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KMU sind durch Phishing, Ransomware und neue Malware besonders gefährdet

Quelle: Cisco

IT-Angriffe auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden nicht nur häufiger, sondern richten auch immer größere Schäden an. Laut dem Cisco „Cybersecurity Special Report Small and Midmarket Businesses“, für den 1.800 Unternehmen aus 26 Ländern befragt wurden, betrug bei gut jedem zweiten Sicherheitsvorfall der finanzielle Schaden mehr als 500.000 US-Dollar. Neben den direkten Kosten kann die „Downtime“ der unternehmenskritischen Systeme – in 40 Prozent der Fälle dauerte diese mehr als 8 Stunden – sogar die Existenz bedrohen.

„KMU sind längst ein genauso attraktives Ziel für Cyberkriminelle wie große Konzerne, da sie vor der Herausforderung stehen, das Sicherheitsniveau eines Konzerns mit wesentlich geringeren Mitteln erreichen zu müssen. Die Daten der Unternehmen und deren Kunden sind für Kriminelle nicht weniger interessant. KMU sollten daher auf automatisierbare Lösungen und Managed Services setzen“, sagt Torsten Harengel, Leiter Security, Cisco Deutschland.

Die Einfallstore sind vielfältig

Besorgniserregend sei, dass gerade einmal 55,6 Prozent der KMU Sicherheitswarnungen untersuchen. Die größten Sorgen bereiten den IT-Verantwortlichen gezielte Angriffe auf Mitarbeiter wie Phishing (79 %) und fortgeschrittene zielgerichtete Bedrohungen (77 %) – sogenannte Advanced Persistent Threats. Es folgen Erpressungssoftware (77 %), DDoS-Attacken, die Webseiten oder Anwendungen lahmlegen, (75 %) und Angriffe auf private Mobilgeräte (74 %).

Eine aktuelle Studie der Bitkom bestätige, dass KMU stärker angegriffen werden als Konzerne. So erlebten 68 Prozent der Firmen mit 10 bis 99 Mitarbeitern, 73 Prozent der Firmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern, aber „nur“ 60 Prozent der Firmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern in den vergangenen beiden Jahren eine Attacke.

Ein weiterer Unterschied bestehe im Umgang mit Ransomware, die von Konzernen nicht als eine der drei größten Gefahren eingeschätzt wird. Die unerwünschte Verschlüsselung von Daten durch diese Malware kann erhebliche Störungen des Betriebsablaufs bis hin zum Systemausfall verursachen. Laut Sicherheitsexperten von Cisco neigen KMU stärker als Konzerne dazu, das geforderte Lösegeld an die Kriminellen zu zahlen, damit sie schnell wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. Denn sie können sich den Systemausfall und den fehlenden Zugang auf kritische Daten einfach nicht leisten.

Die größten Verbesserungsmöglichkeiten

Tatsächlich würden Entscheider aus dem Mittelstand gerne mehr in ihre Sicherheit investieren. Ganz oben stehen die Aktualisierung der Endgeräte-Sicherheit für einen intelligenteren Schutz vor fortgeschrittener Malware (19 %), eine bessere Absicherung von Webanwendungen (18 %) und die Einführung von Intrusion Prevention zur Abwehr von Netzwerkangriffen und Exploit-Versuchen (17 %). Aber auch der Schutz der Arbeitsplatz-Umgebung bilde ein wichtiges Thema. Dies gelte vor allem im Zuge der steigenden Nutzung von Mobilgeräten und Cloud-Services.

Laut der Cisco-Studie stieg die Akzeptanz von Cloud-Diensten bei KMU von 55 Prozent im Jahr 2014 auf 70 Prozent 2017. „Der Weg in die Cloud ist absolut nachvollziehbar, da so knappe Personalressourcen umgangen und Aufgaben an externe Dienstleister ausgelagert werden. Cloud-Lösungen erleichtern die Skalierung von Ressourcen und die Nutzung externer Sicherheitsangebote der Managed Service Provider“, erklärt Harengel. Unterm Strich erhoffen sich Mittelständler durch die Kooperation mit entsprechenden Dienstleistern vor allem unterstützende Beratungsleistung (57 %), Hilfe bei der geeigneten Reaktion auf Vorfälle (54 %) und eine permanente Sicherheitsüberwachung (51 %).

KMU müssten dabei akzeptieren, dass es keine Standardlösung gebe, um sämtliche Herausforderungen bei der Cybersecurity zu lösen. Die Bedrohungslandschaft sei dafür zu komplex und dynamisch. Es entstehen immer mehr Angriffsmöglichkeiten und die Methoden verändern sich ständig. Daher müssen sich auch die Sicherheitstechnologien und -strategien ständig daran anpassen.

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