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Mit Künstlicher Intelligenz gegen den Klimawandel

Bildquelle: Pixabay

Klimawandel und Umweltzerstörung haben sich zu einer der größten Gefahren für die Weltwirtschaft entwickelt. Doch digitale Technologien, insbesondere die Künstliche Intelligenz, können einen erheblichen Beitrag dazu leisten, diesem Risiko zu begegnen. Das ist zentrales Ergebnis einer Studie zur Künstlichen Intelligenz, die PwC gemeinsam mit dem World Economic Forum in der Reihe „Fourth Industrial Revolution for the Earth“ veröffentlicht hat.

„Wenn es uns gelingt, die Technologie im Kampf gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung richtig einzusetzen, werden wir damit eine Nachhaltigkeits-Revolution auslösen“, sagt Hendrik Fink voraus, Partner und Leiter Sustainability Services bei PwC. „Künstliche Intelligenz hat als Zukunftstechnologie das größte Potenzial. Sie wird der Motor der Vierten Industriellen Revolution sein.“

Während die Industrialisierung viele der Umwelt- und Klimaprobleme erst geschaffen hat, könne die nächste Industrielle Revolution dazu beitragen, diese Probleme zu lösen. Die Experten von PwC und des Weltwirtschaftsforums haben mehr als 80 Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz identifiziert, um den sechs drängendsten Herausforderungen von Klimawandel und Umweltzerstörung zu begegnen.

Sechs Herausforderungen für die Umwelt – Lösungsansätze durch KI

  1. Klimawandel: Selbst wenn es gelingt, die Klimaschutzziele von Paris einzuhalten, wird die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2100 noch immer drei Grad über der des vorindustriellen Zeitalters liegen. Künstliche Intelligenz ermöglicht es beispielsweise, eine intelligente Stromversorgung einzusetzen, die Elektromobilität voranzubringen und durch Modellierung präzise Aussagen über den Klimawandel zu treffen.
  2. Biodiversität und Erhalt der Artenvielfalt: Eine von fünf Arten auf der Erde steht vor dem Aussterben. Zum Ende des Jahrhunderts könnte sich der Artenreichtum um die Hälfte dezimiert haben, wenn nicht schnell Maßnahmen ergriffen werden. KI verändert den Artenschutz gravierend: etwa durch die optimierte Überwachung von Ökosystemen, die Abwehr von Wilderei und den gezielten Schutz bedrohter Arten.
  3. Gesunde Ozeane: Die Meere sind bedroht – insbesondere durch Überfischung und klimatische Veränderungen. Künstliche Intelligenz hilft bei der Bekämpfung illegaler Fischerei, der Überwachung von Meeresverschmutzungen und der Kartierung sensibler Ökosysteme.
  4. Wasserversorgungssicherheit: Während die Weltbevölkerung wächst, sinken die Reserven an sauberem Trinkwasser. KI sorgt für präzise Prognosen des Wasserbedarfs und der Wetterentwicklung. Durch Künstliche Intelligenz lässt sich auch die Wasserqualität von Flüssen in Echtzeit überwachen.
  5. Saubere Luft: 92 Prozent der Menschen weltweit leben in Gegenden, die nicht den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation an saubere Luft entsprechen; sieben Millionen sterben jährlich durch die Folgen. KI ermöglicht eine genaue Vorhersage der Luftverschmutzung, die sich etwa für die Verkehrssteuerung einsetzen lässt, und hilft bei der Entwicklung von Filtersystemen.
  6. Widerstandskraft gegenüber Extremwetterereignissen und Naturkatastrophen: Experten haben im Jahr 2016 knapp 800 Naturkatastrophen gezählt – das entspricht einer Verdreifachung gegenüber dem Jahr 1980. Künstliche Intelligenz kommt insbesondere bei der präzisen Vorhersage von Extremwetterereignissen zum Einsatz.

Den Risiken der neuen Technologie begegnen

Derzeit beruhen viele der KI-Anwendungen noch auf Automated und Assisted Intelligence – sie ermöglichen es, aus großen unstrukturierten Datenmengen wertvolle Aussagen über den Zustand der Natur zu ziehen. Künftig wird Automated Intelligence im Umweltschutz noch eine größere Rolle spielen. Insgesamt soll sich der Beitrag der Künstlichen Intelligenz zur Weltwirtschaft bis zum Jahr 2030 auf 15,7 Billionen US-Dollar belaufen, prognostizieren PwC-Experten in der Studie „Sizing the Prize“ 2017.

„Mit dem enormen Potenzial der Künstlichen Intelligenz ist eine große Verantwortung verbunden“, sagt Christian Kirschniak, Partner und Experte für Künstliche Intelligenz bei PwC. „Unternehmen, Regierungen, Investoren und wissenschaftliche Forschungseinrichtungen müssen auch die Gefahren der Technologie in den Blick nehmen.“ Dazu zählen etwa wirtschaftliche Risiken, aber auch Sicherheits- und Kontrollrisiken, beispielsweise die Frage, wie sich die Systeme vor unerlaubten Zugriffen schützen lassen. Auch ethische und soziale Fragestellungen sind mit der KI verbunden. „Alle Stakeholder sollten eng zusammenarbeiten, um für Sicherheit und Transparenz zu sorgen. Nur wenn sie Vertrauen in der Gesellschaft schaffen, kann KI gewinnbringend zur Rettung unseres Planeten eingesetzt werden“, bilanziert Fink.

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