DevOps, die Integration von Softwareentwicklung und IT-Betrieb, lässt sich nicht auf Knopfdruck und auch nicht mit einem „DevOps-Tool“ verwirklichen, obwohl sich das viele Unternehmen wünschen würden. Was Unternehmen tun können, um ihren IT-Betrieb für DevOps vorzubereiten, fasst das Hamburger IT-Sourcing-Unternehmen Nexinto zusammen.
DevOps gehört aktuell zu den wichtigsten Trends in der IT. Die seit Jahrzehnten übliche Trennung von Softwareentwicklung (Development) und IT-Betrieb (Operations) passt nicht zu den Erfordernissen der digitalen Transformation. Continuous Delivery lässt sich so zum Beispiel nicht realisieren.
Während die Softwareentwicklung dem immensen Bedarf an kurzfristig verfügbarer Anwendungssoftware mit immer kürzeren Entwicklungszyklen und agilen Methoden begegnet, besteht der IT-Betrieb auf seinen Grundfesten Performance, Stabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit. DevOps bringt beide Seiten zusammen.
Dafür müssen jedoch beide Ansätze professionell miteinander interagieren, denn DevOps funktioniert nicht auf Knopfdruck. Während sich die Softwareentwicklung schon seit Längerem auf die neuen Anforderungen ausgerichtet hat, beispielsweise durch die Einführung agiler Methoden, muss vor allem der IT-Betrieb eine schwierige Gratwanderung bewältigen: schneller und agiler werden, ohne dabei die eigenen Grundfesten, wie beispielsweise die Einhaltung bestimmter Sicherheitsrichtlinien, aufzugeben.
Nexinto erklärt die Grundvoraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um den IT-Betrieb auf DevOps vorbereiten zu können:
- Ops muss schneller werden
Um mit der agilen Softwareentwicklung Schritt halten zu können, muss der IT-Betrieb deutlich schneller werden. Virtualisierung, Standardisierung und Automatisierung von Services sind dafür gute Ansätze; Services müssen per Mausklick oder API abrufbar sein; eine Container-Schicht liefert weitere Flexibilität und Geschwindigkeit.
- Ops muss transparenter werden
Der IT-Betrieb darf keine Blackbox sein, in der sich nur Administratoren zurechtfinden. Die Softwareentwicklung muss immer wissen, was im IT-Betrieb passiert; sie muss wissen, welche Verfahren dort implementiert werden, um die Software von vornherein dafür optimieren zu können.
- Ops muss Wissen teilen
Im DevOps-Konzept haben weder technische noch Know-how-Silos einen Platz. Die Teams von Entwicklung und Operations müssen eng zusammenarbeiten und sich regelmäßig austauschen. Jede Seite muss wissen, wie die andere „tickt“ und dementsprechend auch sozial interagieren. Nur so lässt sich ein wirklich gemeinsames Ergebnis realisieren.
- DevOps muss Kultur werden
DevOps ist kein technisches, sondern primär ein organisatorisches und kulturelles Konzept. Die Implementierung agiler Prozesse in Softwareentwicklung und IT-Betrieb nutzt nicht viel, wenn das Unternehmen ansonsten nicht entsprechend strukturiert ist: wenn beispielsweise Controlling, Billing oder Monitoring nicht im selben Takt arbeiten. Dieses Problem entsteht vor allem, wenn agile Dienstleister für – interne oder externe – Kunden arbeiten, die selbst noch nicht soweit sind. Hier muss bereits im Vorfeld von DevOps-Projekten eine interdisziplinäre Abgleichung erfolgen, um diesen Kulturwandel gemeinsam zu realisieren.
„Viele Unternehmen sehen die Vorteile, aber sie missverstehen DevOps als Technologie; sie würden am liebsten ein DevOps-Tool installieren und laufen lassen“, sagt Diethelm Siebuhr, CEO der Nexinto Holding in Hamburg. „Tatsächlich aber ist DevOps ein komplexes Projekt, das nicht von heute auf morgen funktioniert, denn letzten Endes muss die Art und Weise, wie bisher IT organisiert wurde, von Grund auf verändert werden. Unternehmen, für die dieses anspruchsvolle Thema neu ist, sollten sich rechtzeitig Unterstützung durch Fachleute holen.“