Im Jahr 2020 soll es 767,5 Millionen vernetzte Geräte in Deutschland geben – mehr als die Hälfte davon werden Maschinen sein, die nicht direkt mit Menschen kommunizieren. Die erzeugte Datenmenge der Maschinen wird jedoch nur 6 Prozent der Gesamtsumme betragen. Der klassische Computer (36 %) wird in Sachen Datenverbrauch vom Fernsehen eingeholt (32 %). Smartphones und Tablets folgen dahinter mit 26 Prozent.
„In vier Jahren kommen auf jeden Deutschen, vom Baby bis zum Greis, rund zehn vernetzte Geräte. Heute sind es schon halb so viele“, kommentiert Oliver Tuszik, Deutschlandchef von Cisco, den 11. Visual Networking Index (VNI). „Diese Geräte werden nicht alle bei uns zu Hause stehen, sondern werden unsere Städte, Fabriken und vieles andere „smart“ machen. Diese zunehmende Vernetzung ist ein Gradmesser für die Digitalisierung, und wir sehen: In den kommenden vier Jahren wird die Digitalisierung in Deutschland Tempo aufnehmen.“
Der IP-Datenverkehr in Deutschland soll sich in diesem Zeitraum verdoppeln und im Jahr 2020 damit 38-mal größer sein als 2005. Die Durchschnittsgeschwindigkeit in den Mobilfunknetzen werde sich von 5 auf 15 Mbit/s verdreifachen, kabelgebundene Anschlüsse werden ihre Geschwindigkeit immerhin von 27 auf 56 Mbit/s verdoppeln. „Der Datenverkehr wächst jedoch deutlich schneller. Vor allem im Mobilfunk – nämlich um das Siebenfache“, sagt Tuszik. „Das bedeutet: Wir müssen in Deutschland weiter am Breitbandausbau arbeiten.“
Überlastungsangriffe machen zeitweise 10 Prozent des Traffics eines Landes aus
Der VNI basiert auf unabhängigen Vorhersagen von Analysten, realen Messwerten mobiler Datennutzung und eigenen Erhebungen von Cisco zu IP-Datenverkehr und -Services. Erstmals hat Cisco im Rahmen des VNI auch DDoS-Attacken untersucht. Bei akuten Angriffen stellen sie laut der Studie bereits bis zu 10 Prozent des gesamten Internetverkehrs eines Landes dar. Von 2015 bis 2020 werde die Anzahl der DDoS-Angriffe weltweit von 6,6 Millionen auf 17 Millionen steigen.
Weitere Ergebnisse für Deutschland
In Deutschland soll der mobile Traffic von 2014 bis 2019 eine jährliche Wachstumsrate von 46 Prozent aufweisen und damit doppelt so schnell wachsen wie der Datenverkehr über feste IP-Leitungen. Er werde dann für 8 Prozent des gesamten Datenverkehrs verantwortlich sein, im Vergleich zu 3 Prozent im vergangenen Jahr. Die übertragenen Video-Daten steigen auf das Dreifache mit einer jährlichen Rate von 25 Prozent. Sie besitzen dann einen Anteil von 81 Prozent am gesamten Traffic, im Vergleich zu 63 Prozent im Vorjahr. Knapp drei Viertel der Daten werde dabei in HD-Qualität übertragen, 17,5 Prozent in Ultra-HD.
Immer mehr Daten
Weltweit soll in den kommenden fünf Jahren die Nutzung von persönlichen Geräten und Maschine-zu-Maschine (M2M)-Verbindungen deutlich stärker wachsen als die Zahl der Internetnutzer und der Weltbevölkerung. So soll es im Jahr 2020 für jeden Menschen im Durchschnitt 3,4 vernetzte Geräte geben, also insgesamt 26,3 Milliarden. Der IP-basierte Daten-Traffic werde fast um das Dreifache mit einer jährlichen Wachstumsrate von 22 Prozent steigen.
Für das explosive Datenwachstum seien verschiedene Entwicklungen verantwortlich. Dazu gehören etwa Innovationen im Bereich Internet der Dinge (IoT), Videoanwendungen, intelligente Stromzähler, digitale Gesundheitssensoren sowie M2M-Services der nächsten Generation. Alleine die Maschinen-Vernetzung soll fast um das Dreifache auf 12,2 Milliarden Geräte wachsen. Im Gesundheitsbereich sei hier eine Steigerung um das Fünffache zu erwarten. Bis 2020 werden Lösungen für das vernetzte Zuhause mit 5,8 Milliarden für fast die Hälfte aller M2M-Verbindungen sorgen.