Die Mobility-Agenda für 2018 zeigt: Business Enablement und Security sollen Hand in Hand gehen. Durch die stärkere Business-Orientierung sind innovative Mobility Use Cases mit Augmented und Virtual Reality auf dem Sprung in die Unternehmen. Die EU-Datenschutz-Grundverordnung entpuppt sich wenige Monate vor dem Ende der Übergangsfrist als Impulsgeber für Investitionen. Diese sind dringend nötig, denn jedes dritte Gerät mit Zugriff auf Firmendaten ist nach wie vor ungemanagt. Die Compliance und Sicherheit aller Devices wollen Unternehmen durch ein Unified Endpoint Management (UEM) stärken. Und die Verwaltung von IoT Endpoints mittels EMM bzw. UEM ist für viele Organisationen der logische nächste Schritt.
Dies sind einige der Highlights der neuen IDC Studie „Enterprise Mobility in Deutschland 2017“. Darin ist IDC davon überzeugt, dass die Nutzung von mobilen Technologien im Unternehmenskontext derzeit in eine nächste Stufe übergeht. Zwei Themenfelder treiben diese Entwicklung maßgeblich an: neue Anwendungsfälle durch innovative mobile Technologien sowie ein erweiterter Fokus auf Anwender und Prozesse in allen Organisationsbereichen.
Enterprise Mobility ist strategischer als je zuvor – doch der Peak ist erreicht
Der Blick in deutsche Unternehmen verrät: Mobile Technologien sind heute strategischer als je zuvor. Mehr als jede zweite Organisation hat heute eine dedizierte Enterprise-Mobility-Strategie implementiert. Smartphones, Tablets, Apps und Co. sind zu einem nicht mehr wegzudenkenden Handwerkszeug für Wissensarbeiter geworden.
Die gereifte Herangehensweise werde auch in den Fokusinitiativen für 2018 deutlich: Unternehmen wollen eine bessere Unterstützung der Fachbereiche und die Durchsetzung der Security Hand in Hand angehen.
Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist aus IDC-Sicht vorerst erreicht. Denn durch innovative Anwendungsfälle werden Smart Devices, Wearables oder AR/VR immer häufiger in Digitalisierungsstrategien aufgehen. Für IT-Verantwortliche bedeute dies eine noch größere Relevanz ihrer mobilen IT für den Unternehmenserfolg, eine engere Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und die Aussicht auf zusätzliche Budgetquellen.
Augmented & Virtual Reality auf dem Sprung in die Unternehmen
Augmented und Virtual Reality sind vielversprechende Technologien, um innovative Mobility-Szenarien zu verwirklichen. Das Interesse von IT-Verantwortlichen ist groß und bestätigt den aktuellen Hype um diese Technologien. In zwei von drei Firmen beschäftigen sich IT-Entscheider mit einer möglichen Umsetzung von Augmented und Virtual Reality Use Cases. AR/VR sei somit auf dem Sprung in deutsche Unternehmen.
Doch es bestehen Herausforderungen bspw. in Hinblick auf die Markteinführung neuer AR/VR-Hardware oder die Entwicklung von Content. „Wir sind dennoch überzeugt, dass AR und VR fundamental die Art und Weise verändern werden, wie Menschen mit Maschinen, Daten und untereinander interagieren,“ schildert Projektleiter Mark Alexander Schulte. „IT-Verantwortliche sollten jetzt aktiv werden, um frühzeitig entstehende Möglichkeiten für ihr Unternehmen zu entwickeln und in Pilotprojekte zu überführen.“
Die DSGVO ist Impulsgeber für neue Mobility-Investitionen
Ein Ereignis wirft in diesem Jahr seinen Schatten voraus: Unternehmen müssen sich auf die EU-Datenschutz-Grundverordnung vorbereiten, deren Übergangsfrist im Mai 2018 endet. Der Schutz von personenbezogenen Daten auf mobilen Devices spielt dabei eine wesentliche Rolle. Im Durchschnitt können 30 Prozent* der Belegschaft in deutschen Firmen mittels Smartphone oder Tablet auf Kundendaten zugreifen – und diese sind neben Mitarbeiter- oder Lieferanteninformationen nur ein Teilbereich personenbezogener Daten.
Interessanterweise stimuliert die EU-Datenschutz-Grundverordnung Investitionen eher, als dass sie diese bremst. 40 Prozent der befragten Firmen wollen gerade aufgrund der DSGVO neue Mobility-Projekte anstoßen, nur 29 Prozent stellen diese zurück. Die Mehrheit erkennt: Es bedarf mehr Investitionen, um die Compliance und Sicherheit mobiler Devices, Apps und Daten zu gewährleisten. Handeln ist dringend erforderlich, denn jedes dritte Smartphone mit Zugriff auf Firmendaten ist heute nicht über ein Enterprise Mobility Management gemanagt. IT-Entscheider müssen den Schutz personenbezogener Firmendaten insbesondere auf privaten Devices dringend in den Griff bekommen, sonst wird die DSGVO-Compliance aus Sicht von IDC nicht zu halten sein.
Mit Unified Endpoint Management zu mehr Compliance und Sicherheit auf allen Devices
Zur Verbesserung der Sicherheit und Compliance können Unified-Endpoint-Management-Lösungen, in denen sowohl mobile als auch traditionelle Clients verwaltet werden, einen wichtigen Beitrag leisten. Das UEM entspricht dem Wunsch vieler IT-Entscheider nach Vereinfachung und Zusammenführung des End-User Computings. 45 Prozent der befragten Firmen befinden sich daher derzeit inmitten konkreter Umsetzungspläne.
Allerdings erfordere die Einführung eines UEMs nicht nur die Umstellung auf ein neues Management Tool, sondern bedinge auch Veränderungen in der IT-Abteilung. Zwei Drittel der Unternehmen mit bislang getrennten Teams für das Mobile und für das Client Management wollen diese im Rahmen ihrer UEM-Migration zusammenführen. Die befragten IT-Entscheider äußerten sich optimistisch, dass dies ohne größere Konflikte gelingen kann. Aus ihrer Sicht sind eine offene Kommunikation, Transparenz über die Veränderungen und das Angebot von Fortbildungen wichtige Erfolgsfaktoren, um bisher getrennte End-User-Computing-Teams zusammenzuführen.
Große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Management von IoT-Endpoints
Bereits heute übersteigt die Anzahl an Connected Things die Verbreitung von Smartphones und PCs in Unternehmen. IT-Verantwortliche zeigen sich sehr offen, die Endpoints ihrer IoT-Szenarien über eine EMM- bzw. UEM-Lösung zu verwalten. 61 Prozent der befragten Unternehmen erachten dies als sinnvollen Schritt. Zumal immer mehr Hersteller ihre Lösungen in diese Richtung weiterentwickeln.
Doch das EMM bzw. UEM wird nicht die Antwort auf alle IoT-Szenarien sein. Es sei unwahrscheinlich, dass beispielsweise Landwirte ihre Viehzucht mit der gleichen Plattform wie Smartphones oder Laptops verwalten wollen. „Die naheliegendsten Anwendungsfälle befinden sich im Office-Umfeld, wie beispielsweise dem Management von vernetzten Konferenzräumen,“ erläutert Schulte. „Klar ist, dass EMM- und UEM-Lösungen, die sich ausschließlich auf Smart Devices, Laptops und PCs beschränken, in den kommenden Jahren zur Seltenheit werden.“
Fazit
Unternehmen legen heute im Vergleich zu den IDC Enterprise-Mobility-Studien der letzten fünf Jahre eine deutlich gereiftere und innovativere Herangehensweise an den Tag. Die meisten IT-Entscheider erkennen: Je intensiver sie mobile Technologien zur Unterstützung des Business einsetzen wollen, desto wichtiger wird auch deren Absicherung und die Durchsetzung der Compliance – gerade in Hinblick auf die DSGVO.
Gleichzeitig sind mobile Technologien immer häufiger „nur“ noch ein Teil von Digitalisierungsinitiativen. Diese werden oftmals auch von den Fachbereichen angestoßen. Doch die Fachbereiche sind nicht nur Impulsgeber, sondern auch wichtige Finanzierungsquellen für Digitalisierungs- und Mobility-Investitionen, die es aus IT-Sicht zukünftig noch stärker zu nutzen gilt.
Die kommenden Monate läuten zweifelsohne eine neue Stufe der Enterprise Mobility ein. Diese erfordert Management Tools, die mit der Zeit gehen und Innovation und Sicherheit vereinen. IT-Verantwortliche sollten daher prüfen, wie sich die Product Roadmaps ihrer EMM- und Client-Management-Anbieter für die nächsten drei Jahre darstellt, welche Akzente diese in Hinblick auf das UEM und IoT Endpoint Management setzen und welchen Mehrwert sie für die DSGVO-Compliance bieten.
Eine Zusammenfassung der aktuellen Studie können Anwenderunternehmen kostenfrei hier anfordern.
Methodik: IDC hat 257 IT- und Fachbereichsverantwortliche im Juli 2017 aus Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Das Stichprobendesign ist mit IDC‘s Enterprise-Mobility-Studien aus den letzten fünf Jahren vergleichbar, so dass Entwicklungen ab dem Jahr 2012 aufgezeigt werden können.