Um durchschnittlich 14,9 Prozent konnten die führenden Anbieter von Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern ihre Umsätze im Jahr 2014 steigern, obwohl die Auftragsvergabe durch höhere Compliance-Vorgaben seitens der Kunden aufwändiger geworden ist. Für das Jahr 2015 liegen die Erwartungen zur Umsatzsteigerung durchschnittlich bei 16,5 Prozent.
Das Marktvolumen, das durch die Umsätze der IT-Freelancer in Deutschland definiert wird, ist nach Schätzungen des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk, Kaufbeuren, im Jahr 2014 um 7 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro gestiegen. Das überproportionale Wachstum der führenden Anbieter zeige die steigende strukturelle Bedeutung der Freelancer-Agenturen.
Der Trend: Indirekte Beauftragung
Diese Bedeutung spiegelt sich in der Verschiebung von der direkten Beauftragung freiberuflicher IT-Experten hin zu einer indirekten Beauftragung wider. Das zeigen erste Auswertungen der aktuellen Lünendonk-Marktsegmentstudie 2015 „Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“.
„Die steigenden Compliance-Anforderungen der großen Kunden sind einerseits Treiber für den Trend zur indirekten Beauftragung“, sagt Hartmut Lüerßen, Partner bei Lünendonk. „Andererseits haben die verschärften Compliance-Richtlinien die Auftragsvergabe auch erschwert“, so Lüerßen weiter.
Auf die steigenden Compliance-Anforderungen seitens der Auftraggeber haben die Anbieter seit 2013 vor allem mit einer Verbesserung der internen Prozesse, Schulungen sowie eigenen Rechtsabteilungen reagiert. Die Compliance-Anforderungen sind, das zeigen Gespräche mit führenden Anbietern sowie großen Auftraggeberunternehmen gleichermaßen, nochmals verschärft worden, seitdem die Große Koalition im Jahr 2013 Veränderungen bei der Arbeitnehmerüberlassung sowie bei Dienst- und Werkverträgen angekündigt hatte.
„Die flexible Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern hat die deutsche Wirtschaft sehr widerstandsfähig gemacht. Diese Widerstandskraft gilt es zu stärken. Komplexe Regulierung wäre aus der Marktperspektive betrachtet der falsche Weg.“
Freelancer-Agenturen müssen liefern können
Das starke Wachstum findet in einem Umfeld statt, bei dem die Lieferfähigkeit als Auswahlkriterium an erster Stelle steht. Für die Auftraggeber zählt demnach besonders die Häufigkeit, mit der die angefragten Profile auch mit Experten besetzt werden können.
Während die Lieferfähigkeit bei häufig vorhandenen Qualifikationen meist unproblematisch ist und die Auftraggeber in einer guten Verhandlungsposition sind, kommt es bei Nischenqualifikationen häufig auch zu Engpässen. Zu den aktuell besonders häufig nachgefragten Qualifikationen gehören nach Einschätzung der führenden Agenturen „Projektmanagement/Qualitätsmanagement“, „Security“ sowie „SAP-Know-how“ in den verschiedenen Ausprägungen.
Die detaillierte Lünendonk-Marktsegmentstudie 2015 „Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“ ist ab August bei Lünendonk zum Preis von 1.400 Euro (PDF) zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer erhältlich.