Thyssenkrupp setzt bei seinem Aufzugsservice MAX auf die HoloLens-Technologie von Microsoft. Die spezielle Brille ermöglicht „Mixed Reality“. Die Servicetechniker von Thyssenkrupp sollen mit Hilfe der HoloLens in der Lage sein, sich die spezifischen Kenndaten eines Aufzugs bereits vor einem Einsatz zu visualisieren.
Vor Ort ermögliche HoloLens jederzeit Zugang zu allen technischen Informationen des Aufzugs, Expertenunterstützung per Live-Bild und das alles mit dem Vorteil, jederzeit beide Hände frei zu haben. Erste Versuche hätten gezeigt, dass sich die Wartungsarbeiten bis zu viermal schneller erledigen lassen als früher.
Kommunikation über Skype
Für die Kommunikation zwischen Service-Technikern und Zentrale nutze die Anwendung die Skype-App für HoloLens. Dazu Scott Erickson, General Manager von Microsoft HoloLens: „Microsoft HoloLens ist der erste vollständig in sich geschlossene holographische Computer und unterstützt Unternehmen und Branchen Innovationen auf völlig neuen Wegen umzusetzen. Durch Verwendung der Out-of-the-box Skype Bedienung ohne aufwändige Anpassung können die 24.000 Servicetechniker von thyssenkrupp ihre Arbeit sicherer und effizienter gestalten.“ Service vor Ort könne bereits vor dem Auftrag geplant werden – verbunden mit der freihändigen Bedienung und der Unterstützung durch Hologramme.
Die Anforderungen steigen
Der Start von HoloLens und MAX sei zeitlich eng mit den steigenden Bedürfnissen der Aufzugservicebranche verbunden. Prognosen gehen davon aus, dass der Servicemarkt jährlich um 4,9 Prozent auf rund 50 Milliarden Euro im Jahr 2019 steigen wird. „Die rasante weltweite Urbanisierung bedeutet, dass unsere Städte größer und höher gebaut werden“, so Andreas Schierenbeck, CEO von Thyssenkrupp Elevator.
Deshalb sei es erforderlich, neueste Technologie zu nutzen, um Transportwege effizienter zu gestalten und die schnellste Mobilität bereitzustellen. Mit der Nutzung des Internet of Things und Lösungen wie MAX und HoloLens gehe Thyssenkrupp einen Schritt weiter in die digitale Welt und „revolutioniert den Service der Aufzugsindustrie.“
One World Trade Center ist bereits mit MAX und HoloLens ausgestattet
Mit MAX wartet das Unternehmen auf der Basis der Microsoft Cloud-Plattform Azure seit 2015 Tausende von Aufzügen in den Pilotändern USA, Deutschland und Spanien. Insgesamt 180.000 Anlagen werden voraussichtlich bis Ende 2017 mit MAX verbunden sein. Die erfolgreiche Umsetzung in den Pilotländern ermögliche weitere Rollouts in verschiedenen Ländern bis Ende 2016.
Weltbekannte Gebäude, wie das One World Trade Center, sind bereits schon heute mit der cloudbasierten MAX-Technologie verbunden. Im Gebäude wurden zudem die schnellsten Aufzüge der USA installiert – schneller als Usain Bolt bei seinem Weltrekordlauf auf 100 Meter. Die Aufzüge erreichen den 120. Stock in nur 60 Sekunden und regenerieren zudem Energie beim Bremsen.