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Adaptive Workplace: „Nicht ohne meine IT“

Microsoft Device_Shooting, Berlin

Quelle: Microsoft Device_Shooting, Berlin

Rund 40 Prozent der Entscheider in Unternehmen sind überzeugt: Mobile Arbeitsplätze verdrängen das klassische Büro. Die Beweggründe dafür sind vielfältig. Für 46 Prozent der Befragten wird der Trend insbesondere durch die Verfügbarkeit mobiler Endgeräte, Technologien und Cloud-Services vorangetrieben. Auch strukturelle Veränderungen wie die Globalisierung (43 Prozent), der demografische Wandel (39 Prozent) und die Work-Life-Balance (38 Prozent) geben dem Wunsch nach flexiblen Arbeitsformen Schubkraft.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie über das Arbeiten im 21. Jahrhundert, die Crisp Research im Auftrag von Citrix in der DACH-Region durchführte. Die Arbeitsweise der Menschen in Unternehmen werde derzeit in ihrer traditionellen Form infrage gestellt, so die Autoren der Studie.

Vorrangig spielen fünf allgemeine Trends und Herausforderungen eine Rolle, die Prozesse und Gestalt des Arbeitens der Zukunft maßgeblich beeinflussen werden:

Quelle: Crisp

Quelle: Crisp Research

 

„Entwicklungen wie die Globalisierung und eine zunehmende Digitalisierung stellen althergebrachte Organisationsstrukturen auf den Kopf“, sagt Dr. Carlo Velten, Senior Analyst und CEO von Crisp Research. „Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, Kosten zu reduzieren und die Produktivität zu steigern, greifen Unternehmen zunehmend zur Dezentralisierung von Arbeitsplätzen. Doch der Umstieg auf flexible Arbeitsstrukturen kann nur dann gelingen, wenn er auf die spezifischen Anforderungen der einzelnen Mitarbeiter abgestimmt ist.“

IT-Lösungsanbieter als zentrale Impulsgeber

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Quelle: Crisp Research

Bei der Entwicklung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte sind externe IT-Lösungsanbieter laut Studie die gefragtesten Ideen- und Impulsgeber. Etwa 42 Prozent der Befragten erklärten, dass Anbieter für Hardware, Software und Services rund um den Arbeitsplatz wichtige Denkanstöße bei der Ausgestaltung geben. Demgegenüber spielen Architekten (sieben Prozent), Berater (zehn Prozent) oder Facility Manager (19 Prozent) nur eine Nebenrolle.

Bei der konkreten Umsetzung von Mobilitätskonzepten investieren Unternehmen besonders intensiv in

– die Anpassung der Security-Dienste für den mobilen Einsatz (45 Prozent),

– die „Cloudifizierung“ der Infrastruktur (38 Prozent) sowie in

– ein ganzheitliches Management der IT-Arbeitsplatzumgebung (35 Prozent).

Aber auch andere Aspekte, wie etwa die Erweiterung der Endgerätelandschaft, die Optimierung der User Experience und die Einführung neuer Collaboration-Services wird etwa von einem Drittel der Unternehmen mit hohen Budgets vorangetrieben.

Cloud Services (SaaS oder PaaS) spielen bei der Flexibilisierung und Optimierung der Infrastrukturen eine wichtige Rolle. Bislang setzen gut 40 Prozent der Unternehmen zumindest teilweise auf Cloud-basierte Anwendungen. Laut Studie wollen künftig 78 Prozent der Unternehmen auf derartige Services zurückgreifen.

Vor dem Hintergrund hoher Investitionskosten verwundere es jedoch, dass jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) zu Protokoll gab, keinerlei Erfolgsmessung im Rahmen der Projektierung neuer Arbeitsplatzkonzepte durchzuführen.

Voraussetzungen für Mobilität

Bei der konkreten technischen Umsetzung mobiler Arbeitsplatzmodelle sind den Befragten eine hohe Netzqualität und schnelle Anbindung besonders wichtig (65 Prozent), gefolgt von Teamwork- und Collaboration-Services (62 Prozent), sowie der einfache Zugang zu relevanten Tools und Daten (60 Prozent). Auch die Verfügbarkeit mobiler Endgeräte (57 Prozent) und die Ausstattungsqualität dieser Geräte (58 Prozent) sind für die Auskunftgeber Grundvoraussetzung für den Aufbau mobiler Arbeitsplatzkonzepte.

Doch knapp ein Drittel der befragten Unternehmen (29 Prozent) hängt insbesondere bei der Verfügbarkeit mobiler Endgeräte noch stark hinterher. Nachholbedarf gibt es auch bei der Einführung von Teamwork und digitaler Collaboration (21 Prozent). Deutlich weiter voran geschritten sind hingegen Maßnahmen für eine hohe Netzqualität (49 Prozent erfüllt oder komplett erfüllt) und zur Bereitstellung der relevanten Tools, Anwendungen und Daten (45 Prozent erfüllt oder komplett erfüllt).

Steigerung der Mitarbeiterproduktivität und Kundennähe wichtig

Quelle: Crisp Research

Quelle: Crisp Research

Über die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) erwartet sich durch die Einführung moderner IT-Arbeitsplätze einen hohen bis sehr hohen Wertbeitrag. Dabei stehen für sie die betriebswirtschaftlichen Ziele klar im Vordergrund: Neben der Steigerung der Mitarbeiterproduktivität (39 Prozent) erhoffen sie sich eine Verbesserung der Kundennähe (31 Prozent) sowie Kosteneinsparungen bei Immobilien (29 Prozent). Die Förderung von Kreativität (25 Prozent) und Teamarbeit (19 Prozent) spielen ebenfalls bei jedem vierten bis fünften befragten Entscheider eine wichtige Rolle.

Die IT als „Macher“ des Arbeitsplatzes der Zukunft

Für einen Großteil der befragten Entscheider in Unternehmen sind die IT- (62 Prozent) und Personalabteilung (52 Prozent) zentrale Umsetzer mobiler Arbeitsplatzkonzepte. Die Befragten aus IT-Abteilungen betrachten sich selbst aber auch als proaktive Ideengeber und Planer (55 Prozent) derartiger Konzepte. Business-Entscheider beschränken die IT hingegen auf ihre Umsetzungsaufgaben (57 Prozent). Nur 29 Prozent sind der Meinung, dass sie auch planerische Aufgaben übernehmen kann.

Anreize für junge Fachkräfte schaffen

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Quelle: Crisp Research

Gerade Unternehmen mit vielen jüngeren Arbeitnehmern erhoffen sich von mobilen Arbeitsplatzkonzepten ein besseres Teamwork und eine ausgeglichener Work-Life-Balance (44 Prozent Zustimmung). Firmen mit älteren Arbeitnehmern stimmen dem nur in 31 Prozent der Fälle zu. Die Studie zeigt zudem, dass der Wunsch nach Home Office und der Arbeit in Co-Working Spaces zunehmend an Bedeutung gewinnt. Damit Unternehmen auch für junge, hochqualifizierte Fachkräfte als Arbeitgeber attraktiv bleiben, sollten sie sich möglichst frühzeitig mit diesem Wandel auseinander setzen und Mitarbeitern möglichst viel Entscheidungsfreiraum gewähren, wann, wo und wie sie arbeiten wollen.

Die Studie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

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