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Autotech 2019: Der Käuferpool verändert sich, Technologieriesen steigen ein

Die Deal-Schlagzeilen in der Automobiltechnik werden von den großen Technologieriesen dominiert. Sie forderten in der ersten Jahreshälfte 2019 die traditionellen OEMs heraus und haben im Rennen um das Fahrzeug der Zukunft die nächste Runde eingeläutet. Investitionen von Uber, Amazon und Tesla sowie die anhaltenden Gerüchte über die Entwicklung eines autonomen Fahrzeugsoftware-Systems durch Apple sorgten für Berichterstattung.

Laut aktuellem globalen Autotech M&A-Marktreport des internationalen Technologieberaters Hampleton Partners haben die Großen nicht nur in die Kerntechnologie der Automobilindustrie investiert, sondern zielten auch auf die zuliefernden Industrien, was es der autonomen und elektrischen Fahrzeugtechnologie erlauben werde, in den Mainstream vorzudringen. Pre-IPO Uber stärkte seine geografische Präsenz mit der Übernahme von Careem für 3,1 Mrd. Dollar – dem bisher größten Autotech-Deal im Jahr 2019 (vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung). Damit einher gehe die Möglichkeit für Uber, die digitalen Mobilitätsmärkte im Nahen Osten zu besetzen.

Amazon führte eine 700-Mio.-Dollar-Finanzierungsrunde für das Elektrofahrzeug-Start-Up Rivian an, um einen ernsthaften Konkurrenten zu Tesla zu etablieren. Amazon beteiligte sich auch an der 530 Mio. Dollar schweren Finanzierungsrunde für Aurora, einem Einhorn für Autotechnik für autonomes Fahren. Tesla, der Pionier im Bereich der Elektrofahrzeuge, erwarb sich zusätzliches Batterie-Know-how durch die Übernahme von Maxwell Technologies.

Das Transaktionsvolumen war mit knapp 50 Transaktionen stabil. In den letzten 30 Monaten gab es 236 aktive Käufer, von denen 44 mehr als einen Kauf tätigten. Die aktivsten Unternehmen waren KAR Auction Services (5 Akquisitionen), Daimler (5) und Ford (4).

Quelle: Hampleton

Weitere wichtige Autotech-Trends

Reifenhersteller sind in das M&A-Rennen eingestiegen – das zeige beispielsweise die Übernahme des Telematikbereichs von TomTom für 1 Mrd. USD durch Bridgestone sowie die Übernahme von Masternaut, dem Telematik-Flottenunternehmen durch Michelin.

Mikromobilitätslösungen nehmen im urbanen Umfeld weiter zu, da Anbieter Bewertungen in Milliardenhöhe erhalten.

LIDAR-Technologie: Die Kosten für Sensoren sinken, besonders weil die Akteure große Fundraisings abschließen und der Markt immer wettbewerbsfähiger wird.

M&A bei Mobilität und Flottenmanagement

Die Transaktionen im Bereich Mobilität und Flottenmanagement haben sich im Vergleich zum leichten Rückgang Ende letzten Jahres deutlich verbessert und erreichten im ersten Halbjahr 2019 einen Rekord von 17 Transaktionen, wobei die Dealgrößen deutlich an Gewicht zulegten.

Ein neuer Anbieter in diesem Marktsegment sei I.D.Systems, ein amerikanisches Unternehmen, das Fahrzeug-, Container- und Frachtverfolgungssysteme anbietet. Im Januar habe das Unternehmen die in den USA ansässigen Vermögenswerte von CarrierWeb Services und Pointer Telocation erworben, um ihre Strategie zu verwirklichen, Marktanteile in den wachsenden Märkten für Mobile IoT, Connected Cars und Telematik zu gewinnen.

Laut aktuellem Hampleton-Report ist trotz rückläufiger Fahrzeugverkäufe in einigen Schlüsselmärkten für den weiteren Verlauf dieses Jahres bzw. bis Anfang 2020 keine Abschwächung bei Autotech-M&A zu erwarten.

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