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Hacker-Angriffe: Jedes vierte Krankenhaus will zur Abwehr das IT-Personal aufstocken

Nach den Cyber-Attacken auf die IT mehrerer Krankenhäuser Anfang des Jahres haben acht von zehn Kliniken ihre IT-Sicherheit überprüft oder wollen dies kurzfristig tun. Gut jedes zweite Krankenhaus plant als erste Reaktion zudem Schulungen in diesem Bereich. Etwa jedes vierte ist bereits zu der Erkenntnis gekommen, dass dies allein aber nicht reichen wird und erwägt daher personelle Verstärkungen im IT-Bereich. Bei den großen Häusern mit mehr als 1.000 Betten steht dieser Schritt sogar schon bei jeder dritten Klinik an.

Das sind Ergebnisse der Studie „Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft“ der Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting,

Erst Anfang Juli hatte ein mit Schadcode infizierter Mail-Anhang den Betrieb der drei Kliniken der Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum und Hattingen über mehrere Tage beeinträchtigt. Schon zu Beginn dieses Jahres war die IT mehrerer Kliniken in Nordrhein-Westfahlen Opfer von Hacker-Attacken geworden. Cyber-Angriffe auf Kliniken sind aber kein deutsches Problem: So zahlte jüngst das Hollywood Presbyterian Medical Center in Los Angeles Erpressern ein Lösegeld von umgerechnet rund 15.000 Euro, um wieder auf seine blockierten Daten zugreifen zu können.

Hacker-Angriffe haben wachgerüttelt

„Noch schützen viele deutsche Krankenhäuser ihre Daten nicht ausreichend. Dabei besteht die Gefahr, dass Hacker gefährliche Schadsoftware in die IT-Systeme von Kliniken einschleusen“, warnt Dr. Hartmut Mueller, Studienleiter und Partner im Stuttgarter Büro von Rochus Mummert Healthcare Consulting. „Die Ereignisse der vergangenen Monate haben die Führungskräfte jedoch wachgerüttelt, wie unsere Studie zeigt.“

So geben 82 Prozent der Klinik-Manager an, sie hätten ihre IT-Sicherheit geprüft oder würden dies kurzfristig tun. 28 Prozent der Befragten sagen sogar, ihr Haus plane zur Abwehr, das IT-Personal zu verstärken. Unter den großen Kliniken mit mehr als 1.000 Betten ist dieser Anteil mit 31 Prozent überdurchschnittlich hoch.

Überdies will etwa jedes zweite Krankenhaus seine Mitarbeiter schulen, um deren Sensibilität zu erhöhen. Bei den konfessionellen und privatwirtschaftlichen Kliniken haben dies sogar nahezu zwei von drei Häusern vor, während es bei den freigemeinnützigen mit 38 Prozent vergleichsweise wenige sind.

Es fehlen „digitale Wissensträger“

Krankenhaus-Experte Mueller: „Ein Teil der deutschen Einrichtungen geht bereits in die richtige Richtung, wie unsere Studie belegt. Idealerweise sollten alle übrigen Kliniken nachziehen. Zumal die Bundesregierung die Betreiber von Krankenhäusern und anderen kritischen IT-Infrastrukturen mit dem im Juli 2015 in Kraft getretenen IT-Sicherheitsgesetz dazu verpflichtet, ein Mindestmaß an IT-Sicherheit zu garantieren.“ Bislang haben es viele Kliniken und Einrichtungen jedoch versäumt, digitale Wissensträger an ihre Häuser zu binden.

Hintergrundinformationen: Für die Rochus-Mummert-Studie „Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft“ wurden im Mai und Juni 2016 mittels einer Online-Umfrage 380 Führungskräfte deutscher Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen befragt. Die komplette Studie wird auf dem 12. Gesundheitswirtschaftskongress (www.gesundheitswirtschaftskongress.de), der am 21. und 22. September in Hamburg stattfindet, vorgestellt.

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