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IT-Manager sind die neuen Spitzenverdiener der deutschen Wirtschaft

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Die Vorstandsvorsitzenden der beiden IT-Konzerne SAP und Software AG waren 2016 die bestbezahlten Manager Deutschlands. Laut Wirtschaftsmagazin ‚Capital‘ schob sich neben SAP-Chef Bill McDermott – mit einem Vergütungspaket von 15,3 Mio. Euro auf Platz eins – ein weiterer Vertreter der Tech-Branche nach ganz oben: Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, bekam mit 14,8 Mio. Euro fast ebenso viel wie der Wettbewerber. Somit spielt der Top-Manager der kleinen TecDax-Firma Software AG mit 900 Mio. Euro Umsatz in der gleichen Gehaltsklasse wie der Dax-Konzern mit 22 Mrd. Euro Umsatz.

Der 65-jährige Chef der Software AG, der im Juli sein Amt aufgeben wird, hat mit einem Gehaltsplus von 216 Prozent den größten Sprung im Ranking der Topverdiener gemacht. Bei ihm schlagen mehrjährige Boni zu Buche, die er jahrelang ruhen ließ.

Automanager von den Spitzenpositionen verdrängt

Bislang besetzten Automanager die Spitzenposition. Doch nach dem Abgang von Ex-VW-Chef Martin Winterkorn, der 2015 mit 16,6 Mio. Euro noch auf Platz eins thronte, wird zumindest sein Nachfolger Matthias Müller wohl nicht mehr in solche Sphären vordringen. Mit 7,8 Mio. Euro wird er zwar schon auf Platz 16 (davor Platz 38) geführt, aber das neue, vom Aufsichtsrat eingeführte Vergütungssystem deckelt das Gehalt des VW-Vorstandsvorsitzenden bei 10 Mio. Euro.

Das Topverdiener-Ranking, das ‚Capital‘ exklusiv zum dritten Mal in Folge zeigt, stammt von den Vergütungsexperten der Unternehmensberatung HKP Group, die für das Geschäftsjahr 2016 neben den Vorstandssalären der 30 Dax-Konzerne auch die jeweils 50 Unternehmen im MDax und SDax und die 30 TecDax-Vertreter analysiert haben.

Neben dem Software AG-Chef Streibich haben sich im Ranking sieben weitere Vorstandschefs kleinerer Unternehmen unter den Top-30 zwischen den Dax-Vertretern platziert. Darunter drei Manager, die sich vorzeitig mit hohen Abfindungspaketen verabschiedet haben: Ex-Stada-Chef Hartmut Retzlaff liegt mit 10,3 Mio. Euro auf Platz 6, Rüdiger Kapitza kletterte beim Abgang vom Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori mit 10 Mio. Euro vom zehnten auf den siebten Platz. Matthias Hartmann räumte den Posten beim Marktforschungsunternehmen GfK mit 5,3 Mio. Euro und verbesserte sich von Platz 73 auf 27.

Bei vielen Managern kommt in diesem Jahr die Auszahlung sogenannter mehrjähriger Variablen zum Tragen. Mit solchen Boni soll das Erreichen langfristiger Ziele der Manager belohnt werden. Das ist auch bei Reiner Winkler der Fall, der seit vier Jahren an der Spitze des Münchner Triebwerksherstellers MTU Aero Engines steht. Allein seine mehrjährige Variable legte um 147 Prozent zu, so dass er insgesamt mit 5,6 Mio Euro auf Platz 24 vorrückte. Mit 5,2 Mio Euro stieg Patrick Thomas von Rang 90 auf 30, nachdem er Covestro, die Chemietochter des Bayer-Konzerns, erfolgreich an die Börse gebracht hatte. Covestro gehört damit zu den MDax-Unternehmen, die ihrem Vorstandsvorsitzenden in diesem Jahr eine überdurchschnittlich hohe Vergütung zugesprochen haben.

Im Durchschnitt haben MDax-Chefs 3 Mio. Euro (-11,9 %), Dax-Chefs 7 Mio. Euro (+12,1 %), SDax-Chefs 1,6 Mio. Euro (+2,4 %) bekommen. Auf 2,1 Mio. Euro stieg die durchschnittliche Vergütung bei den TecDax-Chefs und legte mit 44,4 Prozent am rasantesten zu.

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