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Solides Wachstum, starke Player: Der Markt für Business-Anwendungen in Deutschland

Die klassischen Softwaremärkte gelten als nicht sonderlich aufregend und zudem sehr überschaubar. Doch der Eindruck täuscht: In den Segmenten CRM, ERM oder auch SCM ist nach wie vor Bewegung, die Anbieter arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Kunden bei der digitalen Transformation zu unterstützen.

Der Markt für Business-Software ist im vergangenen Jahr in Deutschland stärker gewachsen als der Gesamt-Softwaremarkt. Während Business-Software im Jahr 2015 um 9,9 Prozent zulegte, wuchs der Gesamtmarkt nur um 9,2 Prozent.

Nach IDC-Definition setzt sich der Markt für Business-Software aus den Segmenten Collaboration, Content, CRM, Engineering, ERM, Operations und Manufacturing sowie SCM zusammen. Neben Business-Software fließen noch die Segmente Application, Development und Deployment sowie System Infrastruktur Software in den gesamten Software Markt mit ein.

2 der 3 größten Anbieter von Business-Anwendungen sind deutsche Unternehmen

Die zehn größten Anbieter von Business-Software repräsentieren einen Marktanteil von gut 44 Prozent des Gesamtmarkts. Auf einen Marktanteil von knapp 32 Prozent kommen die Top 3-Anbieter SAP, Microsoft und Datev, die den Markt für Business-Software in Deutschland schon seit vielen Jahren erfolgreich besetzen. Zwei der drei größten IT-Anbieter sind demnach deutsche Unternehmen, ein Umstand, der vor dem Hintergrund der starken Internationalisierung der Softwareindustrie besonders bemerkenswert ist.

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IDC Top-5-Vendor Shares Business Application Software Deutschland 2015. Quelle: IDC

Bis auf Oracle und Siemens konnten alle der im Top 10 Ranking vertretenen Anbieter ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr steigern.

Aus Sicht von IDC ist Cloud Computing der zentraler Treiber der künftigen Deployments von Business-Software. Immer mehr Anbieter modularisieren ihr Portfolio und ergänzen ihre on-premise-Lösungen um Cloud Services bzw. erweitern das Angebot um SaaS- und PaaS-Lösungen, in vielen Fällen durch Zukäufe von nativen Cloud-Playern. Während on-premise bei ERM weiterhin klar dominiert, verschieben sich beispielsweise bei CRM und Collaboration die Umsätze immer stärker in Richtung Cloud bzw. SaaS. Pure Cloud Player erzielten in allen Marktsegmenten signifikante Wachstumsraten. Somit überrascht es nicht, dass die meisten on-premise Anbieter zumindest in der Langzeitperspektive eine Migration auf Cloud vorgezeichnet haben.

Partnerlandschaften und Ökosysteme ausbauen

Auch kleine und mittlere Unternehmen zeigen sich zunehmend offen für Cloud-Angebote, beispielsweise Collaboration, Content und Accounting. Sie setzen vor allem kleine und mittlere ERP-Anbieter unter Druck, die ihrerseits stärker gehostete Lösungen und Managed Services anbieten.

Für Anbieter aller Größen ist es essenziell, ihre Partnerlandschaften und Ökosysteme auszubauen und zu stärken. Ihre Kunden erwarten flexible und moderne Lösungen, die die Branchenanforderungen umfassend abdecken und schnell an Veränderungen angepasst werden können. Das sind an sich keine neuen Anforderungen. Allerdings stehen Anbietern heute Technologien zur Verfügung, die es ihnen ermöglichen, ihre Versprechen den Kunden gegenüber nach Flexibilität und Einfachheit der Nutzung zur erfüllen.

Business-Software bleibt für IT-Anbieter ein vielversprechendes Geschäftsfeld. Insbesondere diejenigen Softwarehäuser und IT-Provider, die in der Lage sind, die Anforderungen ihrer Kunden zu adressieren und auf Basis aktueller Technologie in Lösungen zu übersetzen, werden auch künftig am Markt erfolgreich sein.

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