der Dinge von morgen müssen Digitalstrategen neue Innovationsdomänen erforschen und meistern. Und je weiter fortgeschrittene Technologien wie künstliche Intelligenz in den Mainstream eindringen, desto höher wird der Einsatz.“

Starke  vs. schwache Innovatoren

Der Bericht beschreibt eine Kluft zwischen starken Innovatoren und schwachen Innovatoren in Bezug auf ihre Fähigkeit, das Beste aus digitalen Technologien herauszuholen. So gaben beispielsweise 79 Prozent der selbstdefinierten starken Innovatoren an, dass sie über passende digitalisierte Innovationsprozesse verfügen, während nur 29 Prozent der schwachen Innovatoren denselben Anspruch haben.

Für mehr als ein Drittel der Befragten spielen digitalisierte Prozesse in ihrem Unternehmen keine große Rolle  – für BCG ein Zeichen, dass sie noch keinen Weg gefunden haben, die neuen Möglichkeiten zu nutzen.

Starke Innovatoren investieren überproportional in digitale Technologien:

  • Beispielsweise investieren 43 Prozent der starken Innovatoren aktiv in Big Data gegenüber 26 Prozent der schwachen Innovatoren;
  • 42 Prozent der starken Innovatoren investieren aktiv in mobile Lösungen gegenüber 16 Prozent der schwachen Innovatoren;
  • und 39 Prozent der starken Innovatoren investieren aktiv in digitales Design gegenüber 14 Prozent der schwachen Innovatoren.

Starke Innovatoren berichteten zudem, dass ihre Unternehmen Schlüsselelemente agiler Produktentwicklung nutzen. Acht von zehn starken Innovatoren gaben an, dass sie funktionsübergreifende Teams an einem Ort zusammenführen – mit Personen unterschiedlicher relevanter Fähigkeiten. Bei schwachen Innovatoren arbeiten dagegen nur 35 Prozent der Teams am gleichen Ort.

„Digitale Technologien stellen eine Dreiergruppe von Herausforderungen dar: Sie verwischen Grenzen und laden neue Wettbewerber ein, sie erhöhen die Innovationsgeschwindigkeit und sie senken die Kosten eines Markteintritts für neue Mitspieler“, sagt Hadi Zablit, Seniorpartner von BCG und Mitverfasser des Berichts. „Traditionelle Unternehmen, egal welcher Größe, können es sich nicht leisten, Innovation, F&E und Produktentwicklung auf traditionelle Weise zu betreiben. Damit treten sie den Disruptoren Wettbewerbsvorteile ab. Alle Unternehmen müssen ihre eigenen digitalen Strategien festlegen und beginnen, das Innovationsspiel nach den heutigen Regeln zu spielen.“

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