Die Geschwindigkeit der Projektbesetzung ist für Anwenderunternehmen ein kritischer Wettbewerbsfaktor. Verzögerungen in dieser Phase lassen sich häufig im Projektverlauf nicht mehr aufholen und führen zu verspäteten Projekten insgesamt. Umso wichtiger sind daher für die führenden Freelancer-Agenturen aktuelle Verfügbarkeitsinformationen von ihren Kandidaten. Und der Anteil steigt: Aktuell sind die Daten von mehr als der Hälfte der IT-Freelancer in den Pools bekannt.
Laut der Lünendonk-Marktsegmentstudie 2018 „Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“ sind in der Community der IT-Freelancer die 40- bis 49-Jährigen besonders aktiv. Diese Altersgruppe ist mit 39,1 Prozent nicht nur die größte in den Pools der führenden Anbieter. Mit einem Anteil von 42,5 Prozent an den aktiven IT-Freelancern, mit denen die Anbieter aktuell zusammenarbeiten, sind sie auch besonders engagiert. Ebenfalls überproportional aktiv sind die 30- bis 39-Jährigen. In den Kandidatenpools liegt ihr Anteil bei 26,7 Prozent, unter den aktiven IT-Freelancern ist er mit 30,1 Prozent deutlich höher.
IT-Freelancer gestalten die digitale Zukunft
Seit April 2017 gilt das Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes und anderer Gesetze. „Es ist dringend an der Zeit, dass die Öffentlichkeit die IT-Freelancer als ein Vorbild für die Arbeit in der digitalen Zukunft erkennt“, sagt Hartmut Lüerßen, Partner von Lünendonk & Hossenfelder. „Diese Experten gestalten die digitale Zukunft, verdienen gutes Geld mit ihrer Selbstständigkeit und machen die Wirtschaft flexibler“, so Lüerßen.
Addiert man die Marktvolumina 2017 im Bereich Personaldienstleistungen (34,5 Milliarden Euro), IT-Freelancer (11,1 Milliarden Euro) und Engineering (>9 Milliarden Euro), ergibt sich ein Gesamtvolumen von mehr als 50 Milliarden Euro, das die deutsche Wirtschaft für mehr Flexibilität des Workforce Managements und in der Umsetzung von Projekten ausgibt. Rechnet man noch das Marktvolumen für IT-Beratung und IT-Services in Deutschland hinzu, liegt das Volumen bei mehr als 93 Milliarden Euro. „Umso herausfordernder ist es aus der Marktperspektive betrachtet, wenn Gesetze erlassen werden, die den Einsatz von Experten de facto erschweren“, analysiert Lüerßen. Der Flexibilitätsbedarf sei strukturell hoch.
Veränderungen im Leistungsspektrum
Nachdem seit 2014 ein Trend zu höheren Umsatzanteilen von Arbeitnehmerüberlassung und MSP-Geschäft zu beobachten war, zeigt sich in der aktuellen Untersuchung ein etwas uneinheitliches Bild. So stieg der mit der Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freiberuflicher IT-Experten im Jahr 2017 erzielte Umsatzanteil um 0,4 Prozentpunkte auf 67,4 Prozent leicht an, während der Anteil der Arbeitnehmerüberlassung von durchschnittlich 10,1 Prozent auf 9,5 Prozent zurückging. Der mit MSP-Leistungen erzielte Umsatzanteil blieb nahezu konstant bei 12,3 Prozent (-0,1 %).
„Es spricht vieles dafür, dass die Umsatzanteile mit IT-Freelancern auch deshalb angestiegen sind, weil die Zahl der IT-Experten für Einsätze auf Basis von Arbeitnehmerüberlassung vergleichsweise klein ist. Die Nachfrage für beide Vertragsformen ist hoch“, so Lüerßen weiter.
Methodik: Die Lünendonk-Marktsegmentstudie 2018 „Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“ wurde in Zusammenarbeit mit Allgeier Experts, Hays, Modis, Questax und Future Consulting durchgeführt.