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Digitale Infrastruktur schafft in Europa 340 00 neue Jobs

Die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität in Europa steigt kräftig. Rechenzentren sind die neuen Hubs der digitalen Infrastruktur. Eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney unter europäischen IT-Leitern bestätigt diese Entwicklung. Die Unternehmen werden in den kommenden Jarhen deutlich in ihre digitale Infrastruktur investieren.Vor diesem Hintergrund prognostiziert A.T. Kearney einen Zuwachs von europaweit mehr als 340.000 Arbeitsplätzen bei gleichzeitigem Fachkräftemangel in diesem Bereich. Allein in Deutschland werden bis 2020 knapp 30000 neue Stellen  entstehen.

 

Ein schon etwas älteres Rechenzentrum, aber außergewöhnlich gelegen.

Ein schon etwas älteres Rechenzentrum, aber außergewöhnlich gelegen.  Foto: Antony Antony  

Der europäische Rechenzentrumsmarkt wird bis 2020 um mehr als sechs Prozent jährlich wachsen und ein Volumen von 270,4 Milliarden Euro erreichen. Dies ist eine Prognose von A.T. Kearney, die von den aktuellen Entwicklungen gestützt wird. Interviews mit  50 IT-Leitern bestätigen, dass Unternehmen ihre Budgets für diesen Bereich um 50 Prozent und mehr ehöhen wollen.

Vor diesem Hintergrund sehen die Experten von A.T. Kearney akuten Handlungsbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland im Zeitalter der Digitalisierung nicht zu gefährden: Durch die steigende Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität in den nächsten fünf Jahren entstünden europaweit netto mehr als 340.000 neue Arbeitsplätze.  172.000 Vakanzen durch Pensionierungen in diesem Zeitraum verschärfen das Problem des Fachkräftemangels. Nach dem heutigen Stand übertrifft die Nachfrage nach entsprechendem Fachpersonal für den Aufbau und Betrieb digitaler Infrastrukturen das Angebot bei Weitem. Nur 50 Prozent der Stellen könnten besetzt werden.

27 000 neue Jobs allein in Deutschland

Allein in Deutschland werden bis 2020 netto 27.600 neue Stellen entstehen. 42.000 Stellen werden neu geschaffen und 14.400 abgebaut. Außerdem müssen in diesem Zeitraum nach Pensionierungen 18.000 Positionen neu besetzt werden. „Wir müssen diese Lücke schließen und naturwissenschaftliche sowie technische Fächer für zukünftige Studentinnen und Studenten interessanter machen. Dafür ist es erforderlich, das Image der Informationstechnologie zu verbessern, indem wir IT-Themen besser in sämtliche Stufen des Schulsystems integrieren“, rät Marcus Eul, Partner und Leiter der Strategic IT Practice EMEA bei A.T. Kearney.

Knapp 2 Drittel entscheiden sich für RZ-Standorte in Europa

Bei der Befragung von A.T. Kearney gaben die Teilnehmer an, dass Big Data, Cloud Computing, die Digitalisierung von Prozessen, Produkten und Services, das Internet der Dinge sowie die Anpassung älterer Systeme hinsichtlich Sicherheit, Skalierbarkeit und Effizienz weitere Investitionen in Rechenzentren zur Folge haben werden. 65 Prozent der IT-Entscheider würden als Standort Europa wählen.

„Als Industrieland sind wir von der Digitalisierung besonders betroffen“, sagt Holger Röder, Partner und globaler Leiter Digital Business bei A.T. Kearney. „Getrieben durch Industrie 4.0 und Internet of Things nimmt das in Rechenzentren zu bearbeitende Datenvolumen pro Jahr um über 30 Prozent zu. Als Betreiberland des größten Internetknotens der Welt, mit hoher politischer und wirtschaftlicher Stabilität und hohen Standards im Datenschutz haben wir einen erheblichen Standortvorteil als Anbieter digitaler Infrastrukturdienste“. Diese Vorteile sind entscheidend, denn die Befragung zeigt, dass die IT-Leiter bereit sind, einen Aufschlag von 20 Prozent auf das aktuelle Preisniveau zu zahlen, wenn sie dafür höhere Sicherheitsstandards und kürzere Antwortzeiten für Anwender und Kunden bekommen. Ein Fünftel würde dafür sogar einen Aufschlag von 50 Prozent akzeptieren.

Kapazitätsnachfrage praktisch unbegrenzt

Der Bedarf an digitaler Infrastruktur scheint nahezu unbegrenzt: Aktuell hat Apple zwei neue Rechenzentren in Irland und Dänemark angekündigt und investiert 1,7 Milliarden Euro. T-Systems hat kürzlich den Bau des größten europäischen Rechenzentrums in Barcelona abgeschlossen und mit der Migration der vorhandenen Infrastruktur begonnen. ATM, Polens führendes Unternehmen für Planung, Bau und Betrieb von Rechenzentren, hatte erst im vergangenen Jahr seine Kapazität am Standort Warschau mit einem Neubau erweitert. Mittlerweile baut das Unternehmen bereits das nächste Rechenzentrum, weil auch der 2014 errichtete Neubau bald vollständig ausgelastet sein wird.

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