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Wenn das Gaspedal online geht: Sanftes Klopfen zügelt Bleifuß und warnt vor Gefahren

1-GS-21418-d„Ein Viertel des Spritverbrauchs liegt im Fuß des Fahrers“: So lautet eine bekannte Faustregel. Bisher halfen da nur viel Feingefühl und Spritsparkurse. Bosch hat mit dem aktiven Fahrpedal nun eine technische Hilfe entwickelt: Ein sanftes Klopfen zeigt die Grenze zwischen Pedalstreicheln und Bleifuß.  In Verbindung mit dem Assistenzsystem wird das Pedal zum Warnzeichen: Gekoppelt mit dem Navigationssystem oder einer Kamera zur Verkehrszeichenerkennung wird der Fahrer per Klopfzeichen darauf hingewiesen, dass er sich zum Beispiel zu schnell einer gefährlichen Kurve nähert.

Mit Hilfe des Feedbacks des „aktiven“ Gaspedals soll sich der Kraftstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent senken lassen. Möglich werde das durch die Vernetzung von Gaspedal mit anderen Funktionen im Fahrzeug – beispielsweise mit der Gangschaltung. Bisher zeigen lediglich kleine Pfeile im Display den optimalen Schaltpunkt an. Mit dem aktiven Gaspedal erhält der Fahrer auf Wunsch eine spürbare Empfehlung, wann er schalten sollte. Möchte der Fahrer dennoch mehr Gas geben, genüge etwas Gegendruck.

Hybride: Vorher wissen, wann der Verbrenner anspringt

Zusätzliches Einsparpotenzial ermögliche die Verbindung mit Start/Stopp-Segeln – also wenn der Motor bei voller Fahrt ausgeschaltet wird, um Kraftstoff zu sparen. Bosch hat ermittelt, dass dies für rund 30 Prozent aller Strecken der Fall ist. Das Gaspedal kann so eingestellt werden, dass es Rückmeldung gibt, sobald der Segelmodus sinnvoll ist.

Bei Hybriden biete das Pedal ebenfalls Einsparpotenzial, da es den Verbrenner und Elektroantrieb spürbar über den Gasfuß trennt. Bei jedem bevorstehenden Wechsel vom Elektro- zum Verbrennungsmotor gibt das intelligente System, das zwischen den beiden Antriebssystemen agieren kann, ein haptisches Signal als Hinweis. Damit kann der Fahrer ganz einfach und intuitiv sein Fahrverhalten anpassen, um noch mehr Kraftstoff einzusparen und Emissionen zu vermeiden.

Doch das aktive Gaspedal kann Autos nicht nur sparsamer, sondern auch sicherer machen. Denn die Komponente lasse sich mit einer ganzen Reihe von Assistenzsystemen vernetzen. In Verbindung mit Abstandswarnern mahnt das System beispielsweise durch Vibrieren, nicht mehr weiter zu beschleunigen. Die spürbaren Signale können in Form und Stärke durch einfache Softwareeinstellungen individuell an die Kundenwünsche angepasst werden.

Das Gaspedal geht online: Warnsignal bei Geisterfahrern oder Stauenden

1-GS-21417-dWeitere Funktionen entstehen durch die Vernetzung mit Onlinedaten: In Verbindung mit dem Navigationssystem gibt die Lösung dem Fahrer Zeichen, wenn er sich zum Beispiel zu schnell einer scharfen Kurve nähert. Zusätzlich kann das Fahrpedal mit einer Kamera gekoppelt werden, die Schilder mit Tempolimits erkennt. Übertritt der Fahrer dann das Geschwindigkeitslimit, warnt das Gaspedal per Klopfen oder Gegenkraft.

Das System sei bereits für die Vernetzung der Automobile mit ihrer Umgebung ausgelegt. Warnungen zu gefährlichen Situationen wie Falschfahrern, unübersichtliche Staus, Querverkehr oder andere Gefahrenstellen auf der geplanten Route gebe das vernetzte Auto dann zusätzlich über das vibrierende Pedal an den Menschen hinter dem Lenkrad weiter.

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