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Cloud Vendor Benchmark: Managed (Cloud) Services sind gefragter denn je

Die Experton Group veröffentlichte die siebte Auflage ihres unabhängigen Anbietervergleichs „Cloud Vendor Benchmark 2016“. Die Studie evaluiert und bewertet die wichtigsten Cloud-Anbieter im deutschen Markt. Der Analyse zufolge wird der Cloud-Markt nach wie vor durch die Digitalisierung sowie gegenwärtigen ICT-Trends wie etwa Big Data.

Durch die Kombination von Cloud-Bereitstellungsmodellen und weiteren Entwicklungen wie der gesteigerten Anforderung nach Mobilität oder der sich stetig verbessernden semantischen Analyse, ergeben sich nicht selten neue Geschäftsmodelle, so Experton. Zudem sei zu beobachten, dass Anwender immer häufiger die Bedeutung von IT als Produktionsfaktor und Cloud als Fundament moderner Geschäftsmodelle und globaler Vernetzung verstehen, was zu einer zunehmenden Nachfrage nach Cloud Services führe. Da es sich hierbei oftmals um äußerst komplexe Prozesse handle, steige die Nachfrage nach Cloud Transformations- und Integrations-Beratungsmandaten ebenfalls weiterhin an.

Der Cloud Vendor Benchmark für Deutschland konzentriert sich auf die folgenden Cloud-Kategorien:

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Operations: Managed (Cloud) Services sind häufig der Hafen

Es sei zu beobachten, dass der Mittelstand zunehmend über mittelständische Managed Service Provider, die den operativen Betrieb übernehmen, auf Augenhöhe adressiert und bedient wird bzw. werden möchte. Da diese Marktkategorie enorm an Relevanz gewonnen habe, nahm sich die Experton Group erstmals des Themas Managed Services für den Mittelstand an. Wie in zahlreichen Beratungsmandaten und während des Research-Prozesses vermehrt festgestellt wurde, seien die mittelständischen Unternehmen vor Herausforderungen gestellt (z.B. Flexibilität und Kosten), für die Cloud Services als Lösung geeignet sind.

Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen hinsichtlich der Workloads in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Datenschutz seien zumeist hybride Modelle besonders geeignet. Allerdings fehlten den mittelständischen Firmen meist Zeit und Know-how, um eine Hybrid-Lösung selbst zu betreiben. Diese Aufgabe könnten Managed Services Provider übernehmen. Im deutschen Markt für Managed Services für den Mittelstand konnten sich von 27 Providern 15 im Leader-Quadranten positionieren. Interessant sei dabei die Tatsache, dass die Kannibalisierung des eigenen Hostings schon kurz- bis mittelfristig das eigene Überleber dieser Anbieter sichere.

SaaS: Der Markt wird breiter und mit Identity Management steuerbar

Der Großteil der Software-Anbieter hat laut Experton längst die Zeichen der Zeit erkannt und sattelt auf Software as a Service Angebote um. Traditionalisten wie SAP, Oracle oder aber Sage mausern sich zu echten Cloud-Playern und suchen zunehmend Modularität, auch um mit ihren Lösungen hybride Cloud-Szenarien realisieren zu können. Insgesamt untersucht die Studie sechs Felder im Bereich SaaS, die aktuell am relevantesten im deutschen Markt sind. Darunter sind:

  • Enterprise Cloud Filesharing: Unternehmen suchen Wege aus dem Filesharing Schatten-IT Dilemma, welches sich über Consumer-Varianten allzu lange über Datenschutz und Compliance hinwegsetzte. Viele Anbieter ziehen mit lokalen Rechenzentren nach und wollen den Anwender somit diese Bedenken nehmen.
  • Unified Communication as a Service unterstützt Teamwork/Collaboration und ist das Mittel zum Zweck der digitalen Transformation – Anbieter kombinieren eigene Technologien zur Telefonie mit weiteren Bausteinen, die nicht selten aus dem Hause Microsoft stammen.
  • Big Data as a Service: Zwei Anbieter-Gruppen lassen sich erkennen: Originäre (Public) Cloud-Anbieter mit Analytics-Funktionen und traditionelle Business-Intelligence-Anbieter, die ihre Lösungen in Cloud-Offerings überführt haben oder einen Hyperscaler als Fundament nutzen.

PaaS ist Enabler und neuerdings auch Katalysator

Die Angebote im sehr facettenreichen Markt variieren laut der Studie von anfänglich App-zentrierten Services für Test- und Development-Szenarien (aPaaS) auf Basis von Public Clouds bis zu gehosteten Private-Cloud-Varianten. Test- & Dev-Middleware-Plattformen bieten dabei nun auch Tools um Monolithen in Micro Services zu überführen und Mainframe-Anwendungen in die Cloud zu hieven – Funding und Marketing Services halten zudem Einzug in entsprechende Offerings. Viele Anbieter streiten sich dabei um die Gunst der Kunden – der Markt sei sehr wettbewerbsintensiv.

iPaas macht dabei den zweiten Bereich des PaaS-Marktes aus und wachse auf kleinem Level sehr stark an. Hierbei stützen sich strategische Anbieter auf integrative Plattformen und Tools – der Markt unterteilt sich in drei Anbietertypen:

  • Generic Players for Integration;
  • SaaS-Providers for own Ecosystem Integration;
  • Niche Players (z.B. Analytics), die jeweils unterschiedliche Zielgruppen adressieren.

IaaS: Für viele nach wie vor GLEICH Cloud Computing

Im IaaS-Markt untersuchte Experton vier unterschiedliche Bereiche:

  • die „klassische“ Self Service Public Cloud,
  • die Managed Private Cloud,
  • die immer weiterverbreitete (Hybrid) Managed Enterprise Cloud bzw. Virtual Private Cloud sowie
  • den Bereich der Public Storage Cloud.

Dabei schafften es lokale Anbieter  es immer seltener, mit den Hyperscaler-Riesen mitzuhalten, weshalb viele Anbieter nach und nach aus dem Markt austreten. In der ersten Reihe stünden nun „zwei globale Hyperscaler, von denen einer ein lokales Rechenzentrum betreibt und der andere eine Treuhandschaft zur Abgabe der Betriebsverantwortung eingegangen ist.“ Verfolgt würden beide durch zwei weitere Full Service Provider.

Public Storage sei groß in Mode und bietet als Object Storage über RESTful API flexible Integrationsmöglichkeiten für moderne Plattformen. Es sei zu beobachten, dass Public Storage zunehmend ein nachgefragter Bestandteil von Infrastructure-as-a-Service-Angeboten sind.

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Ergebnisauszug: Managed Private Cloud

Das Marktsegment der „Managed Private Cloud“ weise inzwischen einen hohen Reifegrad der Anbieter und ihrer Services auf. Da „Managed Private Clouds“ in vielen Fällen die nächste Station vieler Outsourcing-Verträge repräsentieren und demnach unternehmenskritische Workloads in die Hände des Dienstleisters gelegt werden, seien neben den „Functions & Features“ vor allem auch die langfristige Stabilität des Anbieters sowie das Commitment zur Cloud im Rahmen der Unternehmensstrategie und Produktentwicklung (Roadmap) entscheidende Faktoren im Rahmen der Bewertung.

Über die Studie: Von Mitte Januar bis Mitte März 2016 wurden über 450 Anbieter identifiziert, die im deutschen Markt Cloud-Technologien, -Services und -Transformations-Dienstleistungen offerieren – Tendenz steigend. Aus dieser Grundgesamtheit wurden 155 Anbieter als relevant für den deutschen Markt bewertet und für eine detaillierte Analyse und Positionierung innerhalb des Benchmarks ausgewählt. Eine Liste aller bewerteten Anbieter kann hier eingesehen werden.

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