Die „Strategie 2025“ des Ingolstädter Autokonzerns Audi dreht sich vor allem um die Themen Elektromobilität und Digital-Dienste. Dies berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am 5.2.2016 erscheinenden Ausgabe.
Im Sommer will Audi-Chef Rupert Stadler (52) die Details der neuen Strategie vorlegen. Die Volkswagen-Tochter sieht in der Digitalisierung des Autos ein entscheidendes Geschäftsfeld. Wie BILANZ aus Unternehmenskreisen erfuhr, soll der Umsatzanteil, den Audi mit Informationstechnik, Software und darauf basierenden Dienstleistungen rund ums Autofahren erwirtschaftet, bis 2020 rund die Hälfte des Gesamtumsatzes (2014: 54 Mrd. Euro) ausmachen.
Audi will Software künftig auch über das Internet vermarkten. Die Kunden könnten beispielsweise regelmäßig neue Oberflächen-Designs für Tacho, Drehzahlmesser und die anderen Anzeigen vom Audi-Server herunterladen.
Dazu kommen völlig neue Dienstleistungen: Audi-Fahrer, die etwa am Flughafen parken, können in Zukunft ihr Auto warten oder reparieren lassen, während sie auf Reisen sind. Die Werkstatt ortet den Wagen, öffnet ihn per Mobilschlüssel, führt den Service durch und stellt ihn wieder am Flughafen ab.
Dabei sei Audi offen für Kooperationen mit anderen Unternehmen, heißt es in Ingolstadt: „Wir müssen nicht alles selbst erfinden, andere sind zudem vielleicht schneller“, sagt ein hochrangiger Manager. Audi will aber unbedingt die Schnittstelle zum Kunden bilden, mit einem eigenen Betriebssystem („My Audi“).
Im Vorfeld des Strategieprozesses analysierte Stadlers Truppe im Detail den Niedergang von Unternehmen wie Kodak, Nokia und Sony. Die Automobilbranche wird von branchenfremden Unternehmen wie Apple und Google bedroht.