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CIO-Befragung: Durch digitale Umwälzungen geraten große Unternehmen ins Hintertreffen

Harvey NashDigitale Innovation steht ganz oben auf der Tagesordnung führender Technologieunternehmen, doch viele haben Probleme: Es fehlt sowohl an Strategien als auch an Fachkompetenzen. So die Ergebnisse der CIO-Befragung 2015 durch Harvey Nash, die in Zusammenarbeit mit KPMG durchgeführt wurde.

Und trotz vieler Bemühungen sei der Fachkompetenzmangel dieses Jahr sogar um ein Drittel höher als 2013. Die Nachfrage nach Know-How in Sachen Big-Data-Analytik ist auf Platz eins der am dringendsten benötigten Fachkompetenzen geklettert und um ein Sechsfaches höher als die am zweitnötigsten gebrauchte Fachkompetenz:Veränderungsmanagement.

Zwei Drittel (66 Prozent) der CIOs bezeichnen die digitalen Umwälzungen, die etablierte Geschäftsmodelle aus dem Konzept bringen, als „äußerst spürbare Veränderung in ihren Unternehmen„, was sie dazu zwinge, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und neue Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt zu bringen als jemals zuvor.

Auf internationaler Ebene geben große Unternehmen an, in digitaler Hinsicht ins Hintertreffen zu geraten. Nur 17 Prozent sind der Ansicht, beim Umgang mit digitalen Umwälzungen „viel besser“ abzuschneiden als ihre Mitbewerber. Bei kleinen Organisationen sind es 25 Prozent. Lediglich zehn Prozent der CIOs sind der Ansicht, dass ihre Unternehmen in den kommenden Jahren nicht von der digitalen Umwälzung betroffen sein werden.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung

Der Chief Digital Officer (CDO) als neuer Kollege

Harvey Nash_2Dem Chief Digital Officer (CDO) kommt laut der Analyse immer mehr Bedeutung zu. 17 Prozent der CIOs arbeiten nun mit CDOs zusammen – das seien zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Weitere fünf Prozent wollen in den kommenden Monaten einen CDO einstellen.

Dabei variiere die Rolle in den Unternehmen. 47 Prozent der Organisationen, die bereits einen CDO beschäftigen, übertrugen ihm die komplette Verantwortung für die digitale Strategie. Bei den anderen seien der CIO, CMO oder CEO für die CDO-Aufgaben zuständig.

Externe Mitarbeiter sind im Kommen

Fachkompetenzen werden zunehmend von außerhalb eingekauft. Die Hälfte der CIOs beschäftigt freie Mitarbeiter, weil sich im Unternehmen kein entsprechendes Know-how findet. Nur 25 Prozent der CIOs holen sich von außerhalb Unterstützung, um Kosten zu sparen.

Zudem wollen sechs von zehn CIOs im laufenden Jahr ihr Budget für externe Mitarbeiter erhöhen. Und 41 Prozent planen, ihre Investitionen in Offshoring zu erhöhen.

Harvey Nash_3Die Top-Prioritäten der CIOs

Ganz oben in der Prioritätenliste der CIOs stehen Business Intelligence und Analyse. Vorrangig gehe es jetzt um Effizienzsteigerung – die Kostensenkung sei dagegen um 16 Prozent gegenüber 2013 gefallen.

CIOs sind zufrieden mit ihrem Job

Trotz wachsender Anforderungen, zunehmender Komplexität und vieler Veränderungen sind 80 Prozent der CIOs mit ihrem Job zufrieden. Nur zwölf Prozent wollen sich in den kommenden zwölf Monaten beruflich verändern. Das sind 17 Prozent weniger als 2014.

Harvey Nash_1IT-Sicherheit ist eine Herkulesaufgabe

25 Prozent der CIOs erklärten, ihr Unternehmen habe in den letzten zwölf Monaten mit schwer wiegenden Sicherheitsvorfällen zu kämpfen gehabt. Nur 23 Prozent behaupten von sich, „sehr gut“ vorbereitet zu sein – das sind sechs Prozent weniger als im letzten Jahr.

Über die Studie: Mit einer Rekordteilnehmerzahl von knapp 4 000 IT-Führungskräften aus über 50 Ländern und der Erfassung von mehr als einer viertel Million Datenpunkten gehen die Autoren davon aus, dass es sich hierbei um die weltweit grösste Befragung von IT-Führungskräften handelt. Die Analyse kann hier angefordert werden.

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