IBM hat auf Basis der Silizium-Photonen-Technologie einen Chip entwickelt und getestet, der es ermöglichen soll, 100 GB/s schnelle, optische Transceiver zu produzieren. Rechenzentren könnten damit zukünftig mehr Daten noch schneller für Cloud oder Big-Data-Anwendungen zur Verfügung stellen. Die Technologie nutzt Lichtimpulse statt elektrischer Signale, um die Daten auch über sehr große Entfernungen zu transportieren.
Präsentiert wurde die Entwicklung auf der „2015a Conference on Lasers and Electro Optics“ in San Jose, Kalifornien. Der IBM-Ansatz verwendet vier Lichtfarben, die gemischt werden können, um das zu transportierende Datenvolumen zu vervielfachen. Nach ersten Schätzungen könne der Transceiver in einer Sekunde 63 Millionen Tweets, sechs Millionen Bilder übertragen – oder in zwei Sekunden einen HD-Film runterladen. Silicon Photonics nutzt winzige optische Komponenten, um Lichtimpulse zwischen verschiedenen Chips in Großrechnern, großen Rechenzentren oder Supercomputern zu versenden und zu empfangen – ohne Einschränkungen beim Datentransfer und teuren Verbindungselementen.
Integration unterschiedlicher optischer Komponenten und elektrischer Leitungen
Die IBM-Lösung basiert auf der CMOS Integrated Nano-Photonics-Technologie. Damit sollen sich optische und elektrischen Komponenten auf Basis von Strukturen verbinden lassen, die neue Technologieparketierungen auf einem Chip ermöglichen und trotzdem bestehende Produktionsprozesse nutzen.
„Die Bereitstellung von Silicon Photonics-Technologien für die kommerzielle Nutzung hilft der Halbleiterbranche, mit den wachsenden Anforderungen im Umfeld von Cloud und Big Data Schritt zu halten“, sagt Arvind Krishna, Senior Vice President & Director IBM Research.
„Genauso wie das Glasfaserkabel die Telekommunikationsbranche revolutioniert und die Geschwindigkeit von Datentransfers beschleunigt hat, birgt der Einsatz von Lichtimpulsen statt elektrischer Signale gewaltiges Potential. Diese Technologie beschleunigt IT-Systeme, macht sie Energie-effizienter und eröffnet den Nutzern die Möglichkeit, in Echtzeit Einblicke in große Datenmengen zu erhalten.“