Digitale Arbeitsplätze rechnen sich für Mitarbeiter, Unternehmen und die Volkswirtschaft. Ein konsequenter, flächendeckender Einsatz des Digital Workplace könnte positive Effekte auf die Volkswirtschaft in Höhe von etwa 84,2 Milliarden Euro haben. Das ergab eine Studie von Crisp Research im Auftrag von Citrix in Deutschland. Die Analyse will anhand von erhobenen Daten sowie Modell-Rechenbeispielen einen Überblick über die Potentiale des Digital Workplace geben und seinen ökonomischen Wertbeitrag messbar machen.
Demnach ergeben sich 77,1 Milliarden Euro an möglichen Mehrleistungen durch die bessere und flexiblere Arbeitszeitnutzung sowie die erhöhte Produktivität der Mitarbeiter. Außerdem entsteht durch das Konzept des Digital Workplace ein zusätzliches Einsparungspotential von etwa 7,1 Milliarden Euro unter anderem durch die Reduktion des Stauvorkommens und damit verbundener Schäden.
Der digitale Arbeitsplatz rechnet sich
Mobile Technologien, File-Sharing-Tools oder Messaging-Dienste leisten einen wichtigen Wertbeitrag für den Geschäftserfolg und die Produktivität in Unternehmen. Das im Rahmen der Studie durchgeführte Modell-Rechenbeispiel zeigt, dass sich durch den Einsatz solcher Lösungen für Unternehmen mit 1 200 IT-Arbeitsplätzen ein gesamtes Einsparungspotential von 223.200 Euro pro Jahr ergibt. Darüber hinaus steigt dank der Möglichkeit, den Arbeitsplatz flexibel zu wählen, die Produktivität der Mitarbeiter: Ein zusätzliches Leistungspotential von etwa 3,4 Millionen Euro ist das Resultat.
Die flexible Wahl des Arbeitsplatzes verringere zudem die tägliche Fahrtzeit zum Arbeitsort und die Zahl der Geschäftsreisen signifikant. Mitarbeiter ohne Digital Workplace sind beispielsweise 0,84 Tage pro Woche auf Reisen, mit Digital Workplace nur noch 0,54 Tage. Das führt laut dem oben genannten Rechenbeispiel zu Einsparungen von 1,1 Millionen Euro jährlich. Die Fahrtkosten reduzieren sich um 77,240 Euro, das entspricht in etwa 20 Prozent der ursprünglichen Kosten.
Positive Auswirkungen auf Umwelt und Verkehr
Die konsequente Umsetzung des Digital-Workplace-Konzepts habe nicht nur positive Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter, sondern auch auf den Verkehr und die Umwelt. Das umfangreiche Verkehrsaufkommen in Deutschland ist zum großen Teil berufsbedingt. Im Rahmen der Studie wurde deshalb ein Annahmen-basiertes Modell entwickelt, mit dem der Digital Workplace für eine Reduktion des CO2-Verbrauchs im Verkehr sorgen könnte. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass berufliche Fahrten etwa 19,86 Prozent des verkehrsbedingten CO2-Ausstoßes in Deutschland ausmachen.
Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch das hohe Stauvorkommen verursacht wird, könnte demnach um etwa 7 Milliarden Euro reduziert werden. Das würde sich auch in der CO2-Bilanz bemerkbar machen: Durch den Wegfall vieler Fahrten könnten jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen CO2 weniger ausgestoßen werden.
Work-Life-Balance auf dem Vormarsch
Durch die Nutzung eines flexiblen Arbeitsplatzes erhalten Mitarbeiter ein neues Werkzeug für mehr Autonomie und Freiheit, was 77 Prozent der befragten Personen positiv bewerten. Vor allem das Privatleben soll sich laut der Studie durch den Digital Workplace verbessern. So geben 66 Prozent der befragten Personen an, dass ihre persönliche Zufriedenheit durch die bessere Work-Life-Balance gefördert wird. Fast ebenso viele Befragte (74 %) erwarten einen Anstieg ihrer Produktivität und persönlichen Leistung. Mit dieser steigenden Arbeitszufriedenheit kann es Unternehmen gelingen, das eigene Umfeld attraktiver für bestehende und zukünftige Mitarbeiter zu machen.
Der Digital Workplace als Erfolgskriterium
Die Erwartungen zeigen, dass sich Investitionen in die Bereitstellung des Digital Workplace auf vielen Ebenen auszahlen. Für 34 Prozent der befragten Entscheider ist der digitale Arbeitsplatz ein wichtiger Bestandteil ihrer Digitalisierungsstrategie und hilft dabei, die Geschäftsprozesse zu optimieren. Fast 40 Prozent der Verantwortlichen sehen das Konzept sogar als Basis für alle Digitalisierungsaktivitäten ihres Unternehmens, um das betriebswirtschaftliche Potential zu steigern und den Grundstein für die Neuausrichtung des Unternehmens zu legen.
Rund 50 Prozent der Mitarbeiter, die ein digitales Arbeitsplatzkonzept in ihrem Unternehmen nutzen können, haben mittlerweile Zugriff auf die notwendigen Technologien und sind frei in der Wahl ihres Arbeitsorts. 43 Prozent der Unternehmen haben diese Möglichkeit abteilungsübergreifend realisiert. Weitere 28 Prozent haben die Einführung bereits konkret angekündigt und befinden sich in der Umsetzungsphase.
24 Prozent der Befragten ist es zudem gestattet, ihren beruflichen Alltag komplett flexibel zu organisieren, weitere 41 Prozent der Unternehmen bieten teilweise digitale Arbeitsplätze an. Von allen Mitarbeitern, die sowohl das Einverständnis als auch die technischen Möglichkeiten haben, nutzen 61,4 Prozent das Digital-Workplace-Modell.