Obwohl das Thema „Arbeitswelt 4.0“ jeden Berufstätigen betrifft, lässt es viele noch kalt: Nur etwa jeder zweite Arbeitnehmer verfolgt die aktuellen Entwicklungen in dieser Richtung aufmerksam und erwartet, seine beruflichen Tätigkeiten durch den stärkeren Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik sowie eine weitere Automatisierung auf mittlere Sicht zu verbessern. Dies ergab eine internationale Studie der Unternehmensberatung ROC.
Begeisterung sieht anders aus: Die Wirtschaft befindet sich mitten in der vierten industriellen Revolution, aber das kümmert gerade einmal jeden zweiten Arbeitnehmer in der DACH-Region. Wie die ROC-Studie zeigt, verfolgen nur 49 Prozent der deutschen Arbeitnehmer die aktuellen Entwicklungen in Sachen „Arbeitswelt 4.0“ aufmerksam, in Österreich sind es 53 Prozent der Beschäftigten und in der Schweiz immerhin 54 Prozent.
Erschreckend hohes Desinteresse an der Arbeitswelt der Zukunft
„Unsere Studienergebnisse zeigen ein erschreckend hohes Desinteresse an der Arbeitswelt der Zukunft, dabei betrifft dieses Thema jeden Berufstätigen. Es geht hier nicht um entbehrliches Wissen, sondern um wichtige Veränderungen für jeden Einzelnen“, sagt Oliver Back, Global COO der ROC Group. „Leider haben viele Führungskräfte ihren Mitarbeitern bislang nicht ausreichend vermittelt, wie Digitalisierung und Automatisierung sie in ihren jeweiligen Aufgabenfeldern weiterbringen können.“
So erwartet nur jeder Zweite, seine beruflichen Tätigkeiten durch ein Mehr an Informations- und Kommunikationstechnik sowie eine weitere Automatisierung mittelfristig zu verbessern. Auch hier gibt es regionale Unterschiede: Die Schweizer Arbeitnehmer sind dabei mit 57 Prozent deutlich zuversichtlicher als die deutschen mit 48 Prozent. Bei den österreichischen Beschäftigten beträgt der Anteil 52 Prozent.
Nachholbedarf besteht jedoch in der gesamten DACH-Region. „Es gilt jetzt, die Neugier der Beschäftigten auf die digitale Transformation zu wecken. Sie sollten sich konkret vorstellen können, was die Arbeitswelt von morgen für ihren beruflichen Alltag bedeutet“, erläutert Prof. Dr. Armin Trost, Studiendekan an der Hochschule Furtwangen (HFU), der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.
Back sieht vor allem die Führungskräfte in der Pflicht: „Betroffenheit schafft Interesse. Erkennt der Mitarbeiter, wie er von der Arbeitswelt 4.0 profitieren kann, wird er ihre Entwicklung aufmerksamer verfolgen als der Unbeteiligte und sich stärker dafür engagieren. Deshalb müssen die Manager dieses Thema in ihre Teams tragen – als Treiber und Vorbilder der digitalen Transformation.“
Über die Studie: Es wurden mehr als 2.500 Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien befragt, mehr als 1.500 davon aus der DACH-Region.