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Intralogistik 4.0: Lieferketten, die jedem Kundenanspruch standhalten

wanzl_content_image_position_right_leftIndustrie 4.0, Roboter, Personalisierung von Dienstleistungen und ein effizientes Supply Chain Management (SCM) – das sind Trendthemen der Intralogistik 2016. Denn damit werden nicht nur Prozesse in der Logistik, beim Transport oder in der Lagerhaltung optimiert, sondern es lassen sich auch ganz neue Geschäftsmodelle realisieren. Stichwort: „Same Day Delivery“ im Lebensmittelhandel.

Kaum ein Kunde kennt den Aufwand, der für Händler hinter „Same Day Delivery“ steckt: Die Bestellungen müssen nicht nur schneller beim Kunden sein, die Mengen werden auch kleiner und  zahlreicher.  Mit der fortschreitenden Entwicklung der Warenströme im E-Commerce und der damit verbundenen Retourenthematik müssen Lieferketten  dafür durchgängig organisiert und vernetzt sein – das fängt bei den Rohstoffen an und geht bis zur Lieferung an die Haustür des Kunden und darüber hinaus bis zur Retoure, zur Entsorgung und zum Recycling.

Der Kunde prägt die Supply Chain

Die Erwartungen der Verbraucher und Wirtschaftspartner prägen die Supply Chains: Für den Verbraucher spielt die Neuartigkeit von Produkten und Dienstleistungen eine wichtige Rolle. Diese müssen auf seine individuellen Interessen und Bedürfnisse zugeschnitten sein. Auf der Seite der Industrie hingegen sichert erst eine hohe Produktivität die Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse.  Dafür ist eine zuverlässige und kostengünstige Logistik unerlässlich.

„Dabei legt die neue Individualität die Messlatte für die Logistik jedoch so hoch, dass sie mit Staplern und Hochregallagern allein nicht mehr effizient erreicht werden kann. Zunehmend bedeutsam wird deshalb die in den Ausgangs- und Verbindungspunkten eingesetzte Technik – und die Steuerung der Vernetzung durch Software“, erklärt Dr. Christoph Beumer, Geschäftsführender Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Beumer Group GmbH & Co. KG, Vorsitzender des CeMAT-Präsidiums und Vorstandsmitglied des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik sowie Stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL). .

Der Spagat: Immer internationaler – immer regionaler

Innovative Intralogistik in Zeiten der Globalisierung stellt enorme Anforderungen an Liefergenauigkeit und Flexibilität in der Lieferkette. Denn Wirtschaft und Märkte werden einerseits immer internationaler, andererseits immer regionaler. „Einerseits lassen sich Kunden aus Europa ihre im Internet konfigurierten Laptops in Texas zusammenbauen oder ihre Karnevalskostüme in Vietnam schneidern (natürlich möchten sie diese in spätestens 48 Stunden an der Haustür haben), andererseits legen sie Wert auf Biogemüse aus der Region. Ebenso bedienen sich Unternehmen am Weltmarkt, möchten aber auf ihren spezialisierten Zulieferer aus der Nachbarschaft nicht verzichten“, erklärt Dr. Beumer. Dieses Beschaffungs-, Produktions- und Absatzverhalten betreffe alle Unternehmen – ob groß oder klein.

Vernetzung ist das A & O

Aus industrieller Sicht gebe es insbesondere an der Nahtstelle zwischen Produktion und Logistik weiterhin zahlreiche Reibungsverluste: „Diese beiden Bereiche werden oft noch völlig getrennt voneinander betrachtet. Durch eine intelligente digitale Vernetzung lassen sich heute aber Informationen intern sowie extern zu Prozessen und Produkten passgenau und zeitnah zur Verfügung stellen,“ erklärte Rainer Glatz, VDMA, Geschäftsführer im Fachverband Software, im Vorfeld der Intralogistik-Weltleitmesse CeMAT, die vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2016 in Hannover stattfindet.  Die somit gewonnene Transparenz ist für Glatz ein wichtiger Baustein für eine „Smart Supply Chain“.

Innovative Intralogistik-IT habe die Grenzen zwischen Produktion und Logistik überwunden und reicht mittlerweile weit über das Lager und Distributionszentrum hinaus. Sie integriert beispielsweise die Fertigung oder die Versorgung von Montage-Arbeitsplätzen ebenso wie den Verbraucher. Damit steigert sie die Wertschöpfung und Profitabilität aller Beteiligten entlang der gesamten Supply Chain. Das wirkt sich auch auf den Maschinen- und Anlagenbau aus: Bei vielen Anbietern hat die Software bei der Entwicklung neuer Lösungen bereits einen Anteil von 50 Prozent und mehr.

Historische Strukturen werden kollabieren

„Intelligente Fabriken zeichnen sich aus durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz, ergonomische Gestaltung sowie die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse – mit darauf abgestimmten Logistiksystemen“, erklärt Prof. Raimund Klinkner, Gründer des Münchner Institutes for Manufacturing Excellence (IMX) und Vorsitzender des Vorstands der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. Die Intralogistik spiele dabei eine wesentliche Rolle, „denn durch sie werden flexible Abläufe in Wertströmen möglich.“  Damit stünden tatsächlich die richtigen Teile in passender Menge und Qualität in sehr kurzer Zeit an den Arbeitsplätzen zur Verfügung.

„Historisch gewachsene Fabrikstrukturen und tradierte Planungsmethoden kollabieren unter dynamischen Restriktionen“, so Klinkner. „Lang- und mittelfristige Planungen sind kaum möglich.“ Eine schlanke und gleichzeitig flexible Produktion benötige zeitnahe Transparenz zur Prozesssteuerung. Und diese Transparenz könne durch Digitalisierung verbessert werden. Denn die digitale Auswertung und Bereitstellung von Markt- und Produktinformationen in Echtzeit bringe neue Erkenntnisse, beispielsweise aus Big-Data-Auswertungen, und einen Zeitvorsprung, weil wesentliche Informationen in hoher Durchgängigkeit bis zum Shopfloor schneller bereitgestellt werden.

Eine Lieferkette zu Fuß abschreiten

Wie eine effiziente Lieferkette aussehen kann, präsentiert die CeMAT auf der Sonderschau „Innovative Logistiklösungen“ in Halle 27 . Hier können Fachbesucher eine komplette Lieferkette bequem zu Fuß abschreiten und Station für Station der Prozesskette nachgehen – von der Entladung am Containerterminal bis hin zur Verladetechnik am Warenausgang und zu dem anschließenden Transport. Zu jedem Prozessschritt stellen CeMAT-Aussteller innovative Software- und Techniklösungen vor.

Die „lebendige“ Logistikkette besteht aus fünf Bereichen:

– Transportlogistik: Hier geht es um Transportplanung, den Warentransport via Straße, Schiene, Wasser oder Luft, aber auch um den Umschlag und das Löschen von Containern.

– Wareneingang und Entladetechnik: In diesem Bereich haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Innovationen durchgesetzt. Dazu gehören die automatische Identifikation und Erfassung der eingetroffenen Ware – teilweise mit Hilfe von RFID – und die automatische Depalettierung. Ein spannendes Thema ist der Einsatz von Entladerobotern.

– Fördertechnik: Der innerbetriebliche Transport ins Lager und in die Produktion hat viele Facetten. Innovative Lagertechnik ermöglicht eine schnelle, flexible und effiziente Ein- und Auslagerung sowie die Bereitstellung in der Produktion.

– Kleinteile kommissionieren und verpacken: Vor dem Versand werden Kleinteile kommissioniert, gewogen, dreidimensional vermessen, verpackt, mit Barcodes oder RFID-Labeln versehen und auf Paletten gestellt. Auch in diesem Bereich haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche intelligente Automatisierungsvarianten durchgesetzt.

– Verladetechnik: Die Ware reist weiter. Erfassung der Ladeeinheiten im Pulk, automatisches Packen von Containern oder anderen Ladungsträgern, die Verladung und schließlich die Ladungssicherung.

Deutlich wird dabei: Die Lieferketten sind durchgängig organisiert und vernetzt.  Und sämtliche Warenflüsse werden werden via IT intelligent gesteuert. Damit lassen sie sich auch geänderten Strukturen und Marktgegebenheiten ohne großen Aufwand anpassen und Auftragsschwankungen abfangen.

Wenn auch Sie alle Trends der Intralogistic an einem Ort zusammengefasst erleben wollen, so haben wir hier für Sie ein kostenloses Ticket für die CeMAT 2016.

 

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