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Crisp Research: Unternehmen strengen sich in punkto Mobile Web Experience mächtig an

In Sachen Mobile Web Experience hat sich im vergangenen halben Jahr einiges bewegt. Zeigten die Websites von 500 untersuchen mittelständischen und großen Unternehmen vor sechs Monaten noch relativ wenig Anstrengungen, um auch Nutzer von Smartphones zu begeistern, haben die Unternehmen einer neuerlichen Analyse von Crisp Research zufolge ihre mobilen Initiativen verstärkt. Fast jede vierte untersuchte Webseite, die zuvor noch ohne sichtbare Anpassungen durchfiel, ist heute mobil optimiert. Auch in Sachen User Experience und Performance haben sich die Werte verbessert – auch wenn es ein paar Verlierer gibt.

15_12_21 Maximilian Hille Crispvon Max Hille, Crisp Research

 

 

 

Spätestens mit dem Einzug des Smartphones und dem mobilen Arbeiten im Geschäftsalltag sind nahezu alle Unternehmen gezwungen, ihren Web- und Markenauftritt auch mobil besser verfügbar zu machen. Denn um die hohen Anforderungen hinsichtlich User Experience erfüllen zu können,  die sich an Designs von Silicon Valley Start-ups, Facebook, Google etc. orientieren, müssen die Webauftritte der Unternehmen teilweise erheblich angepasst werden. Dazu gehören optimale Größen der Schaltflächen und Texte, wie auch der Fokus auf wesentliche Funktionen und Tools, die mobil relevant sind sowie die Reduktion der Dateigrößen für Bilder und Anwendungen, um auch bei 3G oder Edge-Verbindungen schnellen Zugriff zu erhalten.

Schwache Bilanz im Sommer 2015

Um zu untersuchen, wie gut führende Unternehmen in Deutschland tatsächlich für die Mobile Web Experience vorbereitet sind und wie viel Einfluss das im April 2015 angekündigte „Mobilegeddon“ (Google hat im April 2015 angekündigt, dass der Algorithmus für die Websuche über das Smartphones angepasst wird. Fortan sollen Webseiten, die einen bestimmten Katalog von Kriterien zur mobilen Optimierung erfüllen, gekennzeichnet werden und darüber hinaus in den Suchergebnissen eher angezeigt werden.) von Google auf die Marketing- und Digitalabteilungen der Unternehmen hat, hat Crisp Research eine Studienmethodik entwickelt. Damit wurde zunächst in einer empirischen Befragung ein Meinungsbild der Entscheider zur Wichtigkeit und zum eigenen Planungsstand mobil optimierter Webseiten eingeholt. Darüber hinaus wurden anhand einer Tool basierten Untersuchung über 500 Webseiten auf ihre Initiativen und Fortschritte bei der Mobile Web Experience überprüft.

Es fiel auf, dass die Meinungen der Entscheider hinsichtlich ihrer Initiativen und die tatsächlich ermittelten Ergebnisse mitunter weit auseinander lagen. Obwohl die große Mehrheit der Befragten sich selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, waren nur 41 Prozent der Webseiten mobil optimiert. Weniger als jede dritte Webseite (32 Prozent) nutzte responsive Webdesign als neuen Standard für die Webseitenentwicklung. Bei der Usability wurden wenigstens einige Regeln bereits beachtet, sodass die Webseiten durchschnittlich 68 von möglichen 100 Punkten erzielen. In der Kategorie Performance schnitten die Webseiten mit durchschnittlich 58 Punkten etwas schlechter ab.

Januar 2016: Klares Bekenntnis zu einer besseren Mobile Web Experience

Um nun zu untersuchen, wie sich die Mobile Web Experience in deutschen Mittelstands- und Großunternehmen entwickelt hat, wurde die Analyse der Webseiten (2. Studienteil) noch einmal unter gleichen Voraussetzungen wiederholt. Das bedeutet, dass alle damals untersuchten Webseiten erneut hinsichtlich mobiler Webseite, Usability und Performance mit fast identischer Untersuchungsanordnung unter die Lupe genommen wurden.Schlussfolgerung:  Es hat sich viel getan in Sachen Mobile Web Experience!

 

16_01_02 Mobile Web Experience Crisp

Denn mittlerweile sind mehr als die Hälfte aller untersuchten Unternehmenswebseiten (52,4 Prozent) für die mobile Nutzung optimiert. Vor sechs Monaten waren dies noch gut 41 Prozent und damit deutlich weniger als die Hälfte aller Webseiten.

Darüber hinaus nutzen inzwischen über 43 Prozent aller untersuchten Webseiten Responsive Webdesign. Die gestiegene Zahl hängt zum einen damit zusammen, dass fast alle neu hinzugekommenen mobil optimierten Webseiten bereits auf die junge Webdesign-Methode setzen und darüber hinaus auch einige Unternehmen ihre dediziert mobilen Webseiten auf den Responsive Webdesign-Standard gehoben haben, um mehr Flexibilität und Übersicht bei der Administration und Bereitstellung zu schaffen.

Dies führt dazu, dass insbesondere der Durchschnittswert in der Usability-Kategorie weiter verbessert wurde. Über alle untersuchten Webseiten hinweg betrug dieser 77 von 100 möglichen Punkten (vs. 68 im Sommer 2015). Denn gerade durch die Nutzung des Responsive Webdesigns werden Vorlagen für optimale Schrift- und Schaltflächengrößen sowie stets variable Breiten gleich mitgeliefert. Darüber hinaus hat sich im Vergleich zur Untersuchung 2015 auch die Performance leicht verbessert. Über die gesamte Stichprobe hinweg konnte sie sich von 58 auf 61 Punkte steigern.

Gewinner & Verlierer 2016

Viele Webseiten, die bereits 2015 ganz oben auf dem Ranking standen, konnten ihr Ergebnis in diesem Jahr wieder bestätigen. So gehören beispielsweise die Webseiten von RWE, Brandt Zwieback, AVM und Fielmann nach wie vor zu den führenden Webseiten, die entweder mittels dedizierter Webseite, häufig aber auch bereits mit Responsive Webdesign, ihren Score und ihre Werte für Usability und Performance bestätigen konnten.

Allerdings bekommen diese Webseiten auch Konkurrenz durch die Nachzügler, denen es mitunter gelungen ist, sehr fortschrittliche Webseitenkonzepte gemessen an den Usability- und Performance-Kriterien aufzubauen. Beispielhaft hierfür stehen Continental Reifen, die Fresenius SE oder der Lebensmittelhersteller Krüger. Auch Webseiten wie diejenigen von Vinci Facilities, Peek & Cloppenburg (Hamburg & Düsseldorf), Sennheiser oder der QSC AG können mit soliden Ergebnis dank neuer mobiler Optimierung auf hohem Niveau mithalten.

Manche Mobile Web Initiativen, die in den vergangenen sechs Monaten implementiert wurden, konnten zwar identifiziert werden, wenngleich hier und dort noch Nachholbedarf besteht. So müssen die Webseiten von Hansgrohe, WMF und Melitta u.a. noch an kleinen Stellschrauben optimiert werden (insbesondere bei der Reduktion der Bildgrößen), sodass auch diese zu den führenden Webseiten aufsteigen können.

Demgegenüber stehen aber auch die Verlierer der letzten sechs Monate, die aus einer guten Ausgangsposition wenig Potenzial schöpfen konnten. Die prominenten Beispiele, wo offenbar in den letzten sechs Monaten wenig optimiert wurde bzw. teilweise Rückschritte gemacht wurden, heißen ATU (Auto-Teile-Unger), apetito und Sky. Diese Webseiten konnten ihre zuvor guten Ergebnisse nicht bestätigen und haben auch bei der Umstellung der Webseite den Fokus nicht erfolgreich auf das mobile Interface gelegt. Besonders bemerkenswert ist hier, dass gerade die besonders B2C-fokussierten Unternehmen negativ auffallen.

Ausblick 2016

Die Ergebnisse der erneuten Auswertungen lassen schlussfolgern, dass Mobile Web Experience offensichtlich bei den meisten Unternehmen weit oben auf der Marketing-Agenda steht. Dass bereits innerhalb von sechs Monaten deutliche Fortschritte bei den bestehenden und neuen mobil-optimierten Webseiten zu erkennen sind, deutet ganz besonders daraufhin, dass derzeit viele konkrete Aktivitäten rund um dieses Thema im Gangsind.

Nur wenn die Unternehmen und ihre Marketingabteilungen weiter an der Optimierung des mobilen Markenauftrittes arbeiten, ist ihre Sichtbarkeit auch langfristig gesichert. Dass dies auch im Unternehmensalltag bereits realisierbar ist, zeigen Beispiele wie RWE und Co.

Die Unternehmen, die heute die Mobile Web Experience beherrschen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diejenigen sein, die als erste aus neuen mobilen und digitalen Geschäftsprozessen und –modellen ihren Profit ziehen können. Unabhängig davon, ob dies mit optimierten Abläufen, einer gesteigerten Kundeninteraktion oder direkten Umsatzsteigerungen verbunden ist – Mobile Apps und Webseiten sind die Grundlage für den Unternehmensalltag der Zukunft!

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