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SAP Application Management: Herausforderungen sind Komplexität und Personalmangel

Das SAP-Portfolio verändert sich stetig – und damit auch dessen Betrieb. War das Management von SAP-Applikationen bislang stark Prozess- und Governance-getrieben, muss es mit Weiterentwicklung der digitalen Transformation nun auch die Modernisierung des Unternehmens an sich unterstützen und eine Integration mobiler Geräte, Datenanalysen, Cloud Computing und Social Media gewährleisten.  Einer Studie von PAC zufolge stellen die wachsende Komplexität der Landschaften und der Personalmangel große Herausforderungen für Unternehmen dar.

Quelle: PAC

Laut der Studie „Application Management in Europa“, die PAC im Auftrag von itelligence durchführte, sind nach wie vor die „älteren“ ERP-Systeme (SAP R/3, SAP ECC) am weitesten verbreitet. Ein großer Teil der Befragten (49 %) betreibt außerdem derzeit eine SAP-CRM-Lösung. Aber auch Cloud-Applikationen sind für viele der Befragten alltäglich geworden. Eine Vielzahl (39 %) gibt an, die Cloud-Variante von SAPs neuer ERP-Suite, SAP S/4HANA, implementiert zu haben. 56 Prozent gaben an, SAP Cloud Platform & SAP Leonardo bereits zu nutzen oder deren Einsatz zu planen. Bei SAP Analytics Cloud sind es 53 Prozent. Viele Unternehmen nutzen zudem Lösungen zur Unterstützung separater Prozesse,  z. B. Ariba für Einkauf und Beschaffung (63 %) oder SuccessFactors für das Human Capital Management (77 %).

Komplexität ist die dominierende Herausforderung

Für 96 Prozent der Befragten stellt die eigene SAP-Landschaft aufgrund des hohen Individualisierungsgrades und getätigter Anpassungen eine Herausforderung dar. Da ein Großteil der Unternehmen viele verschiedene Cloud-Anwendungen und Bereitstellungsmodelle parallel nutzt oder nutzen wird, habe dies zusätzlich eine komplexe Integration und Verwaltung dieser Lösungen zur Folge. Für 91 Prozent der Befragten stellt die Komplexität hybrider IT-Landschaften eine Herausforderung dar. Solche hybriden IT-Landschaften umfassen oft Legacy-IT, Private- und Public-Cloud-Modelle sowie eigenständig betriebene und (out)gesourcte Infrastrukturen. Dies alles erfordere eine konsistente Ende-zu-Ende-Governance, Compliance und Sicherheit über eine Vielzahl von verschiedenen Anwendungen und Infrastrukturplattformen..

Nearshore vs. Offshore vs. Automatisierung

In den vergangenen Jahren sorgten insbesondere der Kostendruck, aber auch der Personalmangel innerhalb Europas, zu einer erhöhten Nachfrage nach Dienstleistungen aus Off- und Nearshoring-Standorten. 79 Prozent der Studienteilnehmer gaben entsprechend an, sie würden Nearshore-Ressourcen nutzen. Offshoring wird von 69 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Wobei die Erfahrungen mit Nearshoring positiver zu sein scheinen: Von den Unternehmen, die Nearshore-Ressourcen einsetzen, sind 46 Prozent überzeugt, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren steigen wird.

Zunehmende Konkurrenz erfahren Off- und Nearshoring durch die zunehmende Automatisierung. 41 Prozent der Teilnehmer nutzen für das Management ihrer SAP-Systeme bereits Automatisierung oder auf KI-basierende Technologien oder planen dies zu tun. Gleichzeitig haben 46 Prozent Interesse am Einsatz dieser Technologien in ihrer Organisation.

Werden Technologien wie z. B. Automatisierung oder künstliche Intelligenz (KI) für das Management Ihrer SAP-Systeme eingesetzt? Quelle: PAC

Neue Anforderungen an die Dienstleister

Ganze 66 Prozent der Unternehmen bevorzugen die Einbindung eines externen Dienstleisters für allgemeine Aufgaben wie das Application Management und Hosting einer Anwendung. Allerdings haben sich die Anforderungen an das Management einer SAP-Anwendungslandschaft geändert. Der bloße Anspruch, „alles am Laufen zu halten“, wie er in der Vergangenheit für SAP-Application-Management-Dienstleistungen typisch war, werde zukünftig nicht mehr ausreichen. In der Konsequenz erhoffen sich die Kunden von den Providern ein tieferes branchenspezifisches Know-how, um eine engere Verzahnung mit dem Business zu ermöglichen.

Im Idealfall profitieren Unternehmen, die bei der Implementierung und dem Betrieb ihrer SaaS-Lösungen mit externen Anbietern zusammenarbeiten, nicht nur von deren technischen Fähigkeiten, sondern auch von ihrer Innovationsfähigkeit. Schließlich sei eine Cloud-Migration oft der Auslöser für eine Business-Transformation.

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